Klimabildung – wegweisend in Regionen des Strukturwandels
Eine Initiative stellt sich vor: „Klimabildung in Schulen in Strukturwandelregionen“ soll Kinder und Jugendliche für Energiethemen begeistern.
Die Bundesregierung fördert das Projekt „Klimabildung in Schulen in Strukturwandelregionen“ (KiS, www.klimabildung-in-schulen.de ) als eine Maßnahme des Klimaschutzprogramms 2030, die Schulen und Klimaschutzakteure insbesondere in den Kohleausstiegsregionen vernetzt. Das Projekt flankiert die Öffentlichkeitsinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“.
Ziel ist es, der Generation von morgen Wissen über den klimaschutzbezogenen Strukturwandel und seine Chancen und Perspektiven vor Ort zu vermitteln. Das Projekt richtet sich an Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte allgemeinbildender Schulen.
Seit 2022 unterstützt KiS mit unterschiedlichen Angeboten die Schulen dabei, dem Wandel mit Ideen für eine nachhaltige Zukunft vor Ort zu begegnen. Gemeinsam mit lokalen Klimaschutzakteuren sollen Schulkindern Klimaschutzpotenziale ihrer Schule insbesondere im Gebäudebereich und berufliche Perspektiven für den persönlichen Lebensweg in ihrer Region aufgezeigt werden.
Angebotene Bildungsmaterialen und Aktionen
Informations- und Arbeitsmaterialien stellen Energie- und Klimaschutzbezüge her und antizipieren mittel- und langfristige Handlungsspielräume und Chancen. Sie unterstützen den Wissensaufbau und bieten aktionsorientierte Ansätze im Bereich Energiewende und Klimaschutz. Die entsprechenden Konzepte und Materialien stehen allen interessierten Schulen auf der KiS-Onlineplattform www.klimabildung-in-schulen.de kostenfrei zur Verfügung.
Die aktiv am KiS-Projekt teilnehmenden Schulen erhalten zusätzliche Aktionsangebote, wie z. B. moderierte Schulrundgänge und Workshops. Dieses Angebot wurde bereits von rund 300 Schülerinnen und Schülern wahrgenommen. Es fanden insgesamt 13 Workshops und sechs Schulrundgänge zum Thema „Klimaschutz im Schulgebäude“ statt. Workshopinhalte waren z. B. Fassaden-, Schuldach- und Schulhofbegrünung, innovative sowie nachhaltige Energieversorgung und Wärmewende, Entsiegelung von Schulfreiflächen und „richtig heizen, lüften und kühlen“.
Große Schulklimakonferenz trägt zur Vernetzung bei
Ein Höhepunkt der KiS-Schulaktionen war eine Schulklimakonferenz am Heinrich-Heine-Gymnasium in Bottrop am 19. Juni 2023 mit rund 75 Schülerinnen und Schülern der Stufen 5 bis 12 von drei Gymnasien, einer Gesamtschule, einer Realschule sowie einem Berufskolleg aus dem Bottroper Raum.
Ziel der Konferenz war es, zu den Themen klimafreundliches Bauen, Wohnen und Leben mit regionalen Klimaschutzakteuren und Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Lokalpolitik in den Austausch zu treten. Als Dialogplattformen dienten ein Markt der Möglichkeiten und sieben Workshops. Schwerpunktthemen waren Klima- und Ressourcenschutz im Schulgebäude, Innovationen für die Energie- und Wärmewende, Recycling sowie klimafreundliche Ernährung und Konsum. Die Veranstaltung zeigte, wie fächerübergreifend Klimabildung an Schulen sein kann, um Bewusstsein- und Verhaltensänderungen anzustoßen und Impulse für die spätere Berufsorientierung und -findung im Gebäude-, Energie- und Techniksektor zu setzen. Insgesamt bot die Konferenz auch vielfältige Vernetzungsangebote, die von den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen gut angenommen wurden.
Wie geht es weiter?
KiS-Schulaktionen laufen noch bis zum Projektende im Dezember 2023. Bis dahin steht für alle interessierten Lehreinrichtungen, Schülerinnen und Schüler die Projektwebsite als Informationsquelle zur Klimabildung in Schulen zur Verfügung. Angeboten werden hier frei zugängliche Arbeitsmaterialien zu Themen Klimaschutz im Gebäude und zu Grünen Berufen oder Workshop-Formaten für Klimabildung in Schulen sowie weiterführende Informationen. Mehr unter www.klimabildung-in-schulen.de
Projektorganisation
Im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBSR) ist die Berliner Energieagentur für die fachlichen Inhalte des Projekts zuständig. Sie ist Ansprechpartnerin für Kommunen, Schulen und Klimaschutzakteure, organisiert die Projektarbeit und betreut die zentrale KiS-Onlineplattform.
Begleitforschung
Die sozialwissenschaftliche Begleitforschung von KiS erfolgt im Auftrag des BBSR durch das Institut com.X aus Bochum. Die Begleitforschung umfasst qualitative und quantitative Methoden. So werden Befragungen von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern an den an KiS beteiligten Schulen sowie, darüber hinaus, auch bundesweit durchgeführt. Es werden auch Leitfadeninterviews mit Lehrkräften und Schulkindern geführt sowie mit Netzwerk-Akteurinnen und Akteuren von KiS, die etwa bei der Klimakonferenz in Bottrop Ausstellungen und Workshops angeboten haben.
Erkenntnisziele der sozialwissenschaftlichen Begleitforschung sind die grundsätzliche Wahrnehmung und Akzeptanz von Klimaschutz-Bildungsangeboten an teilnehmenden und anderen Schulen sowie deren grundsätzliches Umsetzungspotenzial (nötige Voraussetzungen, mögliche Hemmnisse). Auch Stärken und Schwächen der KiS-Angebote unter Beachtung der jeweiligen Zielgruppen werden untersucht, um Optimierungshinweise zu gewinnen sowie Teilnahmeeffekte, wie Lernerfolge, Wahrnehmung und Akzeptanz von Maßnahmen im Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz oder Effekte für die Ausbildungs-/Berufsorientierung auf entsprechende Berufsfelder als Chance, gerade in Strukturwandelregionen, zu überprüfen.
Eine Umfeldanalyse der Klimabildungsangebote anderer Akteure, wie z. B. des Umweltbundesamtes oder von Umweltverbänden, eruiert, ob ein Angebot wie KiS, mit dem Ansatz Schülerinnen und Schülern das Thema Klimaschutz „zum Anfassen“ insbesondere im Gebäudebereich näherzubringen, sie in Energiefragen aufzuklären und für Energie- und Klimaschutzthemen beim Wohnen, Bauen und darüber hinaus zu begeistern, hier ggf. eine Lücke füllt. In eine ähnliche Richtung gehen die bundesweiten Befragungen, denn dort wird auch der Bedarf für ein Programm ermittelt, das Klimaschutz explizit aus baulicher Perspektive betrachtet.
Kontaktdaten
Auftraggeber
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Fachliche Begleitung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt-
und Raumforschung (BBSR)
Dorothee Gintars
Tel:. 0228 99401-2247
E-Mail:
Ansprechpartnerin für das Projekt
Berliner Energieagentur
Franziska Tucci
Fasanenstr. 85, 10623 Berlin
Tel.: 030 293330-491
E-Mail:
Ansprechpartner Begleitforschung
com.X Institut für Kommunikations-Analyse & Evaluation
Thomas Quast
Tel.: 0234 325083-0