Neue Nachbarschaft an der Zeppelinstraße: Wegweisendes Neubauprojekt der Mülheimer Wohnungsbau feiert Grundsteinlegung
06.05.2024
Alexander Rychter, Frank Esser, Mülheims Baudezernent Felix Blasch, Oberbürgermeister Marc Buchholz, Ministerin Josefine Paul und Mülheims Sozialdezernentin Dr. Daniela Grobe (v.l.n.r.) bei der Versenkung der Zeitkapsel.
Quelle: PR-Foto Köhring
Die Stadt Mülheim an der Ruhr und die Mülheimer Wohnungsbau (MWB, www.mwb.info) hatten gemeinsam eingeladen: An der Zeppelinstraße feierten sie am Montag (6. Mai 2024) mit zahlreichen Gästen aus Politik, Bürgerschaft und Handwerk die Grundsteinlegung für das wegweisende Neubauprojekt.
Auf dem etwa 13.000 Quadratmeter großen Grundstück der ehemaligen Mülheimer Stadtgärtnerei wird die MWB elf Wohnhäuser und einen Quartierspavillon errichten. Das Grundstück wird der Genossenschaft zu diesem Zweck von der Kommune im Rahmen eines 99 Jahre gültigen Erbpachtvertrags überlassen. Die neuen Mietwohnungen werden dann im Rahmen eines Globalmietvertrags durch die Stadt von der Genossenschaft MWB angemietet, sodass die Stadt auch die Vergabe der Wohnungen regelt.
Das Besondere an dem Projekt: Falls der Bedarf an Wohnraum für Geflüchtete in den kommenden Jahren abnimmt, kann die Genossenschaft die Wohnungen ihren eigenen Mitgliedern zur Verfügung stellen. Aufgrund der Flexibilität, die diese Lösung mit sich bringt, schauen viele andere Kommunen interessiert nach Mülheim an der Ruhr.
Mülheims Oberbürgermeister Marc Buchholz erklärte: „Dieser Tag heute ist ein sehr wichtiger Meilenstein für Mülheim: Denn dieses Wohnungsbauprojekt hat Modellcharakter und wir stellen damit die Weichen für die Zukunft. Das Neubauprojekt an der Zeppelinstraße ist ein Beispiel für die gelungene Zusammenarbeit zwischen der Stadt Mülheim an der Ruhr, der Genossenschaft MWB und dem Land NRW. Ich bin stolz darauf, dass heute nun der bauliche Startschuss für dieses Projekt gefallen ist.“
Frank Esser, Vorstandsvorsitzender der MWB, sagte: „Wir schaffen eine menschenwürdige Unterbringung für Geflüchtete, entlasten mittelbar den Mülheimer Wohnungsmarkt und schaffen neue Wohnungen, die später allen Genossenschaftsmitgliedern zugutekommen werden.“ Dieser Dreiklang sei es, was die Nachbarschaft an der Zeppelinstraße zu etwas Besonderem mache.
Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, hob hervor: „Die Unterbringung, Versorgung und Integration von Schutzsuchenden, die zu uns kommen, passiert genau hier – vor Ort, in den Kommunen. Das gilt für die kommunale Unterbringung in besonderem Maße, aber auch Landesunterbringungseinrichtungen liegen immer in Kommunen. Deshalb ist die enge Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen so wichtig.
Das Neubauprojekt an der Zeppelinstraße zeigt genau das, denn es trägt zu einem respektvollen und sozialen Miteinander vor Ort und damit zum Gelingen von Integration bei. Bund, Länder und Kommunen stehen in gemeinsamer Verantwortung für Unterbringung, Versorgung und Integration der Geflüchteten – und Mülheim geht hier voran. Die Stadt Mülheim an der Ruhr beheimatet neben der Landesunterkunft im Stadtteil Raadt hier an der Zeppelinstraße bald auch eine nachhaltige kommunale Unterbringungseinrichtung. Ich danke allen Beteiligten ausdrücklich für ihr Engagement und wünsche dem entstehenden Quartier viel Erfolg.“
Alexander Rychter, der Verbandsdirektor des Verbandes der Wohnungswirtschaft, sagte: „Gelebte soziale Verantwortung, ein flexibles Nutzungskonzept, modulare Bauweise und das alles auf dem Fundament einer starken kommunalen Kooperation - mit ihrem Projekt auf der Zeppelinstraße zeigt die Mülheimer Wohnungsbau eG, welches Potenzial in Wohnungsgenossenschaften steckt.“
32 Millionen Euro werden investiert, 135 Wohnungen mit fast 7.800 Quadratmetern Wohnfläche werden errichtet. Hierbei wird es drei verschiedene Wohnungsgrößen geben: 63,71 Quadratmeter, 54,33 Quadratmeter und 54,06 Quadratmeter (für Rollstuhlnutzende). Im Durchschnitt 470 Personen könnten nach Erwartungen der MWB zeitgleich in der Siedlung leben. Die Gebäude werden als klimaneutrale Null-Energie-Häuser in Holzrahmenbauweise mit Fotovoltaikanlagen und Dachbegrünung errichtet.
Nach der Grundsteinlegung soll es auf dem Gelände zügig weiter vorangehen: Zuerst werden Bodenplatten gegossen, dann werden die Gebäude aufgrund der modularen Bauweise schnell in die Höhe wachsen. Im Sommer 2025, dazu haben sich Stadt und Genossenschaft bekannt, soll die neue Wohnsiedlung bezugsfertig sein.