Schnelles Internet

Brandenburg muss noch besser werden

Um rund 130 % und damit so stark wie in keinem anderen Bundesland ist die Netzabdeckung mit schnellem Internet (>16 Mbit/s) im Land Brandenburg in den letzten fünf Jahren gewachsen.

Allerdings liegt die Mark beim Abdeckungsgrad aber weiterhin unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt. „Brandenburgs Städte brauchen schnelles Internet, um sich gut als Wohnstandorte profilieren zu können“, forderte BBU-Vorstand Maren Kern anlässlich der Tagung „Digitale Horizonte“ in Bad Saarow. Deshalb müsse sich die Landesregierung für einen weiteren Ausbau einsetzen.

Die Zahlen gehen aus einer BBU-Auswertung der im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums jährlich erstellen „Breitbandatlanten“ hervor. Demnach ist die Netzabdeckung im Land Brandenburg in den letzten fünf Jahren fast fünfmal so schnell gewachsen wie im Bundesdurchschnitt (+25,8 %). Mitte 2015 hatten 77,1 %

aller märkischen Haushalte Zugang zu Internetnetzwerken mit einer Leistung ab 16 Mbit/s (2010: 34,0 %).

Unter den fünf neuen Bundesländern (Durchschnitt: 72,6 %) belegt Brandenburg mit dieser Abdeckung den Spitzenplatz. Das gilt auch für das „superschnelle“ Internet mit Übertragungsraten von 50 Mbit/s (Brandenburg: 51,3 %, neue Bundesländer: 46,8 %).

Trotz des starken Wachstums liegt die Netzabdeckung im Land Brandenburg aber weiterhin sowohl unter dem Wert Berlins (98,7 % für 16 Mbit/s, 90,1 % für 50 Mbit/s) als auch unter dem des Bundesdurchschnitts (85,4 % bzw. 68,7 %). Kern: „Beim schnellen Internet in Brandenburg besteht auf jeden Fall noch weiterer Aufholbedarf.“ Die Landesregierung sollte deshalb dafür sorgen, „dass die Landkreise und Kommunen das vom Bund hierzu aufgelegte Förderprogramm noch stärker nutzen können.“ Dazu müsste sich das Land mehr an der Kofinanzierung dieser Förderung beteiligen.

Der Bund hat bis Ende 2018 für den Ausbau schneller Internetnetze rund 2,7 Mrd. € Förderung bereitgestellt. Je Vorhaben beteiligt er sich mit bis zu 15 Mio. € – vorausgesetzt, dass die jeweiligen Landkreise und Kommunen dabei einen Eigenanteil von bis zu 50 % erbringen.

Das Bundesprogramm ist mit Förderprogrammen der Länder kombinierbar und kann so im Einzelfall den Eigenanteil weiter verringern. Kern: „Zum Aufbringen des jeweils verbleibenden Eigenanteils wäre eine finanzielle Unterstützung durch die Landesregierung sehr sinnvoll.“ Der Ausbau sei vor allem auch im Interesse des Landes: Denn die Verfügbarkeit von schnellem Internet sei eine wesentliche Voraussetzung für die Ansiedlung von Gewerbe und Arbeitsplätzen und steigere zudem die Attraktivität brandenburgischer Städte als Wohnstandorte, so der BBU-Vorstand.

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