Ziegelarchitektur am Hafen
Am Zwenkauer See wurden zwei Gebäude mit Büros, Gastronomie und Ferienwohnungen errichtet. Ziel der Planung waren hochwertige, langlebige und ökologische Bauten. Daher wählten die Projektverantwortlichen für die äußere Gebäudehülle einen Vormauerziegel in Kombination mit verputzten Oberflächen.
Im Norden von Zwenkau, einer 9.000-Einwohner-Stadt südlich von Leipzig, entwickelt sich seit einigen Jahren ein neuer Stadtteil von hoher Lebensqualität. Das sogenannte Kap Zwenkau mit einer Fläche von 30 ha grenzt direkt an den künstlich entstandenen Zwenkauer See. Das Hafengebäude der Sächsisches Seebad Zwenkau GmbH & Co. KG zählt zu den ersten Bauwerken, die auf dem Areal fertiggestellt wurden und ist Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen. Seine elegante hellgraue Fassade wurde mit dem 510 mm langen Wasserstrich-Ziegel Polaris von Wienerberger – zum Teil als Lochmauerwerk – umgesetzt. In enger Abstimmung mit der Architektin unterstützte das Wienerberger Projektmanagement (WPM) die Planung und Ausführung. Dazu gehören die Details der Fassade, die Ausschreibung der Bauleistungen, die Kalkulation der Kosten sowie Absprachen auf der Baustelle.
Grundstein für weitere Entwicklung
Um eine Initialzündung für die Neuentwicklung des Hafengebiets auszulösen, entschieden sich die Projektverantwortlichen dafür, das Gebäude nach der Fertigstellung auch zu betreiben und durch andere Projekte querzufinanzieren. „Dass wir dabei auf architektonische und städtebauliche Qualität setzen, ist in unserem Verständnis von nachhaltigem Handeln verankert“, erläutert Andreas Schmidt, einer der Geschäftsführer der Sächsisches Seebad Zwenkau, die Herangehensweise.
Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, wurden drei Architekturbüros mit dem Entwurf beauftragt. Überzeugen konnte schließlich das Team von BKS Architekten & Stadtplaner aus Trier mit einem schlichten kubischen Gebäude, das mit einer leichten Rundung die Hafenkante aufgreift und durch differenzierte Vor- und Rücksprünge gegliedert ist. Die zur Hafenseite angeordneten Balkone scheinen sich aus dem Gebäudevolumen herauszuschieben. Gleich einer feinen Hülle legt sich die Ziegelfassade um das Gebäude. Alle Rücksprünge und Einschnitte sind mit einem weißen Glattputz versehen.
Hohe Qualität innen und außen
Die beiden Gebäude sind in den Obergeschossen durch Stege miteinander verbunden. „Uns war es wichtig, dass Blick und Zugang zum Hafen frei bleiben und immer eine direkte Verbindung besteht“, begründet Marlene Meerfeld von BKS Architekten + Stadtplaner dieses Entwurfsdetail. Haus 1 wird als
Bürogebäude genutzt mit dem Tourist- und Hafenkontor des Bauherrn im Erdgeschoss als zentrale Anlaufstelle für alle Besucher. Haus 2 beherbergt in der unteren Etage zwei gastronomische Einrichtungen. In den oberen beiden Etagen befinden sich elf Ferienwohnungen, die über einen Laubengang erschlossen sowie von Norden und Süden belichtet werden. Die größeren Eck-Wohneinheiten öffnen sich zusätzlich nach Osten oder Westen. Außerdem verfügen alle Wohnungen über mindestens einen Balkon oder eine Loggia zum See hin.
Auf Langlebigkeit ausgelegt
Zusätzlich zur städtebaulichen Qualität überzeugen die beiden Neubauten mit ihren konstruktiven Werten: Die Außenwände unterschreiten mit einem U-Wert von 0,16 w/m²K den der damals gültigen EnEV 2014 um mehr als 40 %. Die Vormauer aus Wasserstrich-Ziegeln von Wienerberger garantiert eine quasi wartungsfreie Lebensdauer von vielen Jahrzehnten. „Wir kalkulieren bei unseren Projekten mit einer Nutzungsdauer von mindestens 70 Jahren. Da ist eine Ziegelfassade viel wirtschaftlicher als alles andere“, so Schmidt. Um ein maritimmarkantes und gleichzeitig ein modernes Erscheinungsbild zu erreichen, wählten Architekten und Bauherrin gemeinsam den Polaris von Wienerberger. „Der langgestreckte Ziegel unterstreicht die Horizontalstruktur der Gebäude und verleiht der Fassade den gewünschten rauen Charme von Hafenarchitektur mit einer Prise Eleganz“, betont Marlene Meerfeld.
Lebendige Oberflächen
Ganze 1.500 m² des 510 x 100 x 40 mm messenden Steins wurden am Kap Zwenkau verarbeitet, 60 m² davon als Lochmauerwerk. Das dient zum einen im Treppenbereich als Schutz vor Wind und Regen. Zum anderen erzeugt es im Laubengang ein Spiel aus Licht und Schatten, das sich im Tagesverlauf stets verändert und das Gebäude lebendig wirken lässt.
Dazu trägt auch der Wasserstrich-Ziegel Polaris mit seiner rustikalen Oberflächenstruktur bei. Sie reflektiert das Licht je nach Sonnenstand unterschiedlich und changiert von Hellgrau über Beige bis hin zu einem warmen Hellbraun. Auf diese Weise verbinden sich Architektur und Materialien zu einem stimmigen Gesamtbild.
Die Vormauer aus Wasserstrich-Ziegeln garantiert eine quasi wartungsfreie Lebensdauer von vielen Jahrzehnten.