Wohnungsbau

Kompakt im Grünen

Die Düsseldorfer Rheinwohnungsbau setzt bei ihren Bauprojekten auf Vielfalt: Im Stadtteil Lierenfeld entstand ein Mix aus Eigenheimen, Mietwohnungen und betreutem Wohnen. Eine energieeffiziente Bauweise mit zeitgemäßer Dämmung rundet das Konzept ab.

Um die steigende Nachfrage befriedigen zu können, ist die Rheinwohnungsbau GmbH permanent auf der Suche nach bezahlbaren und geeigneten Grundstücken. Vordringlich verfolgt man daneben seit einigen Jahren die Strategie, Flächenreserven auf eigenen Grundstücken durch maßvolle Verdichtung sowie Abriss und Neubau zu erschließen. Bereits 2007 schrieben die Verantwortlichen  daher einen städtebaulichen Architekturwettbewerb für das „Schlesische Viertel“ in Düsseldorf-Lierenfeld aus.

Quartierserneuerung auf höchstem Niveau

Der Planungsauftrag für den ersten Bauabschnitt ging an das Duisburger Büro Druschke und Grosser Architekten gemeinsam mit Green Landschaftsarchitekten. Die ruhige Randlage am Grünzug im Süden Düsseldorfs bietet viel Lebensqualität. So befinden sich direkt nebenan Schrebergärten, ein Sportplatz sowie parkähnliche Freiflächen. Das für den Wettbewerb entwickelte städtebauliche Konzept schafft einen Übergang zwischen Grünflächen und städtischer Bebauung.

Im ersten Bauabschnitt wurden 14 Eigenheime als Doppelhäuser bzw. in Dreiergruppen, ein markantes Gebäude als so genanntes Punkthaus mit fünf Geschossen und zehn Wohnungen sowie ein Quartier für Senioren errichtet. Die 14 Eigenheime in Massivbauweise liegen in exponierter Lage entlang der Breslauer Straße zum Grünzug hin. Sie haben direkten Zugang zur Tiefgarage. So bleibt der Komplex selbst autofrei und bietet viel Raum für Grünflächen und Mietergärten. Klare kubische Formen bestimmen die Architektur. Französische Fenster gliedern die Fassade und schaffen lichtdurchflutete Innenräume. Die mit Putzfaschen versehenen Oberflächen sowie die farbig abgesetzten Fensterbänder verstärken den hochwertigen Gesamteindruck.

Das südlich gelegene 5-geschossige Punkthaus bildet den dominanten städtebaulichen Abschluss zur Schlesischen Straße. Es wird durch 3-geschossige Gebäude eingerahmt. Auf diese Weise integriert sich der Baukörper gut in die Umgebung. Die „Grüne Wegverbindung“ von der Schlesischen Straße bis zum Grünzug ist das verbinde Element des Quartiers. Ihr sind verschiedene zellenartige Spiel- und Aufenthaltsbereiche für die unmittelbare Nachbarschaft zugeordnet. So wird dieser Teil Lierenfelds besonders interessant für Familien mit Kindern.

Durchdachtes Energiekonzept

Bei der Wiederbelebung des „Schlesischen Viertels“ legte die Rheinwohnungsbau GmbH großen Wert auf eine energieeffiziente Bauweise. Alle Eigenheime entsprechen dem KfW-60-Standard, der beim Planungszeitpunkt üblich war. Beim Punkthaus wurde der energetische Standard KfW-40 gewählt. Beim Seniorenquartier wurde sogar der Passivhausstandard erreicht. Es war das erste Mehrfamilien-Passivhaus in Düsseldorf. Wesentliche Voraussetzung für den geringen Energieverbrauch ist die kompakte Bauweise sowie ein guter Wärmeschutz durch eine leistungsfähige Dämmung. Die Fenster verfügen zum Teil über eine energiesparende 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung.

„Im Wohnungsbau wird durch einen optimierten solaren Städtebau, ein ausgefeiltes Energiekonzept und eine darauf abgestimmte Architektur so viel Energie eingespart, dass ein Passivhausstandard umgesetzt werden kann“, erläutert der verantwortliche Architekt Dirk Druschke. Das Energiekonzept, entwickelt vom Ingenieurbüro Wortmann & Scheerer, beginnt beim „Schlesischen Viertel“ daher bereits bei der städtebaulichen Planung und basiert auf den Ideen des solaren Bauens. Die Wohnungen sind auf dem Areal entsprechend platziert und ausgerichtet. Beispielsweise rücken die Gebäude an der Schlesischen Straße etwas zurück, um allzu starke Verschattung durch die gegenüberliegenden bestehenden Gebäude zu vermeiden. Weiter bieten die Häuser die Möglichkeit der aktiven Nutzung der Sonnenenergie. Flachdächer ermöglichen über aufgeständerte Solarthermie-Kollektoren eine optimale Ausrichtung zur Sonne und damit bestmögliche Ausbeute.

Elementarer Bestandteil des Konzeptes ist die kontrollierte Wohnungslüftung. Diese erfolgt in den Mehrfamilienhäusern über eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Bis zu 80 % der in der Abluft enthaltenen Wärme können berührungslos an die Zuluft abgegeben werden. Es muss nicht mehr über die Fenster gelüftet werden, man kann sie aber selbstverständlich öffnen. Die Einfamilienhäuser haben jeweils eine eigene Lüftungsanlage. Die Versorgung mit Energie für Heizung und Warmwasser geschieht mittels Erdgas-Brennwert-Technik. Der gesamte erste Bauabschnitt wird dabei von nur einer Heizzentrale versorgt. Die Warmwasserbereitung erfolgt dezentral mittels Sonnenkollektoren auf jedem Gebäude. Bei Bedarf heizt die Zentrale nach.

Ökonomisch geplante Fassade

Beim Wärmeschutz stand die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund, so dass die Wahl aufWärmedämm-Verbundsysteme als günstige und effiziente Variante fiel. Alle Gebäude sind mit weber.therm B 100 gedämmt, einem Wärmedämm-Verbundsystem von Saint-Gobain Weber auf Basis von Polystyrol-Hartschaumplatten, allerdings in unterschiedlichen Dämmstoffdicken. Für den KfW-60-Standard wurde ein System mit einer Dämmstärke von 160 mm der Wärmeleitgruppe 035 aufgebracht, bei den KfW-40-Häusern an der Schweidnitzer Straße eine 200 mm starke und beim Passivhaus eine 240 mm starke Dämmung.

Abgerundet wird das Wärmedämm-Verbundsystem durch eine besonders hochwertige Oberflächengestaltung. „Wir haben einen mineralischen Edelkratzputz mit einer Dicke von 10 mm verwendet. Wir setzen diesen Kratzputz recht häufig ein, denn er ist stabiler und deshalb dauerhafter und verfügt über eine natürliche Resistenz gegen Algen- und Pilzbewuchs. Vor allem bietet Edelkratzputz durch seine Struktur ein sehr reizvolles Spiel von Licht und Schatten auf der Oberfläche“, so Dirk Druschke. Bei den Häusersockeln wurde auf hohe Stoßfestigkeit geachtet. Hier wurde das Wärmedämm-Verbundsystem mit einem keramischen, leicht zu reinigenden Material verblendet.

Fazit

Mit dem Schlesischen Viertel zeigen Bauherr, Architekt und Fachplaner, dass sich Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz und ein hochwertiges Wohnumfeld verbinden lassen. In 2012 wurde ein weiterer Bauabschnitt in Lierenfeld mit dem Architekturbüro HGMB Architekten aus Düsseldorf fertiggestellt. Hier setzte die Wohnungsbaugesellschaft auf einen Mix aus dem Ersatz alter Bausubstanz und gezielten Modernisierungsmaßnahmen. Insgesamt entstanden so 108 neue Wohneinheiten – davon 54 mit öffentlichen Mitteln gefördert – auf dem sehr angespannten Düsseldorfer Wohnungsmarkt.

Der Komplex ist autofrei und ­
bietet viel Raum für Grünflächen und Mietergärten.

Das Energiekonzept basiert auf den Ideen
des solaren Bauens.

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