Berliner degewo: Sauberer Strom für Mobilität im Quartier und virtuelle Partizipation

Die degewo hat zum dritten Mal den eigenen Innovationspreis smart_up ausgelobt. Erstmals konnten in diesem Jahr nicht nur externe Innovatoren wie Start-ups ihre Lösungen einbringen, sondern auch die MitarbeiterInnen von Berlins größter Wohnungsbaugesellschaft. Nun stehen die Sieger für 2021 fest. Leicht hatte es die Jury eigenen Angaben zufolge nicht. Viele Bewerbungen lagen in der Bewertung gleichauf. Am Ende überzeugten zwei Ideen, die einen deutlichen Mehrwert für die Stadt generieren können.

Das siegreiche Team von SunCrafter arbeitet an der Energieinfrastruktur der Stadt der Zukunft. Mit dezentralen, solarbetriebenen Stromgeneratoren sollen Smart City Applikationen flexibel für den Betrieb von Mikro-E-Mobilitätsangeboten eingesetzt werden. Als Siegerprämie erhält das Team 5.000 €.

Die von SunCrafter entwickelten SmartCity Hubs bestehen wahlweise aus wiederverwerteten Photovoltaikmodulen und können mit einem starken und intelligenten Batteriesystem ausgestattet werden. Die Stationen sind modular und in ihren Funktionen anpassbar: Sie können das Aufladen von E-Mobilitätsfahrzeugen unterstützen, Wi-Fi und Stromzugang für die Öffentlichkeit bereitstellen, IoT-Anwendungen betreiben und Umweltdaten erfassen und somit eine Vielzahl von Kunden- und Nutzerbedürfnissen erfüllen. Auf diese Weise soll „saubere Energie“ mit dem Konzept der Kreislaufwirtschaft auf attraktive Weise in das Stadtbild integriert werden. Als Alleinstellungsmerkmal bezeichnete die Jury die technische Innovation, durch die die Stationen netzunabhängig und modular funktionieren. Die Idee von SunCrafter wird mit der Idee eines degewo Mitarbeiters kombiniert: Janko Jost hatte einen Vorschlag zu Sharing Angeboten im Quartier eingereicht.

Aus dem Team des degewo-Quartiersmanagements überzeugten Anais Alfieri und Beatrix Viergott mit ihrer Idee für eine Neubau-App. Unter Verwendung von Augmented Reality (AR) sollen zur Erhöhung der Akzeptanz von Neubauvorhaben Beteiligungsprozesse digitalisiert werden. Mithilfe der App sollen Anwohner AR-fähige Geräte benutzen können, um unterschiedliche Informationen über Bauvorhaben einzusehen bzw. sich in diesen zu beteiligen. Interessierte können so das zukünftige Bauvorhaben in 3D virtuell von allen Seiten betrachten. Zusätzlich können Planungsunterlagen hinterlegt werden, um den Bebauungsprozess näher zu bringen.

Je nach Grad der Beteiligung würden unterschiedliche Werkzeuge zur weiterführenden Beteiligung freigeschaltet: Beispielsweise könnten Interessierte Anregungen und Unklarheiten vermerken. Nutzer können Vorschläge per „drag&drop“ in die Bildfläche ziehen. Zudem sollen auch schriftliche Kommentare abgegeben werden können. Ergebnis ist ein digital erfasster Ideenpool zur Beteiligung.

Die Ideen werden gebündelt und stehen den zuständigen Abteilungen der degewo zur Verfügung. Der Prozess wird dadurch digitalisiert, interaktiv und spielerisch, neu und einzigartig gestaltet.

Christoph Beck, degewo-Vorstand, freute sich über die innovativen Ideen, die der Jury des diesjährigen Innovationspreises vorgestellt wurden: „Wir haben so zahlreiche und wirklich faszinierende Ideen vorgestellt bekommen und freuen uns nun auf die Pilotprojekte mit den beiden Sieger-Teams. Die Resonanz auf unsere Auslobung war groß und ganz besonders stolz macht uns, dass unsere KollegInnen 23 Vorschläge eingereicht haben.“

Beiden Gewinner-Teams winkt die Umsetzung eines Pilotprojekts mit degewo.

degewo-Vorstand Sandra Wehrmann wies auf die Organisation und den Ablauf hin: „Die dritte Ausgabe des degewo-Innovationspreises hat vollständig digital stattgefunden. Selbst das eigens dafür gegründete degewo-Innovationteam hat sich während des gesamten Prozesses nicht einmal persönlich gesehen und trotzdem die Finalisten bis zum Abschluss-Pitch gecoacht.“

Nikolai Roth (Maklaro GmbH), Jury-Mitglied seit der ersten Ausgabe des Innovationspreises, bescheinigt degewo eine konsequente Entwicklung: „Der Innovationspreis hat sich stetig weiterentwickelt und zeigt in seinem jetzigen Format eine hohe Qualität in der Umsetzung und an den Bewerbungen.“

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