Ein Bündnis, das Hoffnung macht
Liebe Leserinnen und Leser,
natürlich erfüllt das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen auf den ersten Blick jedes Klischee für hilflosen Aktionismus. Gefahrlos kann darauf die alte Weisheit gedichtet werden: Wenn einer nicht mehr weiter weiß, gründet er ‘nen Arbeitskreis.
Auf der anderen Seite: Was hilft eine Vogel-Strauß-Politik, also den Kopf in den Sand zu stecken oder sich wie die drei sprichwörtlichen Affen zu verhalten – nichts sehen, nichts hören, nichts sagen?
Hohe Mieten, geringes Angebot – vor allem in Ballungszentren und Universitätsstädten fehlt es definitiv an bezahlbaren Wohnungen. Da macht so ein Bündnis durchaus Sinn. Vor allem, wenn es von so einer breiten Mehrheit getragen wird. Vertreter von 17 Verbänden und Organisationen gehören der Initiative an, die fortan gemeinsam darüber nachdenken werden, wie das Bauen in Deutschland verbilligt werden kann.
Keine Frage: Die Herausforderungen haben es in sich. So geht es nicht nur um die vergüns-tigte Abgabe von Bauland durch Bund und Kommunen. Das Bündnis will bei den weiteren Beratungen auch die Themen Energieeffizienz, Klimaschutz und das Wohnen im Alter berücksichtigen.
Mit Blick auf die angespannte Situation auf den Wohnungsmärkten stand für Axel Gedaschko, Präsident des bundesweit größten Branchenverbandes GdW, ohnehin schon länger fest, „dass es kein ,Weiter so‘ geben kann“. Und so verwundert es nicht, dass er die Gründung des neuen Bündnisses begrüßt: „Bezahlbares Wohnen zu sichern, ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die nur geschultert werden kann, wenn alle Akteure am Markt und die Politik zusammenarbeiten.“
Auch beim BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen ist man bereit, mit anzupacken. „Wir haben noch keine Lösung für bezahlbares Wohnen und Bauen gefunden, sind aber auf dem richtigen Weg dahin“, sagt Präsident Andreas Ibel. Er sieht vor allem die Politik in der Pflicht. „Für ein Gelingen des Bündnisses würden klare und langfristige Rahmenbedingungen helfen, den Weg zu ebnen.“
Ob das Bündnis am Ende dafür sorgt, dass in Gegenden, in denen Wohnungen knapp und teuer sind, mehr gebaut wird, bleibt abzuwarten. Hoffnung macht es aber allemal, dass nun alle Beteiligten an einem Tisch sitzen. Schließlich weiß nicht nur Bauministerin Barbara Hendricks, „dass gute Wohnverhältnisse und bezahlbare Mieten wesentliche Voraussetzungen für sozialen Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt sind“.
Herzliche Grüße,
Ihr
Achim Roggendorf