Studierende der TH Köln entwickeln Module für leerstehende Industriehallen

Wohnraum entsteht, wo einst malocht wurde

Studierende und Lehrende mehrerer Fakultäten der TH Köln entwickeln gemeinsam Wohnmodule für leerstehende Industriehallen, die eine neue, nachhaltige und soziale Form des Zusammenlebens er­­­möglichen. Dafür ist ihr Projekt dre:RAUM (www.dreraum.de) mit dem Qualitätssiegel „Werkstatt N“ des Rats für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung ausgezeichnet worden. Bei der Ehrung in Essen erhielt Projektinitiator und -leiter Christian Brosig die Auszeichnung von NRW-Minister Johannes Remmel.

„Alle ausgezeichneten Initiativen sind wichtige Vorbilder für eine gelebte Nachhaltigkeit mitten in der Gesellschaft. Sie zeigen auf kreative und innovative Weise, wie ein verantwortungsvoller Um­­­­gang untereinander, in der Wirtschaft und mit der Umwelt gelingen kann“, sagt die Rats- und Aufsichtsratsvorsitzende der Bank für Kirche und Diakonie Marleen Thieme. 

Das interdisziplinäre, studentische Projekt dre:RAUM ist eines von bundesweit 100 Projekten, die die Jury aus insgesamt 380 Wettbewerbsbeiträgen ausgezeichnet hat (www.werkstatt-n.de).

Dem Rat für Nachhaltige Entwicklung gehören 16 Personen des öffentlichen Lebens an, die von der Bundeskanzlerin berufen werden. Zu den Aufgaben gehören die Entwicklung von Beiträgen zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, die Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten sowie Beiträge, um Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen.

Erster Prototyp in Köln-Ehrenfeld geplant

„Wir suchen Lösungen für ein zukunftsfähiges, generationsübergreifendes Zusammenleben – un­­­abhängig vom Einkommen“, sagt Christian Brosig, Absolvent des Masterstudiengangs Erneuerbare Energien der TH Köln. Dafür will dre:RAUM bestehende Strukturen nutzen, für die modulare Wohneinheiten mit möglichst geringem Energiebedarf gebaut werden.

Auch weil städtischer Wohnraum immer knapper wird, sieht dre:RAUM vor, die pro-Kopf-Wohnfläche zu verringern. Dazu sollen alle Bewohner Zugang zu Gemeinschaftsräumen und -flächen haben, während der private Wohnraum knapper ausfällt. „Da wir aber auch das individuelle Bedürfnis nach Privatsphäre be­­­rücksichtigen, haben wir drei Wohnungstypen entwickelt“, so Brosig. Ein Cohousing, in dem sich acht bis zehn Menschen Küche und Bäder teilen (zum Beispiel für Studierende) sowie Familien- und Paarwohnungen, die jeweils über eigene Bäder und Küchen verfügen.

Die Module werden innerhalb bestehender Hallen errichtet und lassen individuell anpassbare Raumaufteilungen zu. Ein Prototyp soll jetzt in einer Halle in Köln-Ehrenfeld errichtet werden.

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