Das „2-in-1“-Prinzip
In Horrem, einem der bevölkerungsreichsten Viertel von Dormagen, bringt die Baugenossenschaft Dormagen eG ihren Gebäudebestand auf den neuesten Stand. Die Maßnahmen erfolgen größtenteils im bewohnten Zustand. Dabei kommen u.a. spezielle Lüftungslösungen zum Einsatz.
Bei einem Spaziergang durch Dormagen werden die Veränderungen der letzten Jahre schnell ersichtlich: Neubauten und sanierte Mehrfamilienhäuser prägen das Bild. Eine Vielzahl davon gehört zum Wohnungsbestand der Baugenossenschaft Dormagen eG, die mit rund 2500 Wohnungen zu den größten Wohnungsanbietern im Rhein-Neuss-Kreis (NRW) zählt. Das Wohnungsangebot steht dabei allen Lebensmodellen offen: egal ob für Familien oder Singles, Studenten, Azubis oder Senioren. Auf die unterschiedlichen Bedürfnisse abgestimmt sind auch die Wohnungen selbst: von kompakt bis geräumig, von kinderfreundlich bis komplett barrierefrei. Für die bunte Mischung in den Mehrfamilienhäusern sorgt auch in Zeiten steigender Mieten der genossenschaftliche Gedanke mit lebenslangem Wohnrecht und fairen, stabilen Mietpreisen für die Mitglieder.
Der Gebäudebestand in Dormagen-Horrem setzt sich vor allem aus Mehrfamilienhäusern der 1960-er Jahre zusammen. Damals wuchs die Bevölkerung aufgrund des nahen Bayer-Werkes rasch und bezahlbare Wohnungen wurden dringend benötigt. Heutzutage stehen jedoch bei der Gestaltung des Wohnraums völlig andere Gesichtspunkte im Fokus. So spielt beispielsweise bei der Planung von Bau- bzw. Modernisierungsmaßnahmen das steigende Alter der Bevölkerung eine wichtige Rolle. Außerdem fließen aufgrund zunehmender Energiekosten ökologische Aspekte verstärkt in den Entscheidungsprozess mit ein. Um all diese Faktoren eingehend zu berücksichtigen, legte die Baugenossenschaft Dormagen eG der Quartiers-Sanierung in Horrem eine umfassende Portfolioanlayse zugrunde. Auf Basis dieser Daten werden die Mehrfamilienhäuser nach und nach modernisiert, so dass das Stadtviertel in den nächsten 10 bis 15 Jahren ein völlig neues Gesicht erhalten wird.
Modernisierung des Bestandes als zentrale Aufgabe
„Im Mittelpunkt der Sanierungsarbeiten standen vor allem eine bessere Energieeffizienz des Hauses sowie der Abbau von Barrieren – aber auch ganz allgemein ein höherer Wohnkomfort“, so Vorstandsmitglied Martin Klemmer. Für den höheren Wohnkomfort sorgt beispielsweise die Erweiterung der Wohnfläche, indem die bisherigen Balkone in Wintergärten umgewandelt und neue Balkone angebaut wurden. Um die Verbesserung der Energiebilanz zu erreichen, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen: Die 82 Wohnungen in diesem Bauabschnitt wurden mit neuen Fenstern ausgestattet sowie die Hausfassade komplett gedämmt. Aufgrund der Rundum-Sanierung werden zukünftig Wärmeverluste durch die Gebäudehüllen minimiert. Jedoch bedeutet dies gleichzeitig, dass in den modernisierten Gebäuden kein natürlicher Luftaustausch stattfindet und die Feuchte, die durch Duschen, Kochen oder Wäschetrocknen entsteht, im Haus gehalten wird. Da Fensterlüftung oftmals nicht im nötigen Maße sichergestellt werden kann und außerdem die Energiesparmaßnahmen zunichtemacht, bietet eine kontrollierte Wohnraumlüftung die ideale Lösung, um Schimmelbildung effektiv zu verhindern und die Gebäudesubstanz langfristig zu schützen.
Da die Sanierung in Dormagen im bewohnten Zustand erfolgte, wurde größter Wert darauf gelegt, die Modernisierungsmaßnahmen so schnell wie möglich abzuschließen. Durch die Lüftungslösungen von Helios, die in cleveren Systempaketen aufeinander abgestimmt sind, war dies ohne langwierige Einschränkung der Mieter in kurzer Zeit möglich. So konnte die Installation der kompletten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung je Wohnung in nur einem Tag fertiggestellt werden.
Kombination aus Verkleidung und Luftleitung
Als besonders komfortable und schnelle Möglichkeit, ein Lüftungssystem in der Sanierung zu integrieren, bietet sich das Helios RenoPipe „2-in-1“ Prinzip an. Speziell für den Geschosswohnungsbau konzipiert, lässt sich die Kombination aus Verkleidung und Luftleitung in wenigen Handgriffen installieren. Die Wohnungen der Baugenossenschaft Dormagen eG, in denen diese Lüftungslösungen verbaut wurden, wiesen die idealen Voraussetzungen auf, da Bad und Küche direkt nebeneinander angeordnet sind. Auf diese Weise reduzierte sich der Eingriff in der Wohnung auf nur wenige Räume. Über zwei Ventile in der Küche und dem angrenzenden Badezimmer wird die Abluft direkt in den Kombiverteiler geführt. Von dort in das Lüftungsgerät geleitet, wird durch den hocheffizienten Wärmetauscher die Wärme entzogen. Gleichzeitig strömt – hermetisch von der Abluft getrennt – die frische Außenluft über die Zuluftleitung in das Lüftungsgerät. Dabei überträgt der Wärmetauscher bis zu 90% der Wärme der Abluft auf die frische Zuluft, die dann angenehm vorgewärmt in die Wohnräume strömt. Die Luftverteilung in die Zulufträume wie Wohn- oder Schlafzimmer wurde auch mithilfe des RenoPipe-Systems realisiert. Die vorgefertigten Kanalstücke zur Luftverteilung wurden im Flur verlegt und leiten die frische Außenluft vom Lüftungsgerät in Wohn- und Schlafräume.
Nutzerunabhängig frische Luft
Die anderen Wohnungen, die aufgrund ihrer Grundrisse nicht mit Helios RenoPipe ausgestattet werden konnten, versorgt eine Kombination aus kompaktem Lüftungsgerät und Luftverteilsystem Helios FlexPipe Plus mit frischer Luft. Herzstück des Lüftungssystems bilden hier die platzsparenden Deckengeräte KWL EC 220 Eco. Allerdings wird die Luft aufgrund der vorhandenen Raumaufteilung über die FlexPipe Plus Lüftungsrohre in die Zimmer verteilt. In Dormagen wurden die Lüftungsrohre platzsparend in die abgehängten Decken verlegt und so die einzelnen Räume mit frischer Zuluft versorgt bzw. die verbrauchte Luft abgeführt. Dank der flexiblen Materialbeschaffenheit des FlexPipe Plus Rohres ist dieses einfach auf jeden Wohnungsgrundriss anpassbar. Direkt von der Rolle verlegt und mit einer vielfältig einsetzbaren Teileauswahl ausgestattet, können der Materialeinsatz und die Kosten auf ein Minimum reduziert werden. Die Rohrführung wird dabei sternförmig von den Verteilerkästen in die einzelnen Räume ausgeführt, was eine Schallübertragung zwischen den Räumen verhindert und den besonders leisen Betrieb des Lüftungssystems sicherstellt.
Beiden Verlegearten gemein ist die Art der Fort- und Außenluftführung über das vorisolierte IsoPipe-Rohr sowie die Fassaden-Kombiblende an der Außenwand. Das Rohr transportiert die verbrauchte Luft vom Lüftungsgerät nach außen und leitet die frische Luft zum Lüftungsgerät. Da das Rohr bereits vorisoliert erhältlich ist, spart dies erheblich Zeit auf der Baustelle und verhindert wirksam Kondensatbildung im laufenden Betrieb. Die Fassaden-Kombiblende aus hochwertigem Edelstahl passt sich an die Architektur der Mehrfamilienhäuser an. Aufgrund der Kombination der Außen- und Fortluft wird je Wohnung nur eine Blende benötigt, die sich dezent im Erscheinungsbild des Hauses zurückhält. Da alle Komponenten der KWL-Anlage optimal aufeinander abgestimmt sind, ergibt dies ein geschlossenes System, das den rundum hygienischen Betrieb dauerhaft sicherstellt.
Fazit
Dank der Lüftungslösungen von Helios entsteht in den sanierten Wohnungen der Baugenossenschaft Dormagen eG für die Mieter ein erheblicher Zugewinn an Komfort und Lebensqualität. Auf der einen Seite unterstützen die durch EC-Ventilatoren besonders sparsamen Lüftungsgeräte den effizienten Betrieb und verbessern die Gesamt-Energiebilanz. Auf der anderen Seite schaffen sie ein angenehmes Klima in den Wohnungen, indem Straßenlärm und Pollen draußen gehalten und die Bewohner ohne eigenes Zutun mit frischer Luft versorgt werden.
Die Kombination aus Verkleidung und Luftleitung wurde speziell für den Geschosswohnungsbau konzipiert.
Die Installation der kompletten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung konnte je Wohnung in nur einem Tag fertiggestellt werden.