Gewobag-Mieter können auf Alltagsunterstützung und Freizeitangebote bauen

Zu Hause im Alter: „Jelängerjelieber“

So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben und den Alltag abwechslungsreich gestalten: Für das Wohnen im Alter sind neue Konzepte gefragt. Beim GEWOBAG-Projekt „Jelängerjelieber“ werden Senioren durch Bürgerarbeit tatkräftig unterstützt. In den Wohnanlagen Selgenauer Weg 2-4 und Harzer Straße 29-31 im Berliner Bezirk Neukölln können die Mieter zukünftig auf Hilfen bauen: Helfer der INU gGmbH stehen bei Bedarf im Alltag zur Seite, etwa bei Behördengängen und bei Arztbesuchen. Alle Angebote sind unentgeltlich.

Damit kommt die GEWOBAG dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Wohnen für Mieter mit kleinem Einkommen im Quartier entgegen. Dieses Projekt ist eines von zahlreichen Angeboten, um ältere Mieter zu unterstützen. Dazu zählt zum Beispiel auch ein Service, der bereits in zehn Seniorenhäusern besteht.

GEWOBAG-Projektleiterin Katrin Mahdjour kennt den aktuellen Bedarf älterer Menschen: „Für selbstbestimmtes Wohnen gelten längst völlig andere Maßstäbe als noch vor zwei Jahrzehnten.“ Barrierearme Zugänge und Wohnungen werden immer häufiger nachgefragt. Doch der Alltag der Menschen im höheren Alter kennt noch einige andere Klippen: Auch wenn sie nicht pflegebedürftig sind, brauchen sie Hilfen bei Einkäufen, Arztbesuchen oder Behördengängen. Dabei ist der finanzielle Spielraum gering, denn viele Bewohner verfügen nur über eine kleine Rente. Diese Realität berücksichtigt das Projekt „Jelängerjelieber“. Wer kann, leistet einen kleinen Beitrag: So werden für einen Begleitservice nur die Fahrtkosten für den Helfer fällig.

Zum Seniorenservice der GEWOBAG gehören viele Angebote an der frischen Luft: Gemeinsam wird im Garten gearbeitet, Tiere werden versorgt und Spaziergänge unternommen. In den Gemeinschaftsräumen kann gekocht und gebacken werden. Spielen, Vorlesen und Basteln gehören genauso zum Programm wie die Förderung von bürgerschaftlichem Engagement: Kleidung für die Kleiderbörse wird ausgebessert und Besucher aus der Nachbarschaft können sich über Snacks und Getränke freuen. Die Senioren erhalten immer wieder Gelegenheiten, ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.

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