Sinn für Geometrie
Runde Konturen sind das Hauptmerkmal des neuen Düsseldorfer Wohnkomplexes „Living Circle“, der aus dem ehemaligen Thyssen Trade Center hervorging. Sowohl die Gebäude als auch die Außenanlagen werden von Kreisformen geprägt. So sollten auch die Trennelemente zwischen den einzelnen Gärten diese Geometrie aufgreifen.
Zum Einsatz kamen maßgefertigte Hochbeete der Firma Richard Brink mit abgerundeten Endstücken. Diese wurden mit hochwüchsigen Pflanzen als Sichtschutz bestückt. Ebenso hat das Unternehmen einen Teil der Aluminium-Bandeinfassungen für die Rasenflächen radial angefertigt. Durch ihre Kunststoffbeschichtung in dunkelgrauem Farbton passen sich alle Metallelemente optisch an die Fassade und den umgebenden Bodenbelag an.
Nachdem mehrere Großmieter den Standort an der Grafenberger Allee zu Beginn des neuen Jahrtausends verlassen hatten, blieben viele Büroflächen ungenutzt. Allein im 1991 fertiggestellten Thyssen Trade Center standen etwa 33.000 m2 leer. Bis eine erneute Vollvermietung erreicht worden wäre, hätte es einige Jahre gedauert. Aufgrund der vorteilhaften Lage bot sich die Umgestaltung
in attraktiven Wohnraum an: Das 40.000 m2 große Areal liegt zwischen Stadtkern und Grafenberger Wald. Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten und Schulen sowie gastronomische Angebote befinden sich in unmittelbarer Nähe.
Deutschlands bisher größtes Umwandlungsprojekt dieser Art
Ein Abriss mit anschließendem Neubau des Thyssen-Hauptverwaltungsgebäudes kam für die Transformation nicht infrage. Deshalb hat das Düsseldorfer Architekturbüro Konrath und Wennemar Architekten Ingenieure den Bestand neu gestaltet. Die ressourcensparende Kernsanierung, aus dem das „Living Circle“ hervorging, ist Deutschlands bisher größtes Umwandlungsprojekt dieser Art. Der Entwurf orientiert sich an dem ursprünglichen Charakter des Komplexes. Offen, hell und weiträumig präsentiert sich der Gebäudetrakt. 340 neue Wohnungen mit Flächen von 55 bis 140 m2 sind entstanden, die Menschen aller Generationen als komfortables Zuhause dienen.
Teil des Konzepts war auch die Aufwertung der Freiflächen und die Erhöhung des Grünanteils durch die FSWLA Landschaftsarchitektur GmbH aus Düsseldorf. Die Außenanlagen bestehen aus sieben kreisförmigen, halboffenen Höfen, die sich zu den angrenzenden Straßen hin öffnen und die urbane Umgebung durch sattes Grün und Freiraum bereichern. So blieb die runde Geometrie des Bestands als prägendes Element erhalten. Die Bewohner der oberen Etagen profitieren von dezent in die Fassade integrierten Balkonen.
Neben den für alle Mieter und Besucher offenen Gartenarealen gehören zu den Wohnungen im Parterre eigene kleine Gärten. Um diese vom öffentlichen Bereich abzugrenzen, kamen Hochbeete der Firma Richard Brink zum Einsatz. Gartenpforten ermöglichen den Bewohnern des Erdgeschosses dennoch direkten Zugang zu den öffentlichen Grünanlagen mit ihren Spielplätzen.
Pflanzsysteme schaffen Privatsphäre
Insgesamt hat das Unternehmen mehr als 2.300 laufende Meter (lfm) Hochbeet-Wandungen aus 3 mm starkem Aluminium gefertigt. 432 m davon haben eine radiale Form und greifen das Thema „Rundungen“ des Gebäudekomplexes auf. Neben diesen Sonderanfertigungen verbauten die Mitarbeiter der Weseler W+H Lankes GmbH Garten-, Landschafts- und Tiefbau 194 Außenecken. Die Hochbeete haben eine Höhe von 500 mm und eine Breite von 600 mm und bieten somit ausreichend Platz für Hainbuchen-Hecken.
Diese Bepflanzung schafft Einfriedungen. Dadurch erhöht sich die Privatsphäre für die Bewohner. Zusätzlich sorgen die Gewächse für ein angenehmes Klima während der wärmeren Jahreszeiten. Sämtliche Hochbeete sind mit Zugbändern versehen. Sie gewährleisten Stabilität und verhindern, dass die mit Pflanzerde gefüllten Behälter ausbeulen. Dank Kunststoffbeschichtung im DB-Farbton 703 (dunkelgrau) passen sich die Produkte harmonisch an die Klinkerfassade des Erd- und ersten Obergeschosses und an die umgebende Pflasterung an.
Im gleichen Farbton hat der Hersteller die aus 5 mm starkem Aluminium gefertigten Bandeinfassungen beschichtet. Als Sonderform von Beeteinfassungen säumen sie den Rasen der Privatgärten. Neben den Terrassen- und Wegflächen sowie den Hochbeeten schaffen die Bänder eine dritte Ebene in den Außenbereichen. Von den 2.268 lfm wurden wiederum 107 m in gerundeter Form produziert.
Beispiel für mehr Natürlichkeit in der Stadt
Auf Maß gefertigt, haben die Metallprodukte die Gestaltung und den Einbau im Sinne des „runden Konzepts“ erleichtert. „Die komplexen Hochbeetlandschaften ließen sich dank der fortlaufenden Nummerierung aller Segmente ganz einfach zusammensetzen“, resümiert Christian Verlande, Bauleiter der W+H Lankes GmbH. Das Gesamtergebnis sind individuell gestaltete Grünbereiche vom privaten bis zum öffentlichen Raum. Die Umwandlung des Areals ist zudem ein Beispiel der positiven Umgestaltung von Stadtlandschaften hin zu mehr Natürlichkeit und Lebensqualität.
Die Umwandlung des Areals ist ein Beispiel der positiven Umgestaltung von Stadtlandschaften hin zu mehr Natürlichkeit und Lebensqualität.