Installationen

Auf die richtigen Rohre kommt es an

In Mehrfamilienhäusern sind sauberes Wasser und eine angenehme Raumtemperatur essenziell. Maßgebliche Bedeutung für die Erfüllung dieser Grundbedürfnisse haben zuverlässige Rohrleitungssysteme, mit denen sich anspruchsvolle Standards hinsichtlich Hygiene, Sicherheit und Effizienz erfüllen lassen.

Rohrleitungen bilden in Mehrfamilienhäusern einen wesentlichen Teil des technischen Rückgrats. Jede Art von Medientransport – vom Trinkwasser über Heizungswasser und Solar bis hin zu Sprinkler und Löschwasser – wird über Rohre und Fittings umgesetzt. Damit ist gleichzeitig klar, welche Bedeutung diesen Systemen zukommt. Einmal installiert, sind sie nur mit großem Aufwand zugänglich und können daher nicht ohne Weiteres variiert werden. Umso wichtiger ist es, solide und zukunftssichere Rohrleitungen einzubauen.

Hersteller, die mit ihren Systemen eine hohe Sicherheit bieten, – immer vorausgesetzt, die Installation erfolgt norm- und fachgerecht –, erleichtern Bauherren, Planern und Verarbeitern die Arbeit. Dies betrifft etwa den Aspekt Blei im Trinkwasser, aber auch eine mögliche künftige Nutzung von Wasserstoff(gemischen) im Heizungsbereich, den Anschluss von Wärmepumpen oder die sichere Installation von Kühlkreisläufen.

Trinkwasser ohne Blei

Bei einigen der genannten „Transportwege“ sind teils strenge Vorgaben einzuhalten – hier sei für Trinkwasser nur das Stichwort Legionellen durch Stagnation genannt oder die Grenzwerte hinsichtlich metallener Werkstoffe, insbesondere Blei. Anfang April 2023 verabschiedete der Bundesrat die neu strukturierte, überarbeitete Trinkwasserverordnung. Damit setzt man die EU-Verordnung aus 2021 um. Hier ist festgelegt, dass der Grenzwert für Blei im Trinkwasser von 0,01 mg/l auf 0,005 mg/l sinkt, weitere Verschärfungen sind absehbar. Dabei ist zu beachten, dass sich der mögliche Bleieintrag nochmals je zur Hälfte auf den Wasserversorger und die häusliche Installation splittet.

Zwar ist der Parameterwert für Blei von 0,005 mg/l erst ab dem 12. Januar 2036 einzuhalten, doch ist dies für Planer und Verarbeiter kein Grund zur Entspannung, denn Trinkwasserinstallationen sind für eine Lebensdauer von bis zu 50 Jahren vorgesehen. Wenn im späteren Betrieb der Anlagen ein zu hoher Bleigehalt im Wasser festgestellt wird, muss in jedem Fall gehandelt werden. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Rohrleitungssysteme aus bleihaltigen Legierungen (die über eine Zulassung verfügen) bestehen oder bei langen Stagnationszeiten. Selbst bei kurzzeitiger Überschreitung wird ein zu hoher Bleigehalt mit einem mittleren Schadensausmaß eingestuft.

Daraus kann ganz klar der Schluss gezogen werden, dass eine vorausschauende Planung – eine Trinkwasserinstallation ohne Blei – schon jetzt umgesetzt werden muss. Hersteller wie SANHA (www.sanha.com) stellen bereits seit etlichen Jahren entsprechende bleifreie Systeme zur Verfügung, die jegliche Überschreitung des Blei-Grenzwerts durch die Hausinstallation und damit auch eine aufwendige und kostspielige Mängelhaftung vermeiden.

Edelstahl und Siliziumbronze

Dieser sensible Bereich lässt sich zum Beispiel mit der hochwertigen NiroSan-Serie umsetzen. Zu den Vorzügen zählen einfache Verarbeitbarkeit, ein besonders hochwertiger Werkstoff sowie das umfangreiche Produktsortiment: So stehen die Dimensionen von 15 mm für die kleinen Anschlüsse und bis zu 168,3 mm beispielsweise für Steigleitungen in Großprojekten zur Verfügung. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass sich eine Installation ohne Systemwechsel umsetzen lässt; die mühsame Einholung von Angeboten verschiedener Hersteller entfällt. Auch bei der XXL-Größe sind Rohre in 6 m Länge sowie verschiedene Fittings erhältlich. Die Pressfittings werden aus dem Werkstoff 1.4404 für die Formteile gefertigt. Dieser enthält mindestens 2,3 % Molybdän und weist einen geringeren Kohlenstoffanteil auf als der konventionelle Werkstoff 1.4401. So punktet das Material mit seiner deutlich höheren Korrosionsresistenz.

Mehrere Rohrleitungssysteme aus bleifreier Siliziumbronze (CuSi) für Press-, Gewinde- und Übergangsverbindungen erlauben im Verbund mit Kupfer-, Edelstahl- oder Mehrschicht-Verbundrohren eine bleifreie Trinkwasserinstallation. Der Werkstoff Siliziumbronze, aus dem SANHA als erster Hersteller bereits seit einem Jahrzehnt Fittings fertigt, ist darüber hinaus sehr beständig gegen Spannungsrisse bzw. Korrosion. An diesem Beispiel wird deutlich, wie sich die vorausschauende Wahl eines zukunftssicheren Rohrleitungssystems positiv auswirkt: Wer trotz höherer Blei-Grenzwerte bereits in der Vergangenheit auf diese Systeme gesetzt hat, muss sich auch heute keine Gedanken darum machen. Und Gleiches gilt natürlich für wahrscheinliche künftige Verschärfungen.

Wärmeverteilung an neue Bedingungen anpassen

Gas als Baustein der Wärmeversorgung war lange Zeit unproblematisch, sogar populär. Mit einem Anteil von ca. 48 Prozent ist es immer noch der wichtigste Energieträger im Wärmemarkt. Entsprechend oft finden sich auch heute noch in vielen Mehrfamilienhäusern Gas-Zentralheizungen. Im Zuge der erforderlichen Veränderungen zum Schutz des Klimas bzw. zur Reduktion der Erderwärmung sowie tendenziell höherer Energieunabhängigkeit werden solche Anlagen künftig nicht mehr zugelassen. Eine Möglichkeit der Anpassung kann darin bestehen, dass eine Beimischung von Wasserstoff aus klimaneutraler Produktion erfolgt. Mit SANHA-Press Gas und NiroSan Gas stehen zwei Rohrleitungssysteme zur Verfügung, die von KIWA geprüft bzw. vom DBI/DVGW als H2ready eingestuft wurden und seit Jahren eingesetzt werden. Der Vorteil liegt auch hier auf der Hand: Eine Neuinstallation von Rohrleitungen zur Heizung entfällt, die vorhandene Infrastruktur im Gebäude kann weiter genutzt werden – vorausgesetzt, die Systeme sind zertifiziert.

Für die Wärmeverteilung innerhalb der Gebäude steht u. a. das Rohrleitungssystem SANHA-Therm aus C-Stahl zur Verfügung. Es bietet eine wirtschaftliche Lösung für alle geschlossenen Kreisläufe. Wegen der unverzinkten Innenfläche eignet es sich besonders für den Heizungsbereich, denn es besteht keine Gefahr der Pumpenverschmutzung. Eine gute Alternative für Bereiche, in denen Feuchte auftreten und sich außen auf dem Rohr niederschlagen kann (Beispiel Estrich), ist das System NiroTherm. Durch die Verwendung des Werkstoffs Edelstahl entsteht keine Korrosion und es entfallen aufwendige Isolierungsarbeiten, was sich wiederum positiv auf die Kosten auswirkt.

Nachhaltigkeit als Anspruch und Forderung

Neben der ressourcenschonenden Erwärmung steht der Aspekt Nachhaltigkeit ganz vorn. Unternehmen, die im Baubereich agieren, müssen sich verstärkt mit dem stetig steigenden Druck des Marktes auseinandersetzen. Dies wirkt sich etwa auf Bereiche wie Materialersparnis in der Herstellung, Recycling bzw. Rückführung von Werkstoffen in den Kreislauf, Reduktion bei Emissionen usw. aus. Verantwortungsvolles Handeln wird auch auf der Ebene der Hersteller erforderlich sein, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Das Essener Familienunternehmen hat eben diese Ziele schon vor Jahren in seiner Umweltschutzerklärung festgehalten und verfolgt die Umsetzung kontinuierlich.

Arbeitserleichterung dank combipress

Die Verarbeitung der Rohre und Fittings vor Ort wird durch die Eigenschaften Werkzeugkompatibilität, Gleithaftung und „unverpresst undicht“ wesentlich vereinfacht und Fehler werden minimiert – alle drei Eigenschaften zusammen stehen als „combipress“ für ein Alleinstellungsmerkmal von SANHA: Fittings bis einschließlich Dimension 54 mm können mit vorhandenem Presswerkzeug verpresst werden, solange die Pressbacken bzw. -schlingen die Originalkontur SA, V oder M aufweisen. Für größere Dimensionen lassen sich die Originalkonturen SA und M nutzen. Schaden verursachende Verwechslungen von Pressbacken auf der Baustelle sind praktisch ausgeschlossen. Durch die Gleithaftung (auch Push & Stay genannt) kann die Montage problemlos ausgeführt werden, unabhängig von der Position der Rohre und Fittings. Zusammen mit der Zwangsundichtigkeit vor dem Pressen führt dies bei allen metallischen Systemen zu einer einfachen und sicheren Installation.

Fazit

Im Wohnungsbau sind zuverlässige Partner und zukunftssichere Systeme wichtiger denn je. In Sachen Rohrleitungen für Medien aller Art liefert SANHA hochwertige Systeme. Zudem unterstützt das Essener Unternehmen auf Wunsch bei der Planung der Rohrinstallation über seinen Planungsservice, BIM, PlancalNova und weitere Services.

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