Abschwung auf Immobilienmarkt treibt Nachfrage nach Dokumentenmanagement
07.12.2022
Wer heute noch so arbeitet, wird mit ESG abgehängt.
© Wesley Thingey, Unsplash
Das Wuppertaler PropTech docunite verzeichnet seit einigen Wochen eine verstärkte Nachfrage nach Lösungen für digitales Dokumentenmanagement. „Die Kombination aus extrem gestiegenen Finanzierungskosten auf der einen Seite und die Suche von Investoren nach energetischen Gebäuden auf der anderen ordnet gerade den Immobilienmarkt neu. Viele Immobilienunternehmen stoßen mit der konventionellen Ablage ihrer Objektdaten an ihre Grenzen“, sagt Gründer und Geschäftsführer Patrick Penn. Viele Entscheidungs- und Transaktionsprozesse verzögern sich derzeit oder scheitern, weil Immobilienunternehmen der Überblick über aktuelle aber dringend notwendige Kennzahlen fehlt.
Gründer und Geschäftsführer Patrick Penn.
Foto: docunite GmbH
„Der Bedarf an aussagekräftigen Objektdokumenten ist durch ESG und die Energiekrise in den letzten Wochen enorm gestiegen. Es findet eine Neubewertung der Assets statt“, resümiert Penn. Weil ein Großteil der Gebäude in Deutschland älter als 20 Jahre ist, drohen Wertverluste. Das zeigt auch eine aktuelle Studie im Auftrag von AUREPA und PwC Deutschland 2022 unter Asset Managern mit einem verwalteten Immobilienvermögen von zusammengenommen mehr als 100 Milliarden Euro. Nach der Umfrage bewerten 65 Prozent die Gefahr, dass der ältere Gebäudebestand in die Energie-Effizienzklasse F oder schlechter (Stranded Asset) abrutscht, als hoch. Nicht-ESG-konforme Immobilien seien laut 38 Prozent der Befragten schon heute schwieriger zu finanzieren.
Der größte Druck, Immobilien ESG-konform zu entwickeln und sie nicht „stranden“ zu lassen, rühren laut 57 Prozent der Umfrageteilnehmer von regulatorischen Anforderungen her. „Regulatorik bedeutet immer Daten- und Informationstransparenz. Wo Dokumente nicht auffindbar sind, drohen Abschläge“; sagt Penn: „Wer heute sein Dokumentenmanagement nicht im Griff hat, riskiert morgen eine wirtschaftliche Schieflage.“ Die Größenordnung auf dem Immobilienmarkt ist beachtlich, wie auch die Studie bestätigt: Bei rund 29 Prozent der von PwC Deutschland befragten Asset Managern machen nicht-ESG-konforme Immobilien 50 bis 75 Prozent des Immobilienbestandes aus.
„Aus Gesprächen mit Immobilienexperten wissen wir, dass viele Projektentwickler im Immobilienboom in den vergangenen Jahren Margen zwischen 40 und 50 Prozent erzielen konnten. Diese Margen werden nun wieder auf ein normales Maß von etwa 15 Prozent zurückgehen“, erklärt Penn. Der Margenrückgang lenkt den Fokus von Entwicklern und Bestandshaltern gleichermaßen auf die Profitabilität. „Nach Jahren des Booms blicken Immobilienunternehmen erstmals wieder auf Prozesskosten. In Zeiten, in denen nahezu alle Objekte und Transaktionen funktioniert haben, wurden scheinbar langweilige Themen wie Dokumentenablage belächelt. Das Bild hat sich innerhalb Wochen komplett gedreht. Vielen ist klar, dass sie handeln müssen“, so Penn.
docunite (www.docunite.com) hilft Unternehmen, Ordnung in ihre Daten und Dokumente zu bringen. Das PropTech hat ein digitales Dokumentenmanagemensystem (DMS) speziell für Immobilienunternehmen entwickelt. Es berücksichtigt die spezifischen Rollen von Asset-, Fonds- und Projektmanagern. Die künstliche Intelligenz „Neo“ hilft dabei, automatisiert relevante Informationen wie beispielsweise zu Mietverhältnissen, Grundbucheinträgen, Gewährleistungsansprüchen und vielem mehr nicht nur zu erfassen, sondern diese darüber hinaus transparent zu gestalten. Jedes erkannte und mit Attributen angereicherte Dokument wird nach dem Single-Source-Prinzip einmalig zentral abgelegt und mit Zugriffsrechten versehen. Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass das abgelegt Dokument stets das Neueste ist und von jedem, der über den passenden Zugriff verfügt, auch gefunden wird. Eine klassische Ordnerstruktur wird so überflüssig.