Jedes zweite Wohngebäude ist über 40 Jahre alt

In die Jahre gekommen

Mehr als die Hälfte der insgesamt rund 19 Mio. Wohngebäude in Deutschland ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes älter als 40 Jahre, rund fünf Mio. sind sogar älter als 60 Jahre. Entsprechend groß ist der Modernisierungsbedarf. Laut LBS-Hausbesitzertrend 2014*, eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der LBS, gibt jeder dritte Immobilienbesitzer an, sein Haus sei renovierungsbedürftig.

Insgesamt 14% der befragten Hausbesitzer schätzen den Energieverbrauch ihres Eigenheims als „hoch“ oder sogar „sehr hoch“ ein. Abhilfe könnten energetische Modernisierungen schaffen. Sie lohnen sich nicht nur unter um­­weltpolitischen, sondern auch unter finanziellen Aspekten. So haben Berechnungen der Deutschen Energieagentur ergeben, dass ein Vier-Personen-Haushalt im Jahr 2012 knapp 100 € mehr pro Monat für Wärme aufwenden musste als noch im Jahr 2000 – ein spürbarer Kostenanstieg um 88%.

„Sinnvoll ist es, sich vor Beginn der Arbeiten von einem Energieexperten beraten zu lassen und mehrere Maßnahmen zu kombinieren“, rät Sabine Schmitt von der LBS.

Als Faustregel gilt: Erst die Ge­­bäudehülle sanieren und dann die Haustechnik nachrüsten.

„Nur wenn Dach, Fassade und Fenster gut gedämmt sind, sorgen neue Heizungs-, Warmwasser- und Strominstallationen auch für eine hohe Energieeffizienz“, so Schmitt. Laut LBS-Hausbesitzertrend ha­­ben 8% aller Befragten im letzten Jahr min­destens eine energetische Modernisierungsmaßnahme durchgeführt, jeweils 9% planen für 2014 oder 2015 Modernisierungsarbeiten. Zur Finanzierung ist der Bausparvertrag über alle Altersklassen hinweg sehr beliebt.

Etwa jeder vierte Hausbesitzer sorgt mit ihm für künftig anstehende Gewerke vor. „Noch deutlicher ist der Trend, sobald ein konkretes Modernisierungsvorhaben vorliegt – dann sind es sogar mehr als 40%“, so Schmitt. Ein weiteres Plus für Modernisierer: Hausbesitzer, die ihre eigenen vier Wände in Schuss halten, erhöhen nicht nur den Wohlfühlfaktor, sondern steigern auch den Immobilien-Wert.

* Bei der Umfrage wurden über 1.700 Hausbesitzer befragt.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 12/2012 Energiewende

Jeder vierte Hausbesitzer erwägt energetische Sanierung

Das Energiekonzept der Bundesregierung bewegt viele Hausbesitzer dazu, über eine Modernisierung ihrer Immobilie nachzudenken. Jeder vierte Eigentümer zieht eine Verbesserung der Energieeffizienz in...

mehr

Energetische Gebäudesanierung: Dachdecker stehen bereit

Kurz vor Jahresende 2019 haben Bundestag und Bundesrat den Steuerbonus für energetische Sanierungen durchgewunken. Damit ist das geänderte Gesetz zur Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 wie...

mehr

Umfrage: Politik-Chaos bremst energetische Sanierungen aus

Die Diskussionen um die Rücknahme des Gebäudeenergiegesetzes verunsichern die Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern zusehends und verhindern damit notwendige energetische Sanierungen. Das...

mehr

Studie zeigt: Massive Wissenslücken bei Eigenheimbesitzern verhindern energetische Sanierung

Eine aktuelle Umfrage unter mehr als 2.000 selbstnutzenden Eigentümern von Ein- und Zweifamilienhäusern zeigt, dass Unwissen über den energetischen Zustand des eigenen Hauses und Verunsicherung...

mehr
Umweltbundesamt bestätigt erneut hohen Nutzen der Wärmedämmung

Das Haus heizen, nicht das Klima

Das Umweltbundesamt hat mit seinem aktuellen „Hintergrundpapier Wärmedämmung“ (März 2016) erneut Vorteile und Nutzen einer Wärmedämmung am Haus bestätigt. Die zentrale Aufgabe, die Emission...

mehr