Rationell und schadstoffarm erbaut
Unmittelbar am Windebyer Noor, einem Binnensee am Stadtrand von Eckernförde, entsteht derzeit ein neues Wohnviertel. Vier Mehrfamilienhäuser verbinden stilvolle Architektur mit hoher Lebensqualität.
Im Nordwesten von Eckernförde liegt das Windbyer Noor, ein knapp 400 ha großer Binnensee. In dieser landschaftlich schönen Umgebung besaß die Bundesmarine ein Areal, das sich im Rahmen des Projektes Carlshöhe zu einem modernen und lebendigen Stadtteil entwickelt, der besonders durch seine Verbindung von denkmalgeschütztem Bestand und modernen Neubauten neue Perspektiven zum Wohnen und Arbeiten bietet. Mit guter Verkehrsanbindung an die nur 2,5 km entfernte Innenstadt bietet das Gelände die beinahe perfekte Synthese von städtischem Umfeld und Wohnidylle im Grünen.
In der parkähnlichen Anlage sind vier neue Mehrfamilienhäuser mit 36 Eigentumswohnungen entstanden. Der herausragenden Grundstückslage entspricht die architektonische Gestaltung der Gebäude. Die Architektur wird geprägt durch geradlinige Formen, die den Gebäuden eine zeitlose Individualität geben. Mit einer Fassadenbekleidung aus hellen Klinkersteinen fügt sich das Ensemble harmonisch in die Umgebung ein.
Barrierearm konzipierte Grundrisse und Wohnungsgrößen zwischen 90 m² und 119 m² bieten den Rahmen für die unterschiedlichsten Wohnbedürfnisse. Das von der Planung vorgesehene Konzept mit einem großzügigen Wohn-Esszimmerbereich, einem geräumigen Schlafzimmer sowie einem weiteren Raum, der als Kinder-, Gäste- oder Lese- bzw. Arbeitszimmer genutzt werden kann, passt zu jeder Lebenslage. Dem Aufteilungskonzept folgt auch die Penthousewohnung im Staffelgeschoss. Mit rund 172 m² ist sie jedoch beinahe so groß wie zwei Etagenwohnungen.
Großzügige nach Südwesten ausgerichtete Balkone bzw. Terrassen und bodentiefe Panoramafenster in allen Wohnungen bieten von jedem Raum aus beste Sicht über die Fördelandschaft. Ein Aufzug führt direkt ins Untergeschoss, wo jeder Wohnung ein Kellerraum sowie ein gemeinschaftlich genutzter Fahrradkeller zur Verfügung stehen. In der angebundenen Tiefgarage können Stellplätze erworben werden.
Die Wärmeversorgung wird durch ein eigenes, neu erbautes Blockheizkraftwerk sichergestellt, das einen wirtschaftlichen und umweltschonenden Betrieb garantiert und sich so auf die langfristige Wertentwicklung der Immobilie auswirkt. Dabei wird das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung zu effizienter Gewinnung elektrischer Energie und Wärme eingesetzt. Im Vergleich zu herkömmlichen Kombinationen von lokalen Heizungen und zentralem Stromkraftwerk wird so ein höherer Gesamtnutzungsgrad und ein reduzierter CO2-Ausstoß erreicht.
Großformatiges Bausystem
Um auch für die Bauausführung einen hohen Qualitätsstandard sicherzustellen, wurden der Außenbau sowie die tragenden Innen- und die Wohnungstrennwände mit Kalksandstein ausgeführt. 24 cm dicke Außenwände und Wanddicken von 17,5 cm in den Wohnungen gewährleisten auf Grund der hohen Rohdichte des Baustoffs einen erhöhten Schallschutz. Die Wohnungstrennwände wurden aus Schallschutzgründen in d=30 cm ausgeführt.
Verarbeitet wurde Silka XL. Das großformatige Elementbausystem besteht aus den beiden Produktlinien Basic und Plus sowie systemspezifischen Verarbeitungsempfehlungen. Mit dem Silka Secure Dünnbettmörtel kann neben der Lagerfuge nun auch die Stoßfuge vollflächig vermörtelt werden.
Die Produktlinie Silka XL Basic umfasst sämtliche Elemente inklusive aller Komponenten aus den im Markt bekannten großformatigen Kalksandstein-Bausystemen, wie z. B. die der Rasterelemente. So bleiben die gewohnten Längen von 498, 373 und 2480 mm erhalten. Beide Elementhöhen von 498 und 623 mm sind damit in einem System verfügbar. Hinzugekommen ist die Ergänzung durch das Ein-Meter-Element mit einer Länge von 998 mm und einer Höhe von 498 bzw. 623 mm, das als zusätzliches Regelelement verarbeitet werden kann.
Silka XL Plus baut auf Silka XL Basic auf und bietet zusätzliche Serviceleistungen wie den werkseitigen, passgenauen Zuschnitt. Für die Wohnungen in Eckernförde wurde das Bausystem als vorkonfektionierter Wandbausatz inklusive optimierter objektbezogener Verlegepläne just-in-time auf die Baustelle geliefert. Der Abruf der vorkonfektionierten Elementbausätze durch die Baustelle erfolgte in Abstimmung mit dem Lieferwerk jeweils wandbezogen sowie bauteil- und geschossweise. Eine passgenaue Lieferung aller Elemente sparte das Zuschneiden von Pass-Steinen auf der Baustelle und ermöglichte das einfache Versetzen nach leicht verständlichen Verlegeplänen. Damit wird eine hohe Ausführungssicherheit zusätzlich gewährleistet.
Über die erstellten Material- und Stücklisten ermöglichte das System auch Vorteile bei der Abrechnung durch eine objektbezogene Material-Preiskalkulation. Dabei erfolgte die Abrechnung der Maurerarbeiten mittels der Wandflächen gemäß Verlegeplan. Geringe Materialmehrkosten durch die zusätzliche Stoßfugenvermörtelung mit dem Dünnbettmörtel rechnen sich am Ende, da diese die sichere Ausführung der Rissbildungen im Mauerwerk vorbeugt und so Reklamationen verhindert.
Schneller Baufortschritt
Die Verarbeitung des Bausystems erfolgte mit mechanischen Versetzgeräten und gewährleistete so einen schnellen Baufortschritt. „Vorteilhaft war natürlich“, so Dipl.-Ing. Alexander Florinski, Bauleiter der Heinrich Karstens Bauunternehmung, Kiel, die das Projekt ausgeführt hat, „dass wir vier gleiche Häuser gebaut haben, so dass sich nach kurzer Eingewöhnungszeit ein guter Wiederholungseffekt eingestellt hat.“ So machten sich auch ungewohnte Arbeitsabläufe wie etwa die Vermörtelung der Stoßfugen mit einer eigens dafür entwickelten Stoßfugenkelle zeitlich nicht bemerkbar.
Dass die Stoßfugenvermörtelung mit Silka Secure Dünnbettmörtel ohne nennenswerten zeitlichen Mehraufwand einhergeht, bestätigen auch Untersuchungen, die das Institut für Zeitwirtschaft und Betriebsberatung (izb) im Auftrag des Herstellers durchgeführt hat. Dabei wurden abgestimmte Ablaufuntersuchungen und Zeitmessungen in verschiedenen Intervallen unter Baustellenbedingungen vorgenommen. Alle vom izb durchgeführten Messungen zeigten, dass es bei zweckmäßiger Baustellenorganisation und abgestimmter Arbeitsausführung zu keiner nennenswerten Erhöhung der Zeitwerte kommt. Die Erhebungen basieren auf einer Soll-Arbeitsgruppe von zwei Mitarbeitern. Damit konnte nachgewiesen werden, dass der Einsatz des Kalksandstein-Bausystems Silka XL mehr Ausführungssicherheit ohne Mehraufwand bietet.
Schadstoffarmer Innenausbau
Für den Innenausbau der Wohnungen wurden Gipsfaser-Platten von Fermacell eingesetzt. Dies erlaubte einen kostengünstigen Ausbau, der individuell auf die Bedürfnisse eines jeden Mieters abgestimmt werden konnte. Ihr Einsatz stellt zugleich für spätere Änderungswünsche des Mieters hinsichtlich der räumlichen Gestaltung ein Höchstmaß an Flexibilität sicher. Verarbeitet wurden Fermacell greenline Gipsfaser-Platten, die flüchtige organische Verbindungen aus der Raumluft binden und dauerhaft neutralisieren. „Das Thema Wohngesundheit“, begründet Alexander Florinski die Baustoffwahl, „wird immer wichtiger. Wegen der geprüften gesundheitlichen Unbedenklichkeit haben wir uns in diesem Fall bewusst für den Einsatz von Fermacell greenline entschieden.“ Die Platte reduziert und neutralisiert gesundheitsschädliche Stoffe wie Formaldehyd, die in der Raumluft enthalten sind und leistet damit einen aktiven Beitrag zur Wohngesundheit. Die Wirkung der Ausbauplatte ist langjährig aktiv und funktioniert auch unter Endbeschichtungen wie Anstrichen, Tapeten und Teppichen. Optimal sind diffusionsoffene Oberbeläge.
Die Wirkung von Fermacell greenline basiert auf der natürlichen Eigenschaft von Schafwolle. Ein Wirkstoff auf Keratinbasis findet in Form einer beidseitigen Grundierung auf den Platten Anwendung und ist ideal darauf abgestimmt. Das Wirkprinzip ist sehr einfach: Im ersten Schritt lagern sich Schadstoffmoleküle wie Aldehyde und Ketone an der Oberfläche lose an (Physisorption, reversibel), um dann – auch durch Oberbeläge hindurch – in tiefere Schichten einzudringen (Diffusion), wo sie dauerhaft chemisch gebunden und umgewandelt werden (Chemisorption, irreversibel). Daher gibt greenline die aufgenommenen gesundheitsschädlichen Stoffe sogar bei großer Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und einem hohen Luftwechsel nicht wieder an die Raumluft ab.
Der Wirkmechanismus von greenline wurde zunächst im Rahmen von umfangreichen Testserien u.a. durch das unabhängige eco-Institut in Köln geprüft und zertifiziert. Die anschließenden Praxistests bestätigen die positiven Ergebnisse der Laborversuche. Messungen bei aktuellen Bauvorhaben, die in regelmäßigen Abständen und unter gleichen Bedingungen durchgeführt wurden, zeigten ebenfalls, dass nach Abschluss der Trockenbauarbeiten mit greenline die Schadstoff-Werte aus der Raumluft kontinuierlich absinken.
In allen Etagen kamen für die Wand- und Deckenkonstruktionen greenline Gipsfaser-Platten zum Einsatz. Die Verarbeitung verlief wie gewohnt: Die Platten konnten wie herkömmliche Gipsfaser-Platten ohne Spezialwerkzeuge bearbeitet und auf der Unterkonstruktion befestigt werden.
Fazit
Beim Neubau von vier Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 36 Eigentumswohnungen kamen mit Silka Kalksandstein für die Gebäudehüllen und der Fermacell greenline Gipsfaser-Platte Baustoffe zum Einsatz, die durch ähnliche bauphysikalische Eigenschaften gut miteinander harmonieren. Gleichzeitig entspricht die Wahl der Baustoffe dem gehobenen Anspruch der Wohnungen. Die Kombination des großformatigen Bausystems Silka XL mit Trockenbausystemen von Fermacell ermöglichte einen rationellen, schnellen und kostengünstigen Ausbau unter gleichzeitiger Beachtung ökologischer Kriterien. Am Ende standen schadstoffarm erstellte Wohnungen mit hohem Wohnkomfort.