Schwacher Start ins Jahr für das ostdeutsche Bauhauptgewerbe: Nachfrage sinkt erheblich
25.03.2021Das ostdeutsche Bauhauptgewerbe registrierte im Januar 2021 sowohl in der Nachfrage nach Bauleistungen als auch in der Bautätigkeit einen starken Einbruch. „In allen Hauptsegmenten des Bauens sank der Auftragseingang“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost (BIVO), nach Bekanntgabe der Januarergebnisse im Bauhauptgewerbe für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt.
Auftragseingang: Öffentlicher Bau verringert sich dramatisch
Das Gesamtauftragsvolumen des ostdeutschen Bauhauptgewerbes betrug im Januar 2021 rund eine Mrd. Euro und verfehlte damit den Vergleichswert des Vorjahres um 16,7 Prozent. Den höchsten Rückgang verzeichnete der Öffentliche Bau. In diesem Segment erreichten die Aufträge ein Volumen von 341,8 Mio. Euro. Gegenüber Januar 2020 bedeutete das ein Minus von 25,3 Prozent.
Im Straßenbau verringerten sich die Order bei Aufträgen von 111,3 Mio. Euro im Vorjahresvergleich dabei am stärksten (-37,8 %). Eine spürbare Abnahme der Bestellungen verzeichnete auch der Wohnungsbau. Hier belief sich der Auftragswert auf 224,6 Mio. Euro und war damit um 12,4 Prozent niedriger als im Jahr davor.
Im Wirtschaftsbau gingen die Aufträge in Relation zu 2020 um 11,3 Prozent auf 458,9 Mio. Euro zurück. „Der starke Nachfragerückgang am Beginn des Jahres 2021 betraf anders als im westdeutschen Bauhauptgewerbe alle Bausparten. Daher werden wir im ostdeutschen Bauhauptgewerbe mit einer Destabilisierung der Baukonjunktur rechnen müssen“, äußerte sich Momberg.
Umsatz: Wohnungsbau bricht ein
Das ostdeutsche Bauhauptgewerbe erzielte im Januar 2021 Gesamtumsatzerlöse in Höhe von 874,9 Mio. Euro. Das entsprach im Vorjahresvergleich einem Rückgang um 9,5 Prozent. Am stärksten betroffen war der Wohnungsbau. Mit einem Umsatzaufkommen von 189,7 Mio. Euro verzeichnete er ein um 23 Prozent schlechteres Ergebnis.
Im Öffentlichen Bau erreichten die Umsätze 272,5 Mio. Euro und sanken damit um 9,9 Prozent, darunter im Straßenbau auf 81,7 Mio. Euro (21,1 %). Im Wirtschaftsbau betrugen die Erlöse 412,7 Mio. Euro, was einen Rückgang von 1,4 Prozent gegenüber Januar 2020 entsprach. „Auch wenn die Witterung im Januar deutlich bauunfreundlicher war als im Jahr zuvor, deutet die schwache Nachfrageentwicklung darauf hin, dass nicht mit einer besonders starken Frühjahrsbelebung gerechnet werden kann“, erklärte Momberg mit Blick auf die nächsten Monate.