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Der zu Beginn der 1970-er Jahre in Betonbauweise erstellte, großformatige Gebäudekomplex „Forum“ an der Großen Bergstraße in Hamburg-Altona ist saniert worden.
Die Grundlage für dieses und das benachbarte Gebäude „Frappant“ (an dessen Stelle aktuell eine viel diskutierte, innerstädtische Filiale des Möbelhauses Ikea errichtet wird) wurde in einem städtebaulichen Wettbewerb im Jahr 1968 gelegt, welcher den Abriss der historischen Bebauung vorsah und das Erscheinungsbild des einstigen Zentrums von Altona nachhaltig verändern sollte.
Zukunftsweisend galt die Gestaltung des Gebäudes, das der Wohnungsgesellschaft SAGA, Einzelhandelsbetrieben und zahlreichen Büros ebenso wie 244 Wohnungen Raum bot. Wechselnde Eigentümer nutzten das Gebäude als Spekulationsobjekt und wirtschafteten es herunter. Aufgrund fehlender Investitionen in die Bausubstanz war die Ausstattung des Gebäudes nicht mehr zeitgemäß. Spätestens mit der Eröffnung des Einkaufszentrums „Mercado“ Mitte der 1990-er Jahre im benachbarten Ottensen verschoben sich die Käuferströme, der Leerstand im „Forum“ folgte zwangsläufig. Mit dem Kauf durch einen neuen Investor im Jahr 2008 sollte das Quartier in die Gegenwart geholt werden. Die Revitalisierung des 30 000 m² großen Baus stellte das größte Sanierungsprojekt in einem Hamburger Sanierungsgebiet dar. Erklärtes Ziel für die Maßnahmen im „Sanierungsgebiet Altona Altstadt“ ist die Belebung des Viertels.
Revitalisierung eines 1970-er Jahre Komplexes
Mit dem Baubeginn im Jahr 2009 entstand eine neue Gestaltung und vertikale Gliederung der Fassaden, die die breit gelagerte Masse des Bestandsbaus auflockert. Ferner ist die Gebäudehöhe in einem Teilbereich um zwei Geschosse auf elf reduziert worden. Putzfassaden anstelle der ursprünglichen Betonoberfläche geben den Fassaden optisch einen wärmeren Charakter. Gleichzeitig wird mit der hinter dem Putz liegenden, neu aufgebrachten Wärmedämmung und neuen, teilweise raumhohen Fenstern der heutige energetische Standard erreicht.
Entstanden sind 375 Wohnungen zwischen 24 und 150 m², die als Einzimmer- oder familiengerechte Fünfzimmerwohnung ausgebildet wurden. Abgerundet wird das Angebot durch 31 Seniorenapartments und sechs Penthäuser in den oberen Etagen. Im ersten Obergeschoss sind Büroflächen und Lofts für gewerbliche, freischaffende und künstlerische Nutzungen entstanden. Ferner ist eine Kindertagesstätte und ein Bildungs- und Kommunikationszentrum eingezogen.
Der als „Neues Forum Altona“ wiedereröffnete Bau wurde im Erdgeschoss als Ladenpassage mit einem zeitgemäßen Ausstattungsstandard und hellen Räumlichkeiten gestaltet. Überdies wurde eine Durchgängigkeit zwischen der Großen Bergstraße und dem parallel laufenden Lawaetzweg geschaffen. Mit über 5600 m² nimmt das Erdgeschoss elf Läden in unterschiedlicher Größe mit Nutzungen des Einzelhandels und der Gastronomie auf. Durch die Wiedereröffnung der Einzelhandelsflächen soll der Anstoß für eine neue Belebung der Einkaufsstraße gelingen und diese wieder zum Stadtteilzentrum von Hamburg-Altona werden.
Verglasung der Außenräume bietet Schutz und Transparenz
Im Rahmen der Sanierungsmaßnahme des Bestandsbaus stand neben der optischen Aufwertung des Gebäudes auch die Verbesserung der Energiebilanz im Vordergrund. Daher entschieden sich die Verantwortlichen für eine Verglasung sämtlicher Freiräume. Die privaten Außenbereiche wurden mit einer Balkonverglasung versehen. Oberhalb der bestehenden Brüstungen montiert, bietet das Schiebe-Dreh-System „SL 25“ einen wertvollen Schutz vor Lärm, Schmutz und Feuchtigkeit. In Teilbereichen wurden die Elemente sogar raumhoch ausgeführt. Montiert wurden 328 Balkonverglasungen mit 1500 rahmenlosen Flügeln. Diese lassen sich komplett öffnen, so dass im offenen wie im geschlossenen Zustand die volle Transparenz der Außenräume bewahrt wurde. Für die Bewohner werden die Balkone zu einem Ort, der weit über den Sommer hinaus nutzbar ist.
Auch die Laubengänge wurden mit einer Verglasung von Solarlux oberhalb der bestehenden Brüstungen versehen. 92 Laubengangverglasungen mit 330 Flügeln bilden eine klimatische Pufferzone im Bereich vor den Wohnungseingängen. Auf diese Weise werden die horizontalen Erschließungsflächen zu einem vor Wind und Wetter geschützten und gleichzeitig freundlichen Eingangsbereich. Die Elemente tragen entscheidend zur Verbesserung der Gesamt-Energiebilanz bei. Weiterhin ist eine Be- und Entlüftung über die offenen Fugen zwischen den Ganzglas-Schiebeflügeln sinnvoll gegeben. Die Qualität der bestehenden Erschließung konnte deutlich verbessert werden, da auch hier rahmenlose Flügel gewählt wurden, die eine durchgängige Transparenz gewährleisten.
Bei Rauchentwicklung öffnen sich die Flügel automatisch
Aus Gründen des Brandschutzes gab es die Auflage, dass sich die Verglasung im Bereich der Wohnungszugänge im Fall einer Rauchentwicklung automatisch öffnet. Die in vier Schienen parallel zueinander geführten Glaselemente öffnen sich im Brandfall über eine zertifizierte, mechanische Antriebstechnik automatisch, so dass die Rauchfreiheit der Rettungswege gewährleistet ist. Die Laubengangverglasung erzielt eine maximale Öffnung von 75 % der verglasten Fläche. Bei Stromausfall wird die Laubengangverglasung über eine zentrale mechanische Antriebskomponente mit Brandschutzzulassung geöffnet.
Solarlux hat im Rahmen dieses großen Bauvorhabens die Verantwortlichen von Beginn an in Fragen der Art und Gestaltung der Verglasung konzeptionell begleitet. Die komplexen Anforderungen, die eine Baumaßnahme dieser Größenordnung mit sich bringt, konnten durch die frühzeitige Unterstützung seitens des Herstellers erfüllt werden.
Vom Entwurf über die Planung bis zur Montage bietet Solarlux ein Team aus Architekten, Beratern, Statikern und Technikern, das dank langjähriger Erfahrung auf die individuellen Besonderheiten jedes Projektes eingeht. Das Unternehmen stellt zusätzlich einen Projektleiter als zentralen Ansprechpartner zur Verfügung. Über ihn läuft die gesamte Abwicklung, so dass ein reibungsloser und zeitsparender Ablauf sichergestellt werden kann.
Aufgrund fehlender Investitionen in die
Bausubstanz war die Ausstattung des Gebäudes
nicht mehr zeitgemäß.
Putzfassaden anstelle der ursprünglichen Betonoberfläche geben den Fassaden optisch einen wärmeren Charakter.