Modellstudie zur Wirtschaftlichkeit des Sanierungsfahrplans
Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) hat im Rahmen der Berliner Energietage eine Modellstudie zur Realisierbarkeit der Klimaschutzziele im Gebäudebestand bis 2050 vorgestellt. „Wir wollen damit Diskussionsansätze zum immobilienwirtschaftlichen Dialog zur Energiewende der Bundesregierung liefern“, sagt Ira von Cölln, Bundesgeschäftsführerin des BFW. Jährlich werden laut der Studie die BFW-Bestände mit einer Quote von 1 % energetisch modernisiert, davon entfallen ca. 30 bis 60 % auf Vollmodernisierungen (Effizienzhaus 100, gemäß EnEV 2009). Damit liegt die Quote deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt für Vollmodernisierungen.
„Wir können davon ausgehen, dass unsere Mitgliedsunternehmen nur dann investive Entscheidungen treffen, wenn diese sich wirtschaftlich rechnen. Insofern ist die aktuelle Sanierungsquote von 1 % offenbar die maximale Quote, die gesamtwirtschaftlich und ohne Anreize tragfähig ist. Eine vom Bund geforderte Erhöhung auf 2 bis 2,5 % geht damit an den gesamtwirtschaftlichen Realitäten vorbei und ist tendenziell unwirtschaftlich“, so von Cölln.
Der BFW fordert eine Energiepolitik mit Augenmaß: Einhaltung des Wirtschaftlichkeitsgebotes, keine Verschärfung der energetischen Anforderungen, Normenkonformität, Förderung von Investitionsbereitschaft auf breiter Basis, Technikoffenheit und alle 5 Jahre eine Evaluierung, ob die getroffenen Maßnahmen die gewünschten Ziele erreichen. Energetische Sanierungen müssen kosteneffizient erfolgen und individuell auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Gebäudes abgestimmt werden. „Es ist ein adäquater Sanierungs- und Maßnahmenmix notwendig, der die konkreten Einzelfälle der jeweiligen Immobilie berücksichtigt. Gesetzliche Regelungen sollten an der CO2-Einsparung und nicht an der Dicke der Dämmung und 3-fach verglasten Fenstern gemessen werden“, so von Cölln weiter.
Informationen unter: www.bfw-bund.de