Pilotprojekt „Tonne im Gestell“
Eine Tonne, die in einem Gestell leicht nach vorne gekippt ist, ist die Lösung für einen barrierefreien Zugang zur Mülltonne. Die Idee dafür hatte Produktdesignerin Evelyn Malinowska während ihres Diplompraktikums bei der Berliner Stadtreinigung (BSR). Nun hat die junge Frau ihr Studium beendet, arbeitet bei der BSR und hat erste Prototypen der Tonne im Gestell angefertigt.
Als Partner für den Praxistest stellte sich die Gewobag zur Verfügung, die auf dem Müllplatz in der Gartenfelder Straße in Berlin-Haselhorst Papier-, Glas-, Bio-, Wertstoff- und Hausmülltonnen im Gestell aufstellen ließ. Das Gestell sorgt dafür, dass die Tonnen in einem Neigungswinkel von 32 Grad stehen. Damit senkt sich die Tonnenöffnung auf eine Höhe von 82,5 cm und es wird ein freier Bereich geschaffen, der von Rollstuhlfahrern unterfahren werden kann und durch den auch Menschen mit Rollator nah genug an die Tonne herankommen können. Weitere Besonderheit: Der Deckel muss nicht angehoben werden, sondern kann kinderleicht mit einer Hand nach hinten geschoben werden. Der Neigungswinkel von 32 Grad war auch Namensgeber für das Tonnengestell: Arc 32 heißt es.
700 Bewohner leben in den 290 Wohnungen, die in das Pilotprojekt an der Gartenfelder Straße einbezogen sind. Der Anteil an älteren Menschen (über 65 Jahre) ist mit etwa 50 % überdurchschnittlich hoch. Geschätzt sind etwa 10 % der Mieter auf einen Rollstuhl angewiesen. Zehn Behälter im Gestell stehen jetzt für die diversen Müllfraktionen in einer Reihe des Müllplatzes. Sie sollen in dem Wohngebiet auf Alltagstauglichkeit getestet und – wenn nötig – noch optimiert werden.