BSW Solar: Nachfragesprung bei Solarheizungen erwartet

Die Anreize für Verbraucher, in Solarheizungen zu investieren, werden sich zum Jahreswechsel durch jüngste Beschlüsse der Bundesregierung deutlich verbessern. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) rechnet mit einem spürbaren Anziehen der Solarwärme-Nachfrage. Dazu werde auch der für die nächsten Jahre zu erwartende Heizkostenanstieg infolge der in dieser Woche beschlossenen CO2-Bepreisung beitragen.

„Hohe Abwrackprämien und attraktive solare Steueranreize bei absehbar steigenden CO2- und Heizkosten – das dürfte selbst die letzten Modernisierungsmuffel hinterm Ofen hervorlocken“, schätzt Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.

Die Bundesregierung hat am 20. Dezember 2019 die Einführung einer CO2-Bepreisung im Wärmesektor erfolgreich durch Bundestag und Bundesrat gebracht. Nach BSW-Einschätzung müssen sich Verbraucher in der Folge auf einen Heizkostenanstieg in Höhe von rund 20 bis 30 Prozent einstellen.  

Um klimabewusste Verbraucher davor zu schützen und den Modernisierungsstau in deutschen Heizungskellern aufzulösen, wird die Bundesregierung vom kommenden Jahr an den Austausch alter Heizungen durch ein effizientes solar unterstütztes Gas-Brennwertsystem mit 30 Prozent, im Falle eines Ölkesseltausches sogar mit 40 Prozent über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschussen. Dies geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und des BAFA vom 30. dezember 2019 hervor. Wer die mit einer solaren Heizungsmodernisierung verbundenen Ausgaben lieber von der Steuer absetzen will, kann über drei Jahre 20 Prozent der Kosten von der Steuerschuld abziehen.

Weit über zehn Millionen Heizungen gelten in Deutschland als ineffizient und veraltet, 4,8 Mio. Heizungen werden noch mit Öl beheizt und 2,4 Mio. Heizungen nutzen bereits Solarkollektoren für eine klimafreundlichere Warmwasser- oder Raumwärmebereitstellung.

Der BSW zeigt beispielhaft in einem Kurzfililm unter https://bsw.li/2rO45eC auf, wie ein alter Ölkessel auch im Winter durch ein solar unterstütztes modernes Gas-Brennwertsystem ersetzt werden kann und wie sich Energieverbrauch und Heizkosten damit deutlich senken lassen.

Thematisch passende Artikel:

Nach Absatzplus von 26 Prozent im Jahr 2020: Sonnige Aussichten für Solarheizungen

Nach einem Absatzplus in Höhe von 26 % im Jahr 2020 erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) ein weiteres Anziehen der Nachfrage nach Solarheizungen. Die Geschäftserwartung in der...

mehr

Verbände: Solarwärme 2021 beliebt wie 2020

2021 wurden rund 81.000 neue Solarwärmeanlagen in Deutschland installiert. Die Nachfrage nach Solarheizungen lag damit auf dem Vorjahresniveau. Das teilten der Bundesverband der Deutschen...

mehr
BSW Solar-Kritik

Neue EnEV schützt museumsreife Heizkessel

Seit 1. Mai gilt die neue Energieeinsparverordnung (EnEV 2014). „Statt Umweltschutz regelt die jetzt geltende Energieeinsparverordnung mit ihren vielen Ausnahmen einen umfassenden Bestandsschutz für...

mehr

Interesse wächst: Immer mehr Verbraucher:innen wollen mit Hilfe von Solartechnik Energiekosten sparen

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) registriert ein deutlich wachsendes Verbraucherinteresse an der Anschaffung eigener Solaranlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung und von Solarspeichern. Der...

mehr

Alarmstufe Gas: Solarbooster schützt vor Energiepreis-Explosion

Vor dem Hintergrund der jüngst ausgerufenen „Alarmstufe Gas“ und explodierender Energiepreise appelliert die Solarwirtschaft an die Bevölkerung, die Bundesregierung und an Energieversorger,...

mehr