Natürlicher Schutz gegen Schimmelpilze
Kalkputzsysteme für Innenräume haben umfangreiche ökologische, funktionelle und bauphysikalische Vorteile. Sie beugen dem Schimmelbefall nachhaltig vor und können so einen wesentlichen Beitrag zur Wohnraumhygiene leisten.
Das Wachstum und die Verbreitung von Schimmelpilzen in Innenräumen sind sowohl aus ästhetischen wie aus gesundheitlichen Gründen kritisch. Eine wachsende Sensibilität von Mietern für dieses Thema rückt Möglichkeiten der Sanierung und der nachhaltigen Vermeidung von Schimmelbefall verstärkt in den Fokus von Wohnungsbaugesellschaften. Durch die Wahl der richtigen Baustoffe im Innenbereich haben diese die Möglichkeit, dem Schimmelpilzbefall optimal und nachhaltig vorzubeugen.
Behandlung von Schimmelpilzbefall in Innenräumen
Schimmelpilzbefall in Gebäuden hat vielfältige Ursachen, die teils auf Lebens- und Nutzungsbedingungen, teils auf die Baukonstruktion und die ausgewählten Materialien zurückgehen. Höhere Raumtemperaturen in Kombination mit mangelhaftem Lüftungsverhalten begünstigen die Bildung von Schimmel. Eine weitere Ursache liegt in der vermehrten Verwendung diffusionsdichter und wenig feuchteabsorbierender Baustoffe.
Wird in einem Gebäude Schimmelbefall festgestellt, sollte der Schaden schnellstmöglich hygienisch und bautechnisch bewertet werden. Die Art und das Ziel der Sanierung richten sich nach einer vorangehenden sachverständigen Ursachenanalyse sowie einer mikrobiologischen Gefährdungsabschätzung. Bei der Sanierung müssen alle befallenen Baustoffe gemäß geltendem Leitfaden des Umweltbundesamtes und berufsgenossenschaftlicher Regeln (BGR 128 „Kontaminierte Bereiche“) beseitigt werden. Anschließend erfolgt eine trockene beziehungsweise desinfizierende Feinreinigung und ausreichende Trocknung der betroffenen Bereiche.
Hohe Alkalität schützt gegen Schimmelbefall
Ist der akute Befall beseitigt, taucht die Frage nach der nachhaltigen Vermeidung von Schimmel auf. Entscheidender Faktor für einen möglichen Befall mit Schimmel ist neben der Feuchteversorgung vor allem die Baustoffstruktur. So verhindern wasserabweisende, pastöse Beschichtungen wie Silikonharzfarben zwar den Wassereintrag, jedoch lagern sich auf den organischen Oberflächen leicht Schmutzpartikel ab, die dem Schimmel als Nährboden dienen können. Auch die feuchteabsorbierenden und diffusionsoffenen Eigenschaften mineralischer Putze allein reichen jedoch oft nicht aus, um einen Schimmelbefall dauerhaft vorzubeugen.
Studien zeigen, dass erst im Zusammenhang mit der hohen Alkalität eines hydraulischen, kalkgebundenen Putzes ein optimaler und nachhaltiger Schutz gegenüber Schimmelpilzen gewährleistet werden kann. Kalkputze reagieren im Vergleich zu Gipsputzen deutlich träger auf angetragene Pilzsporen.
Die Anwendung moderner Kalkputze und Kalkglätten kann demzufolge einen wesentlichen Beitrag zur Wohnraumhygiene unter heutigen Baubedingungen leisten. Auf natürlichen Rohstoffen basierend zeichnen sie sich von jeher durch eine hohe Umweltverträglichkeit aus. Der aktive Austausch von Luftfeuchtigkeit beugt Schäden an der Bausubstanz vor, was sich positiv auf das Raumklima auswirkt.
Aufgrund der feuchteregulierenden Wirkung und ihrer schimmelhemmenden Eigenschaften hat sich der Einsatz von Kalkputzen außerdem besonders bei gesundheitlichen Beschwerden wie Allergien und Infektionsanfälligkeit bewährt.
Problemlöser bei Sanierungen
Die Vorteile von Kalkputzen kommen allerdings nur bei einem homogenen Wandaufbau voll zur Geltung. Wohnungsbaugesellschaften können hier beispielsweise auf die weber.cal Kalkputze des Baustoffherstellers Saint-Gobain Weber zurückgreifen. Dabei handelt es sich um ein vollständiges Innenputzsystem auf Kalkbasis, welches sich aus Kalk-Unterputzen, Kalk-Oberputzen und entsprechenden Farben zusammensetzt. Die einzelnen System-Komponenten sind aufeinander abgestimmt und ergänzen sich in ihren Eigenschaften, so dass eine optimale Wirkung gewährleistet ist.
Gerade in der Modernisierung haben sich Kalkputze als leistungsfähige und wirtschaftliche Problemlöser bewährt. Ein moderner, funktionaler Kalkputz, wie beispielsweise weber.cal 286, ist einfach in der Handhabung und auf den verschiedensten Untergründen einsetzbar. Ebenso können Altputze mit nicht-elastischen Anstrichen problemlos überputzt werden. Hier ist allenfalls bei sehr glatten Oberflächen eine Grundierung notwendig. Tapeten hingegen müssen zuvor stets entfernt werden, da die Tragfähigkeit in der Regel ungenügend ist. Ehemals tapezierte Wände sollten immer grundiert werden.
Energetische Optimierung mit Innendämmsystemen
Auch eine energetische Optimierung spielt bei der Wirtschaftlichkeit von Wohngebäuden eine entscheidende Rolle. Da Schimmel oftmals eine Folge von kalten Oberflächen und daraus entstehender Kondensationsfeuchte ist, lassen sich Kalkputzoberflächen gut mit einem mineralischen Innendämmsystem kombinieren. Ein solches System erhöht die Temperatur der Wandoberfläche und verhindert so das Niederschlagen von Kondensationsfeuchte.
Das weber.therm Mineralschaum Innendämmsystem etwa besteht aus einer Mineraldämmplatte mit dem geringen Wärmeleitwert von 0,042 W/mK und einem systemeigenen, vollflächig aufzutragenden Klebe- und Armierungsmörtel sowie einem Kalkputz als Oberbeschichtung. Das durchgehend mineralische System gewährleistet durch seine Kapillaraktivität das Feuchtemanagement des anfallenden Tauwassers.
Auf diese Weise wird der Feuchtehaushalt natürlich reguliert. Die Beschichtung mit Kalkputz unterstützt diesen Effekt und bietet durch die alkalische Zusammensetzung zudem eine gute Schimmelprävention.
Eine weitere Alternative bilden Innendämmsysteme, die auf Dämmputz basieren. Die Vorteile von Dämmputz liegen in der Herstellung einer fugenlosen Dämmschicht, die durch ihre flexible Auftragsstärke gleichzeitig Imperfektionen in der Sanierung ausgleichen kann. Auch hier bildet Kalkputz unter den Gesichtspunkten Feuchtemanagement und Schimmelprävention die ideale Oberflächenbeschichtung.
Generell gilt: Eine Innendämmung ist technisch anspruchsvoller als eine außenseitige Fassadendämmung mit Wärmedämm-Verbundsystemen. Bei falscher Ausführung können Wärmebrücken entstehen, was wiederum zu Schimmelbildung führen kann. Aus diesem Grund muss insbesondere die Dämmung von durchdringenden Bauteilen sorgfältig berechnet und geplant werden, zum Beispiel an Geschossdecken und einbindenden Wänden.
Ist die Wand dagegen durchfeuchtet, sollte auf ein bewährtes Sanierputzsystem zurückgegriffen werden. Zu einem Sanierputzsystem gehören nach WTA-Definition ein Spritzbewurf, ein Grundputz, der eigentliche Sanierputz und eine Deckschicht wie etwa ein Oberputz. Das gesamte Putzsystem bleibt – im Gegensatz zu Gipsputzen – in der Regel auch dann trocken, wenn der Putzuntergrund feucht ist.
Fazit
In Kombination mit einem optimierten Heiz- und Lüftungsverhalten unterstützt die Verwendung feuchteregulierender und schimmelhemmender Baustoffe und Beschichtungen ein natürliches und wohngesundes Umfeld, was essentiell zur Zufriedenheit der Bewohner des Gebäudes beitragen kann. Besonders Kalkputze wirken aufgrund ihres guten Feuchtehaushalts in Kombination mit ihrer hohen Alkalität selbst unter anhaltender Feuchtebelastung schimmelpilzhemmend und bieten somit eine effiziente und wirtschaftliche Lösung zur Schimmelprävention. Kalkputzsysteme und mineralische Innendämmsysteme ergänzen sich in der Modernisierung ideal, um Schimmel nachhaltig zu vermeiden. Voraussetzung sind Beratung und Ausführung durch erfahrene Fachunternehmen.
Kalkputze wirken aufgrund ihres guten Feuchtehaushalts in Kombination mit ihrer hohen Alkalität selbst unter anhaltender Feuchtebelastung schimmelpilzhemmend.