Eine wichtige Lektüre mit langer Tradition
Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), gratuliert dem BundesBauBlatt und zieht eine positive Bilanz der Wohnraumoffensive von Bund, Ländern und Kommunen.
„Das Wohnen und Bauen muss für Geringverdiener und die breite Mittelschicht bezahlbar bleiben – auch in Städten und Ballungsräumen mit angespannten Wohnungsmärkten. Das ist eine wichtige Grundlage für die soziale Stabilität in Deutschland.
Es ist daher erfreulich, dass wir mit der gemeinsamen Wohnraumoffensive von Bund, Ländern und Kommunen in dieser Legislaturperiode viel bewegen konnten. Zum ersten Mal seit fast 20 Jahren wurden 2020 innerhalb eines Jahres mehr als 300.000 neue Wohnungen gebaut. Die gestiegene Wohnungsbautätigkeit wirkt der Preisentwicklung auf den Wohnungsmärkten gezielt entgegen.
Wir sind also auf einem sehr guten Weg. Eine nachhaltige Überwindung der Marktanspannungen setzt aber wohnungspolitische Kontinuität voraus. Gerade wenn es um Immobilien geht, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen über die bestehende Legislaturperiode hinaus. Nur so kann die erforderliche Planungssicherheit gewährleistet werden. Wir wollen daher die zentralen Elemente der Wohnraumoffensive fortsetzen und weiterentwickeln im Sinne eines in sich konsistenten wohnungspolitischen Gesamtkonzeptes.
Dazu gehört auch der Klimaschutz. Denn der Gebäudesektor leistet hier einen zentralen Beitrag. Das verdeutlicht auch das kürzlich veröffentlichte „Fit for 55“-Paket der Europäischen Kommission.
In Deutschland haben wir das bereits ambitionierte CO2-Emissionsmaximum bei Gebäuden im Jahr 2030 nochmals reduziert. Zur Umsetzung wurde das Klimaschutz-Sofortprogramm 2022 beschlossen mit zusätzlichen Milliardenbeträgen für die Förderung energetischer Gebäudesanierungen und für einen klimagerechten sozialen Wohnungsbau. Damit werden wir nicht nur unserer Verantwortung für den Klimaschutz gerecht, sondern sorgen auch dafür, dass dieser sozialverträglich stattfindet.
Die Corona-Pandemie hat uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig Digitalisierung ist. Bauwirtschaft und Planer haben die Potenziale für Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsproduktivität erkannt. Zur Unterstützung haben wir gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium „BIM Deutschland – das Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens“ als zentrale öffentliche Anlaufstelle des Bundes rund um Building Information Modeling gegründet.
Auch Verwaltungsleistungen müssen digitalisiert werden. Mit der Erarbeitung der Grundlagen für einen durchgängigen digitalen Bauantrag wurden Zeit- und Kostenersparnisse geschaffen.
In vielen Städten und Gemeinden stehen Innenstädte, Stadtkerne und Zentren vor enormen Herausforderungen, die durch die Pandemie noch verstärkt werden.
Mit der Weiterentwicklung der Städtebauförderung 2020 hat der Bund - schon vor der Pandemie - ganz bewusst einen Schwerpunkt auf die Sicherung und den Erhalt von lebendigen, identitätsstiftenden Stadt- und Ortskernen gelegt.
Zudem hat der Beirat Innenstadt beim BMI die Innenstadtstrategie „Die Innenstadt von morgen - multifunktional, resilient, kooperativ“ als Orientierungsrahmen und Hilfestellung für die Kommunen erarbeitet, die auf Kenntnissen und Instrumenten aufbaut sowie eine umfangreiche Gute-Beispiele-Sammlung umfasst ( www.bmi.bund.de/innenstadtstrategie).
Es liegen also spannende Zeiten und große Herausforderungen vor uns. Das BundesBauBlatt ist dabei für mich aufgrund der stets aktuellen, vielfältigen und wertvollen Beiträge rund ums Bauen und Wohnen eine wichtige Lektüre mit langer Tradition. Ich wünsche eine weiterhin erfolgreiche Arbeit und alles Gute für die Zukunft.“