Generationenübergreifendes Wohnen

Dunkle Farbtöne auf WDVS

Fünf Mehrfamilienhäuser und das historische Gautschi-Gebäude als zentraler Mittelpunkt für soziales Miteinander bilden die von Haberstroh Architekten entworfene Wohnanlage im schweizerischen Reinach. In mehreren Entwurfsschritten entstand eine abstrakte, beinahe analoge Farbgebung – dank SolReflex mit der TSR-Formel war sogar die Umsetzung einer schwarzen Fassade auf EPS möglich.

Die Wohnanlage „Gautschi-Park“ verbindet qualitativ hochwertiges Wohnen mit den Vorzügen einer familienfreundlichen Umgebung – und das inmitten der reizvollen Seenlandschaft im Süden des Kantons Aargau. Auf einem 7.087 Quadratmeter großen Grundstück entstanden hier fünf neue Mehrfamilienhäuser, die generationenübergreifend Wohnraum für junge Familien und Singles oder Senioren bieten.

Ihren Namen „Gautschi-Park“ verdankt die Wohnanlage der ehemaligen Spinnweberei der Unternehmerfamilie Gautschi. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde 1808 erbaut und bildet nun mit Kindergarten, Restaurationsflächen sowie kleineren Atelier- und Gewerberäumen das Quartierzentrum. Haberstroh Architekten erstellten für die fünf Neubauten mit 57 Eigentums- und Mietwohnungen sowohl die Entwurfs- als auch die Ausführungsplanung.

Zurückhaltende Gestaltung schafft mehr Raum für Entfaltung

Eine große Herausforderung in der Entwurfsphase stellte die für die ländliche Umgebung überdurchschnittlich hohe Bebauungsdichte dar: Die fünf Wohnbauten mussten sehr eng zusammenrücken. Die Architekten reagierten in ihren ersten Entwurfsskizzen darauf, indem sie die verdichtete Bauweise durch die Gestaltung der Bauten aufzulockern versuchten. Der Kostendruck innerhalb des Projekts führte schließlich zu ganz neuen Denkansätzen: Die Architekten mussten nicht nur die von ihnen favorisierte Fassadenmaterialisierung überdenken, sondern auch die zunächst angedachte Holzkonstruktion der Gebäude. Ihre anfängliche Besorgnis, dass sich eine konventionelle Fassadenkonstruktion bei einer derart dichten Setzung der Bauten beengend auf die Bewohner auswirken könnte, wandelte sich jedoch zu der Erkenntnis, dass die Gebäude durch eine zurückhaltendere Gestaltung mehr Präsenz für die Bepflanzung und letztlich auch für die Bewohner zulassen.

Gelungenes Farbkonzept für die elegante Fassade

Der Wunsch nach einer relativ dunklen Farbgebung der strukturellen Bauteile war schon relativ früh vorhanden. Schwarz wurde die Fassade jedoch erst im Rahmen der neuen Entwurfsidee der Architekten. Eine derart dunkle Farbgebung auf einer Außenwärmedämmung? Die Vorgabe umzusetzen gelang dank der von Brillux entwickelten TSR-formulierten Farbrezepte. Diese spezielle Lösung lobt auch Daniel Hammer, Hammer Architekt FH AG aus Olten, der das Bau- und Kostenmanagement sowie die Bauleitung für das Projekt übernommen hatte: „Schwarz für große Flächen einer wärmegedämmten Fassade – das war nicht nur die Besonderheit bei diesem Projekt, sondern auch für uns eine Premiere, die dank der hervorragenden, intensiven Zusammenarbeit mit Haberstroh Architekten, dem ausführenden Malerunternehmen und Brillux gut geklappt hat“, zeigt sich Hammer zufrieden. „Das Malerteam und der Auftraggeber hatten die Bereitschaft, mal etwas anderes zu wagen – sowohl in technischer als auch in ästhetischer Hinsicht.“

Auch die Ausführung der weißen Besenstrichstruktur habe handwerkliches Geschick gefordert und im Ergebnis für ästhetischen Mehrwert gesorgt. Technisch herausfordernd seien auch die stark vorgehängten Storenkästen gewesen, die zu einer horizontalen Gliederung der Fassade beitragen.

Die Problematik

Die extrem gute Dämmwirkung von Wärmedämm-Verbundsystemen sorgt nicht nur für einen hervorragenden Wärmeschutz im Winter, sondern auch im Sommer. Da die Hitze außen vor bleibt, kann es jedoch an der Oberfläche, abhängig vom Farbton und der Intensität der Sonneneinstrahlung, zu einem „Wärmestau“ kommen – mit Temperaturen von nicht selten über 70 Grad. Möglich sind dann beispielsweise Risse im Putzsystem oder Verformungen am EPS. Aus diesem Grund gab es bei der Gestaltung mit dunklen Farbtönen auf WDVS bisher erhebliche Einschränkungen.

Die Lösung

Mit SolReflex bietet Brillux ein System, bei dem durch spezielle, besonders gut infrarotreflektierende Farbtonrezepturen das Aufheizen der Oberflächen reduziert wird. Weiterer Vorteil: Die niedrigeren Oberflächentemperaturen eröffnen einen größeren Spielraum für die Gestaltung von Wärmedämm-Verbundsystemen aus Polystyrol – auch mit dunklen, intensiven Farbtönen.

Die Wohnanlage „Gautschi-Park“ verbindet
qualitativ hochwertiges Wohnen mit den Vorzügen einer familienfreundlichen Umgebung – und das inmitten der reizvollen Seenlandschaft im Süden
des Kantons Aargau.

Bautafel

Gautschi-Park, Reinach

Bauherr: VAREM AG, Basel

Nutzer: Varem Development AG, Immensee

Architekten: Haberstroh Architekten GmbH, Basel

Bauleitung: Daniel Hammer Architekt FH AG, Olten

Tragwerksplanung: Ernst & Eitel GmbH, Basel

Technischer Berater: Peter Schweizer (Brillux Muttenz)

Ausführung: FG Fasogips AG, Rupperswil

Eingesetzte Produkte von Brillux:

– WDV-System EPS Qju

– Evocryl 200

– Rausan KR K2 3516

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