Ziegelhäuser mit Spitzenwerten bei der Ökobilanz: Verband unterstreicht Forderung nach technologieoffenen Vergabekriterien

Massivhäuser aus Ziegeln können ohne zusätzliche Dämmung mit PV-Anlage Effizienzhaus-40-Standard erreichen. Dank der feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaft von Ziegelmauerwerk bieten sie zudem ein ausgeglichenes Raumklima.
Foto: Deutsche Poroton / Matthias Stark

Massivhäuser aus Ziegeln können ohne zusätzliche Dämmung mit PV-Anlage Effizienzhaus-40-Standard erreichen. Dank der feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaft von Ziegelmauerwerk bieten sie zudem ein ausgeglichenes Raumklima.
Foto: Deutsche Poroton / Matthias Stark
In der Debatte um nachhaltiges Bauen nimmt die sogenannte Graue Energie, also die vollständige Erfassung der Emissionen aus Herstellung, Instandhaltung und Rückbau, eine zunehmend zentrale Rolle ein. Einen ökobilanziellen Vergleich anhand eines Beispielgebäudes in Ziegel- und Holzständerbauweise unter Berücksichtigung der Grauen Energie zieht das Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) in einer jüngst veröffentlichten Studie.

Laut Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie, sind Häuser in Ziegelmassivbauweise besonders wartungsarm, wertbeständig und langlebig. Eine Nutzungsdauer von 80 Jahren und mehr ist problemlos möglich.
Foto: BVZi / Christoph Große

Laut Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie, sind Häuser in Ziegelmassivbauweise besonders wartungsarm, wertbeständig und langlebig. Eine Nutzungsdauer von 80 Jahren und mehr ist problemlos möglich.
Foto: BVZi / Christoph Große
Das zentrale Ergebnis lautet, dass das Bauen mit Ziegeln bei vergleichbarer ökologischer Performance zum Holzbau – CO2-Emissionen sowie Graue Energie – eine enorme Vielseitigkeit und einen hohen Grad an Anpassungsfähigkeit an standortbezogene Gegebenheiten mit sich bringt. Zudem wird deutlich, dass über Betrachtungszeiträume von 80 Jahren und mehr, unter Zugrundelegung aktueller Ökobilanzdaten und bei der Anwendung hochwertiger energetischer Standards, fast identische Ergebnisse für die ökologische Bilanz beider Bauweisen erzielt werden können. Somit leisten beide denselben Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralitätsziele der Bundesregierung.

Als Grundlage zieht die Studie für die beispielhafte Berechnung der Ökobilanzen ein repräsentatives Einfamilienhaus der ARGE Kiel heran. Die Untersuchung berücksichtigt dabei verschiedene Bauweisen für die Gebäudehülle, die drei energetischen Standards GEG, EH 55, EH 40 sowie unterschiedliche Varianten für Innenausbau und technische Gebäudeausrüstung.

„Es zeigt sich einmal mehr, dass die monolithische Ziegelbauweise einen wichtigen Beitrag für einen nachhaltigen Gebäudesektor leistet. Für eine erfolgreiche Bauwende sollten Vergabekriterien daher unbedingt technologieoffen und nicht baustoffbezogen ausgerichtet werden“, so Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie und Auftraggeber der Studie.

Die Studie „Ökobilanz von Einfamilienhäusern in moderner Ziegel- und Holzbauweise“ kann unter www.ziegel.de abgerufen werden.

Thematisch passende Artikel:

Studie zum Anteil der Ziegelgebäude über die Baualtersklassen des deutschen Gebäudebestands

Ziegelbauweise überdauert Jahrhunderte

Studie belegt: Deutsche Wohngebäude überwiegend aus Ziegel gebaut Ziel der Studie war es, durch die Auswertung statistischer Daten herauszuarbeiten, aus welchen Baustoffen sich der deutsche...

mehr

Neue Studie: Graue Energie von Dämmmaßnahmen in Ökobilanz vernachlässigbar

Die Experten des Münchner Forschungsinstituts Wärmeschutz (FIW) haben die benötigte Energie bzw. CO2-Emissionen für die Herstellung von Dämmstoffen mit den energetischen Einsparungen über die...

mehr

Keine einseitige Bevorzugung des Holzbaus: Bundesverband Ziegel fordert technologie-offenen Wettbewerb der Bauweisen

Der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie (BVZI, www.ziegel.de) appelliert an die baden-württembergische Landesregierung und die Abgeordneten des Landtags, auf die geplante einseitige...

mehr

Studie: „Graue Energie“ bei energetischer Sanierung von Altbauten vernachlässigbar

Energetische Sanierungen sind gut für das Klima, denn die Gebäude verbrauchen hinterher weniger Heizenergie und stoßen damit weniger Treibhausgase aus. Doch um Gebäude zu dämmen oder von fossilen...

mehr

Ziegelindustrie: Energetische Sanierungsförderung muss rasch kommen

Die deutsche Ziegelindustrie zieht für das erste Halbjahr 2019 eine verhalten optimistische Bilanz. Im Bereich Wand wuchs die Produktion laut Statistischen Bundesamtes um 2,6 %. Allein der...

mehr