Ablesen im Vorbeigehen
Das einfache und prozesssichere Ablesen von Energieverbräuchen durch funkbasierte Zähler nach dem „Walk-by“-Prinzip kann in vielen Fällen wirtschaftlicher sein, als externe Dienstleister mit dieser Aufgabe zu beauftragen.
Eine exakte Ermittlung und Zuordnung der Energieverbräuche ist angesichts der aktuellen Preisentwicklungen im Sinne der Vermieter und Mieter. Darüber hinaus forciert vor dem Hintergrund der Energiewende der Gesetzgeber beispielweise mit Verschärfungen der Heizkostenverordnung die exakte Mengenaufteilung wohnungsbezogener Energienutzung.
Der technische und administrative Aufwand dafür belastet aber die Margen der Wohnungsunternehmen und die Vermarktung, wenn dadurch die „zweite Miete“ steigt. Eine wirtschaftliche Lösung könnte jetzt aufgrund der rasanten technischen Entwicklung hin zur drahtlos zu installierenden Mengenerfassung für viele Betreiber von Liegenschaften sein, die Verbräuche selbst zu erfassen und abzurechnen. Hersteller WDV/Molliné setzt dafür auf die „wireless M-Bus“-Technologie.
Steigende Anforderungen zur Energieeinsparung nach Lage des Gesetzes erhöhen den wirtschaftlichen Druck auf Wohnungsunternehmen. Selbst wenn gewisse Kosten und Investitionen umlagefähig sind, ist doch ein ausgeprägtes Gespür erforderlich, welche Gesamtwohnkosten der lokale Markt akzeptiert.
Nicht zuletzt auch deshalb stellen Prozessorganisation und IT gemäß einem Statement von Axel Gedaschko, Präsident des „GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen“, maßgebliche Themen für die Unternehmensentwicklung dar.[1] Hier liefert unter anderem die Reduzierung administrativer Arbeiten rund um die Erfassung von Verbräuchern einen wichtigen Beitrag für die profitable Aufstellung von Wohnungsunternehmen.
Zählerablesung fremdvergeben?
Steht zum Ende eines Abrechnungszyklus die Verbrauchserfassung jeder einzelnen Mietpartei an, ist der personelle Aufwand erheblich. Mitarbeiter von Wohnungsunternehmen können diese Arbeitsspitzen in der Regel nicht abdecken, insbesondere, wenn die Ablesung der Zähler manuell erfolgen muss.
Doch selbst die temporäre Beschäftigung von Schülern, Studenten oder anderen Hilfskräften für diese Arbeit verursacht nennenswerte Kosten. Fehler bei der Datenerfassung erhöhen den Aufwand weiter. Gerade diese Prozessunsicherheiten bewegen viele Wohnungsunternehmen dazu, die Verbrauchsdatenerfassung und -abrechung an externe Dienstleister zu vergeben.
Eine wirtschaftliche Alternative dazu bietet jetzt ein System, das durch seine Einfachheit und Leistungsfähigkeit Wohnungsunternehmen in die Lage versetzt, die mieterbezogene Energieabrechnung selbst zu Spitzenzeiten mit dem eigenen Personal zu bewältigen: Das Ablesesystem basiert auf Mengenzählern, die mit „M-Bus“-Funktechnologie und mobilem Datensammler inklusive einer selbsterklärenden Erfassungssoftware ausgestattet sind.
Die Daten werden dabei in einem handlichen Notebook oder Netbook abgespeichert. Da Ablesetermine mit Mietern entfallen, können mit dem „Sysmess S1 Funksystem“ von WDV/Molliné nach dem „Walk-by Prinzip“ pro Tag durchaus 100 Stände von Wasser- und Wärmezählern sowie Heizkostenverteilern exakt erfasst werden – je nach Wegstrecke zwischen den Liegenschaften sogar mehr.
Sichere und wirtschaftliche Prozesse
Die Prozesssicherheit vom Erfassen der Verbräuche bis zur Abrechnung erhöht sich in der Regel schon allein dadurch, dass eigene Mitarbeiter die Vorgänge selbst verantworten. Zusätzlich schaltet die Technik hinter dem „Walk-by“-Ableseverfahren – „Sysmess S1“ – mögliche Fehlerquellen und Ungenauigkeiten aus:
Exakte Messung: Mit einer großen Bandbreite an präzisen mechanischen oder Ultraschall-Zählern für jede Einbausituation und jedes Medium schafft WDV/Molliné die Grundlage für eine transparente Feststellung der Verbräuche. Doch auch die Dimensionierung der Zähler ist für die exakte Erfassung entscheidend. Die Zählerauswahl erfolgt daher analog entsprechender Parameter durch den technischen Service des Herstellers.
Leistungsfähige und sichere Datenverbindung: Die „wireless M-Bus“-Funkmodule können optional mit der Auslesesoftware vorkonfiguriert ausgeliefert werden und sichern dadurch die einwandfreie Datensammlung zusätzlich ab. Die Datenübertragung selbst wird mit AES 128 verschlüsselt. Die Reichweite der Funksignale hängt von den baulichen Gegebenheiten ab, aber in überschaubaren Liegenschaften kann der Mitarbeiter mit seinem mobilen Sammler die Zählerdaten schon außerhalb des Objekts empfangen und so Zeit sparen.
Einfache Erfassungssoftware: Die Handhabung des Programms ist im Wesentlichen selbsterklärend und erfordert keine gesonderte Schulung. Es gliedert sich in zwei Bereiche: Erstens „BackOffice“ zum Erstellen und Verwalten von Routen, Liegenschaften und den dazugehörigen Zählern. Und zweitens „Einsatz“ zum Erfassen von Zählerdaten der Liegenschaften über Funk.
Die Software erkennt selbstständig, von welchem Zähler Daten empfangen wurden und speichert sie entsprechend ab. Eine einwandfreie und vollständige Datenerfassung wird bei jedem Zählereintrag mit einem grünen Punkt angezeigt. Den aktuellen Status der Erfassung zeigen weitere Farbschlüssel an, sodass der Ableser in Echtzeit nachvollziehen kann, wann der Vorgang abgeschlossen ist.
Flexible Datenlogistik
Beim Ermitteln der Zählerstände nicht mehr auf den freien Zugang zum Gebäude oder gar der Wohnung angewiesen zu sein, vereinfacht den Prozess bereits gravierend. Zusätzliche Flexibilität hat WDV/Molliné in die Sendeintervalle der Zähler eingebaut. Üblicherweise wird die Datensendung funkgestützter Energiemengenzähler auf wenige Wochen rund um den Abrechnungszeitraum beschränkt, um Batteriestrom zu sparen. Zähler und Heizkostenverteiler dieses neuen Systems verfügen hingegen über einen Chip, der das Energiemanagement optimiert. Daher ist eine Voreinstellung der Sendeintervalle möglich geworden, die Wohnungsunternehmen einen flexiblen und noch schnelleren Workflow beim Ablesen eröffnet: Standardmäßig senden die Zähler ihre Datenpakete alle zwei Minuten, montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr, also während der Kernarbeitszeit. Eine Änderung der Wochentage oder Tageszeiten ist individuell möglich. Durch die Funkauslesung ist insbesondere bei Mieterwechsel das ungehinderte Ablesen der Verbräuche ohne Einschränkungen möglich.
Wenn Mieter ausziehen, ein temporärer Leerstand folgt und neue Mieter die Wohnung beziehen, ist die genaue Abgrenzung der Energiekosten oftmals mit zusätzlichem Aufwand verbunden. Auch hier ergibt sich mit dem Funksystem „Sysmess S1“ ein Vereinfachung: Die Zähler senden jeweils die Datenpakete von 15 Monatsständen. Die Werte sind anschließend in dem gängigen CSV-Format beispielsweise in eine vom Wohnungsunternehmen bereits genutzte Abrechnungssoftware problemlos zu importieren. Alternativ stellen Komplettanbieter wie WDV/Molliné auch einfache Webportale für die Erstellung von Heiz- und Verbrauchskostenabrechnungen zur Verfügung.
Umrüsten rechnet sich
Kalt-Wasserzähler sind gemäß dem Gesetzgeber alle sechs Jahre auszutauschen, Warm-Wasserzähler und Wärmezähler sogar jedes fünfte Jahr [2]. Steht ein solcher Wechsel an, lohnt sich in den meisten Fällen die Umstellung auf solche funkbasierte Zähler. Die Mehrkosten dafür haben sich oftmals schon nach ein bis zwei Abrechnungszyklen amortisiert, so der Hersteller. Das gilt auch, wenn die Heizkostenverteiler – hier gilt ein Austauschintervall von 10 Jahren – noch nicht gewechselt werden müssen. Denn: Heizkostenverteiler sind zum einen kostengünstig, zum anderen besteht der größte Kostenfaktor in der einzusetzenden Arbeitszeit, um den Zugang für das Ablesen im Haus oder in der Wohnung zu erhalten.
Im Übrigen: Die Installation von mechanischen Kompaktzählern oder Ultraschallzählern mit Funkmodul unterscheidet sich nicht von herkömmlichen Messeinheiten; das handwerkliche Prozedere verursacht also ebenfalls keinen erhöhten Aufwand.
Fazit
Mit „walk-by“-Funksystemen wie „Sysmess S1“ von WDV/Molliné steht der Wohnungswirtschaft eine „schlanke“, praxisgerechte und damit kostensenkende Methode zur Verfügung, Energieverbräuche selbst zu erfassen – aber auch sehr einfach abzurechnen, wie beispielsweise über das Selbstabrechnungs-Online-Portal unter www.molline.de.Gleichzeitig werden so Fehlerquellen und ihre Folgekosten deutlich minimiert.
Wird über das reine Ablesen und Abrechnen der Zählerstände hinaus später ein umfangreiches Energiemonitoring notwendig, lassen sich in den Objekten zudem stationäre Datensammler installieren. Sie können die Verbräuche völlig problemlos ohne zusätzliche Software via Internetbrowser übertragen, um ein umfassendes Energiemanagement der Liegenschaften zu etablieren.
In jedem Fall also sind die Zähler mit der leistungsstarken „wireless M-Bus“-Technologie damit eine Investition mit Zukunft, die sich darüber hinaus innerhalb kürzester Zeit auch noch amortisiert.
[1] GdW Branchenbericht 5, Unternehmenstrends 2020; Studie Stand 2011[2] Eichordnung, Anhang B
Die Reduzierung administrativer Arbeiten rund um die Erfassung von Verbräuchern liefert einen wichtigen Beitrag für die profitable Aufstellung von Wohnungsunternehmen.
Mit „walk-by“-Funksystemen steht der Wohnungswirtschaft eine „schlanke“, praxisgerechte und damit kostensenkende Methode zur Verfügung, Energieverbräuche selbst zu erfassen.