Aus Schaden wird man klug

Neue Wärmepumpenanlage als langfristige, zuverlässige Lösung

Kaiserswerth, die ehemalige Kaiserpfalz direkt am Rhein, ist heute eines der schönsten Viertel der Großstadt Düsseldorf mit einer vielschichtigen Infrastruktur und guten Verkehrsanbindungen in alle Richtungen. Hier lässt’s sich gut leben – vorausgesetzt, Heizung und Warmwasserbereitung funktionieren. Genau das aber war in zwei benachbarten Gebäuden einer Düsseldorfer Wohnungsgesellschaft plötzlich nicht mehr der Fall – obwohl eine Wärmepumpenanlage die 25 Wohnungen mit insgesamt rund 2 000 m2 Wohnfläche jahrelang versorgt hatte. Eberhard Wingenroth, Geschäftsführender Gesellschafter der Ursula Schmidt Hausverwaltungen GmbH, war von der Malaise doppelt betroffen: als Eigentümer einer der Wohnungen und als Verwalter der Wohnanlage.

Selbgestrickte Lösung

Die Gebäude in der Kreuzbergstraße wurden 2001 fertiggestellt und bezogen. Damals hatte der Architekt gemeinsam mit einem Partner aus dem Sanitärhandwerk eine Wärmepumpenanlage mit neun Geräten in den Kellerräumen installiert und diese an die Eigentümer vermietet. Die Krux dabei: Die Anlage wurde auch von diesem Team gewartet. Es kam, was zu befürchten war: Das „Team“ trennte sich, es folgte die Geschäftsaufgabe. Die Heizungsanlage blieb verwaist zurück – und die Eigentümer einigermaßen ratlos. Denn die Steuerung der Anlage war seinerzeit nicht aus dem Programm des Herstellers der Wärmepumpen, Stiebel Eltron, übernommen worden, stattdessen kam eine selbstgestrickte Lösung zum Einsatz. Diese betreute anschließend ein ehemaliger Mitarbeiter der beiden Partner – das funktionierte auch über Jahre hinweg. Bis 2010, als ein deutlicher Leistungsabfall der Anlage zu verzeichnen war.

Hilfe vom Betreuer kam keine, die Steuerung war in ihrer Funktion nicht mehr nachzuvollziehen. Also bat Eberhard Wingenroth Stiebel Eltron um eine Bestandsaufnahme. Resultat: Die Anlage war jahrelang fehlerhaft betrieben worden, die in Eigenregie entworfene Steuerung hatte die Technik weitgehend ruiniert. Ein unabhängiges Zweitgutachten bestätigte diesen fatalen Eindruck: Eine  Reparatur mit Garantie und Gewährleistung war ausgeschlossen, es musste etwas Neues her.

Alles aus einer Hand

„Guter Rat war gar nicht mal so teuer“, erinnert sich Eberhard Wingenroth an die damalige Situation. „Wir haben die Stamos GmbH aus Neuss, spezialisiert auf regenerative Energien, in unsere Überlegungen mit eingebunden und kamen schnell zu dem Ergebnis, dass wir wieder eine Wärmepumpe installieren wollten, und zwar erneut aus dem Hause Stiebel Eltron. Denn die Produkte sind ja absolut in Ordnung. Die unsachgemäße Anlagensteuerung war das Problem.“ Und diesmal wurde Wert darauf gelegt, dass alle Anlagenkomponenten aus einer Hand kommen und so bestens aufeinander abgestimmt funktionieren. Für eine neue Wärmepumpenlösung sprach auch, dass die Infrastruktur im Haus dafür ohnehin vorhanden war.

„Wir haben die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, als wir die alte Anlage zum ersten Mal inspiziert hatten“, erinnert sich Heiko van Bergen, Elektro-Techniker und Verantwortlicher für Wärmepumpen bei Stamos. Mehrere Verdichter der alten Anlage waren schadhaft und liefen trotzdem. Weil alle Störmeldungen stets eigenmächtig abgeschaltet wurden, gab es konsequenterweise auch keine Störungen – was letztlich zum Ruin der Anlage führte.

Eine langfristige Lösung für einen
dauerhaften und störungsfreien Betrieb

Die Firma Stamos überzeugte die Eigentümer der Kreuzbergstraße aber nicht nur durch eine exakte Schadens-Analyse, sondern durch technischen Sachverstand und Erfahrungen in Hinblick auf Fördermittel für Wärmepumpen.

Gemeinsam wurden deshalb die Vorgaben definiert: eine langfristige Lösung für einen dauerhaften und störungsfreien Betrieb – Zuverlässigkeit hatte dabei höchste Priorität. Im Verlauf der Beratung ließen die Eigentümer der Kreuzbergstraße zunächst die alte Anlage demontieren. Die Stamos GmbH entwickelte gleichzeitig aus mehreren Möglichkeiten ein stimmiges Konzept mit insgesamt vier Sole/Wasser-Wärmepumpen der Baureihe „WPF 27“ von Stiebel Eltron.

Geprüft und bestätigt hat das Konzept ein Fachgutachten des IBB-Ingenieurbüros Reinhard Brieden aus Bergisch-Gladbach. Der Austausch erfolgte im Sommer 2011, die Arbeiten verliefen zügig, weil ziel- und lösungsorientiert: Nach drei Wochen und zwei Tagen war die neue Wärmepumpenanlage startklar. Ein weiteres Plus: Die Kfw-Förderung für die Kreuzbergstraße war bereits nach zehn Tagen geprüft und genehmigt, nach zwei Wochen waren die Fördermittel auf dem Konto der Wohnbaugesellschaft eingegangen. „Absolut einmalig“, freut sich Eberhard Wingenroth – nicht nur über die fünfstellige Summe, sondern vor allem über die perfekte Servicedienstleistung, die Stamos in dieses Projekt mit eingebracht hat.

Eine Wärmepumpe muss effektiv
arbeiten und sollte wenig takten

Das realisierte Konzept hatte der Fachhandwerker Schritt für Schritt aus den Vorgaben entwickelt. „Natürlich gibt es für ein solches Objekt immer mehrere Alternativen – wir haben uns für ein kaskadiertes System mit vier Wärmepumpen entschieden“, erläutert Heiko van Bergen. „Möglich wäre auch der Einsatz einer einzigen, leistungsstärkeren Wärmepumpe gewesen. Dies war jedoch nur auf den ersten Blick die kostengünstigere Variante. Sie betrifft aber nur die Anschaffung, nicht den Betrieb. Denn eine Wärmepumpe muss effektiv arbeiten und sollte wenig takten. Genau das wäre aber gerade in den Übergangszeiten bei nur einer Großwärmepumpe anstelle von vier Geräten der Fall gewesen.“

Die Entscheidung für eine Lösung mit mehreren Geräten birgt noch einen weiteren Vorteil: Weil die einzelnen Pumpen jeweils auf Laufzeit gebracht werden und die anderen eine Ruhephase einhalten, erhöht sich die Lebensdauer der Anlage um ein Vielfaches, denn der abwechselnde Betrieb schont die Geräte. Eine nachhaltige Nutzung der Anlage, verbunden mit langfristiger Betriebssicherheit, ist somit garantiert.Heute übernehmen alle vier Wärmepumpen die Beheizung der Wohnanlage, ein Gerät bereitet für alle Wohneinheiten zusätzlich Warmwasser.

Durchschnittlich bringen es die einzelnen Geräte auf 30 KW Heizleistung (bei B0/W35). Auch zur Steuerung der Anlage wurde jetzt auf bewährte Technik aus dem Hause Stiebel Eltron eingesetzt. 48 bestehende Bohrungen konnten weiter genutzt werden. Mit 25 Metern ist deren Tiefe vergleichsweise gering – die Uferfiltrate entlang des nahegelegenen Rheins machen es möglich.

Kritische Verschleißartikel
wurden ausgetauscht

Neben den Pumpen wurden auch einige kritische „Verschleißartikel“ ausgetauscht, beispielsweise die Ausdehnungsgefäße und die Heizkreispumpen. Die drei vorhandenen Warmwasserspeicher mit jeweils 600 l Fassungsvermögen blieben erhalten und werden weiterhin genutzt. Die Infrastruktur innerhalb der beiden Gebäude war ebenfalls intakt. Zusätzlich zur neuen Anlage wurde eine Fernsteuerung installiert, um die Anlage auch von außen fernwarten zu können. Die Fernwartung garantiert mehr Sicherheit für Eigentümer und Mieter – ein wichtiger Faktor vor allem für ältere Menschen.

Rückblickend summiert Heiko van Bergen seine Erfahrungen in der Kreuzbergstraße: „Bei der Programmierung der alten Anlage sind Fehler gemacht worden, die einem Fachmann nicht passieren dürfen. Nach wie vor handelt es sich bei Wärmepumpen um Produkte, die Kompetenz bei der Installation, Inbetriebnahme und Wartung voraussetzen. Das Wissen von versierten Fachhandwerksbetrieben wie dem unseren ist in den letzten zehn Jahren enorm gewachsen. Wir sind Marktpartner von Stiebel Eltron auch aus diesem Grund: Das Fachwissen rund um die Wärmepumpe ist bei diesem Hersteller sehr groß, hier macht sich die mehr als 30-jährige Erfahrung mit Wärmepumpen deutlich und positiv bemerkbar.“

Generell sagt der Fachmann alternativen Energien eine große Zukunft voraus – auch, weil Öl und Gas immer teurer werden. Die Nutzung regenerativer Energie ist zudem politisch gewollt und wird durch Fördermittel unterstützt. Die Stamos GmbH hat sich auf die Situation eingestellt: Wärmepumpen und kontrollierte Wohnraumlüftung bilden heute die Kernkompetenzen dieses hoch spezialisierten und innovativen Handwerksunternehmens, das seine Mitarbeiter regelmäßig schult und weiterbildet, um bei den technischen Trends immer vorn an der Spitze zu sein. „Wir wollen den Markt entwickeln und ihm nicht hinterherlaufen“, so Heiko van Bergen. Genau hier liegt ein weiterer Berührungspunkt mit Stiebel Eltron: „Unser Marktpartner engagiert sich stark bei der Weiterentwicklung des Wärmepumpen-Marktes. Als Fachhandwerker spüren wir diese Vorreiterrolle und profitieren davon sehr.“

Die Anlage war jahrelang fehlerhaft betrieben worden, die in Eigenregie entworfene Steuerung hatte die Technik weitgehend ruiniert.

Bei der Programmierung der alten Anlage sind Fehler gemacht worden, die einem Fachmann nicht passieren dürfen.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 11/2024 Heizungssanierung

Wärmepumpe ersetzt Gaskessel

Vor der Sanierung war eine effiziente Beheizung des Altbaus längst nicht mehr möglich: Der über 33 Jahre alte Gaskessel sorgte mit einem jährlichen Gasverbrauch von etwa 46.000 kWh bei einer...

mehr
Ausgabe 05/2022 Versorgung

Wärmepumpen auf dem Dach für Heizung und Warmwasser

„In unseren Neubauten ist die Wärmepumpentechnik immer erste Wahl – nicht nur, weil es sich um eine umweltfreundliche Heizung handelt, sondern auch vor dem Hintergrund der aktuellen und...

mehr

„Wärmewender-Challenge“ von Stiebel Eltron: Beste Wärmepumpen-Beispiele werden prämiert

Privatpersonen und Fachhandwerker können jetzt auf einer Onlineplattform erzählen, warum Wärmepumpen ihre erste Wahl als Wärmeerzeuger sind. Ziel der Wärmewender-Challenge von Stiebel Eltron ist...

mehr

Gasheizung 38 Prozent teurer als Wärmepumpe: Stiebel Eltron-Experte rät zum schnellen Wechsel

Der Betrieb einer Gasheizung ist deutlich teurer als das Heizen mit Wärmepumpe: Laut aktueller Analyse des Verbraucherportals Verivox zahlen Neukunden, die ein Einfamilienhaus beheizen, 38 Prozent...

mehr
Ausgabe 04/2014 Kraftstoffe und fossile Heizung sind die Kostentreiber

Wärmepumpe als Energiepreisbremse nutzen

In den letzten 15 Jahren haben sich die Energiekosten für private Haushalte nahezu verdoppelt, informiert der TÜV Rheinland in seiner Publikation „Energiemarkt Deutschland“. Besonders starke...

mehr