Danfoss: Ohne Fernwärme keine nachhaltige Energieinfrastruktur

Auf dem Weg zu einem CO2-neutralen Gebäudesektor führt nach Einschätzung von Danfoss kein Weg an der Fernwärme vorbei. Auch zur wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemiekrise kann die klimafreundliche Verteiltechnologie einen wertvollen Beitrag leisten. Entscheidend ist aber in beiden Punkten der Wille von Politik und Zivilgesellschaft.

Das Wärmetechnik-Unternehmen (www.danfoss.de) betrachtet die Fernwärme als Schlüsseltechnologie für einen klimaneutralen Gebäudesektor. Aktuell sind Gebäude in Europa für rund 40 Prozent des Primärenergieverbrauchs und etwa 36 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich, die Optimierung der Wärmeversorgung ist deshalb von elementarer Bedeutung. Insbesondere im städtischen Raum kommt der Fernwärme als effektivster Verteiltechnologie dabei eine entscheidende Rolle zu.

Mit ihrer Hilfe lassen sich sowohl regenerative als auch temporär weitergenutzte fossile Energieträger vollumfänglich und flexibel in die Gebäudeversorgung integrieren. Zudem wird es durch Fernwärmenetze möglich, auch Abwärme aus industriellen Produktionsbetrieben oder großen Rechenzentren für das Beheizen von Gebäuden zu nutzen. „So wie ein Stromnetz erforderlich ist, um elektrische Energie aus verschiedenen Energiequellen zu verteilen, wird ein Fernwärmenetz benötigt, um Wärmeenergie aus verschiedenen Wärmequellen zu verteilen“, betont Anton Koller, Danfoss Divisional President District Energy. „Eine nachhaltige Energieinfrastruktur in den Städten ist ohne Fernwärme nicht machbar“.

Auch zur wirtschaftlichen Erholung nach der pandemiebedingten Krisenphase kann die Fernwärme nach Einschätzung von Danfoss einen wesentlichen Beitrag leisten. Zum einen passt sich die umfassende Integration regenerativer Energieträger wie Solarwärme oder Geothermie nahtlos in das Konzept einer „Green Recovery“ ein, die wirtschaftliche Erholung und ökologischen Strukturwandel verbindet. Sie trägt auf diese Weise dazu bei, ein im Zuge der wirtschaftlichen Wiederbelebung erhöhtes CO2-Emissionsaufkommen abzufangen und zu neutralisieren.

Zum anderen ermöglichen Fernwärmesysteme die konsequente Nutzung lokaler Energiequellen wie zum Beispiel Erd- und Abwärme. Das schafft auch in Krisenzeiten Versorgungssicherheit und unterstützt zugleich die regionale Wirtschaft. „Fernwärme kreiert Wertschöpfung vor Ort und damit auch Arbeitsplätze – das ist generell ein ganz großes Plus von Energieverteilsystemen“, so Koller.

Entscheidend für die Nutzung der ökologischen und ökonomischen Vorteile der Fernwärme ist nach Einschätzung von Danfoss letztlich der Wille von Politik und Zivilgesellschaft. Als Vorbild kann hier Dänemark gelten, wo bereits nach dem Ölpreisschock der 1970er Jahre auf Fernwärme als Energieverteilsystem umgestellt wurde und heute ein Fernwärmeanteil von 80 bis 85 % erreicht ist.

Eine vergleichbare Wirkung kann und sollte in anderen Ländern (wie etwa der BRD mit aktuell 12 Prozent Fernwärmeanteil) die Herausforderung des Klimawandels entfalten. „Der Klimawandel ist Fakt und keine politische Meinung“, betont Koller. „Die Gesellschaft muss ihre Anstrengungen deshalb intensivieren.“ Der „Green Deal“ der EU wie auch die in Deutschland aufgelegten staatlichen Förderprogramme für einen systematischen Fernwärmeausbau weisen dabei laut Koller bereits in die richtige Richtung. „Die politische Vision einer nachhaltigen Energieinfrastruktur muss aber künftig noch stärker zum Ausdruck kommen“.

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