Veröffentlichung von BMI und BBSR: Diese Projekte verbessern den Alltag auf dem Land

Dorfshuttle, Landretter, CoWorkLand, Meet & Ride: In vielen Regionen entstehen Projekte, die das Leben auf dem Land verbessern. Sie stärken die Daseinsvorsorge und erhöhen die Chancen für die Menschen auf Teilhabe. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) unterstützen die Regionen dabei im Netzwerk Daseinsvorsorge. Die Erkenntnisse können Landkreise sowie Städte und Gemeinden in ganz Deutschland zur Nachahmung anregen. Eine neue Veröffentlichung stellt die Modellregionen mit ihren Projekten vor.

Die Projekte decken ein breites Spektrum der Daseinsvorsorge ab. Sie gehen in den Bereichen medizinische Versorgung, Pflege, Mobilität, Bildung oder Fachkräftesicherung neue Wege. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald sichert mit dem Projekt „Landretter“ beispielsweise die notfallmedizinische Versorgung ab: Eine App auf dem Smartphone informiert geschulte, ehrenamtliche Ersthelfer im Notfall, wenn die Rettungskräfte noch nicht vor Ort sind.

In der Region Uckermark kommt der Zahnarzt zu Menschen, die keine Praxis aufsuchen können. Der Vogelsbergkreis lobt jährlich Stipendien für Medizinstudierende aus. Im Gegenzug verpflichten diese sich dazu, nach dem Studium zunächst als Hausarzt im Kreisgebiet zu arbeiten.

Im Bereich der Mobilität ergänzen einige Regionen den Linienverkehr mit flexiblen Angeboten und verzahnen Mobilitätsangebote miteinander. Auch in dem Feld von Arbeit und Fachkräftesicherung testen die Regionen neue Ansätze – etwa um Jugendlichen die heimischen Betriebe näher zu bringen oder Uni-Absolventinnen und -Absolventen die Rückkehr in die Heimat schmackhaft zu machen.

In vielen Vorhaben spielt die Digitalisierung eine große Rolle. So versuchen einige Regionen zum Beispiel, Beschäftigten und Selbstständigen das Arbeiten in Coworking-Spaces zu ermöglichen. Ebenfalls wichtig sind bürgerschaftliches Engagement, eine ganzheitliche Planung sowie vielfältige Kooperationsformen über Gemeindegrenzen hinweg. Viele dieser Projekte und Initiativen stellen auch im Hinblick auf die Corona-Pandemie nachahmenswerte Beispiele dar.

Die Modellregionen sind im Netzwerk Daseinsvorsorge organisiert, das das BMI und das BBSR im Jahr 2018 initiiert haben. Das Netzwerk bündelt Erkenntnisse im Umgang mit dem demografischen Wandel in ländlichen Räumen und dessen Folgen für die Daseinsvorsorge. Es fördert den gegenseitigen Austausch und vermittelt gute Beispiele. Das Netzwerk versteht sich als „Praxisschmiede“ für die Planung und Umsetzung von qualitätsvoller regionaler Daseinsvorsorge.

Die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in allen Regionen Deutschlands ist ein zentrales Anliegen und wird vom BMI unter anderem über das Aktionsprogramm Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) gefördert. Das Netzwerk Daseinsvorsorge ist Teil des Modellvorhabens und trägt dazu bei, Erkenntnisse gemeinsam mit der Planungspraxis zu gewinnen und Strategien zu erproben. Mit dem MORO-Aktionsprogramm werden somit nachhaltige und praxisorientierte Lösungen für aktuelle Herausforderungen der Raumentwicklung erarbeitet. Das BBSR betreut die Modellvorhaben der Raumordnung wissenschaftlich und organisatorisch.

Interessierte können die Veröffentlichung kostenfrei beim BBSR anfordern, E-Mail . Eine PDF-Version gibt es unter www.bbsr.bund.de.

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