Effizienzsteigerung und Kostenersparnis
In einigen Räumen ist es ständig zu warm, während andere Räumlichkeiten kaum beheizt werden. Häufig sind Heizungssysteme ineffizient eingestellt, was zu einem ungleichmäßigen Wärmeverhalten, höheren Heizkosten und unnötigem Energieverbrauch führt. Die Lösung für dieses Problem bietet der hydraulische Abgleich – ein oft unterschätzter, aber äußerst wirkungsvoller Prozess und für viele Eigentümerinnen und Eigentümer mittlerweile Pflicht.
Am 1. Oktober 2024 traten die §§ 60b und 60c des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) in Kraft, die sich auf die Prüfung und Optimierung älterer Heizungsanlagen beziehen, einschließlich des hydraulischen Abgleichs. Bereits seit dem 1. Oktober 2022 waren Eigentümerinnen und Eigentümer großer Liegenschaften mit Gaszentralheizungen verpflichtet den § 3 der EnSimiMaV (Verordnung zur Sicherung der mittelfristigen Energieversorgung) umzusetzen. Ab Oktober 2024 erstreckt sich diese Verpflichtung auf Gebäude gemäß GEG mit mindestens sechs Wohnungen oder anderen selbstständigen Nutzungseinheiten.
Optimale Wärmeverteilung durch hydraulischen Abgleich
Der hydraulische Abgleich sorgt für die optimale Einstellung eines Heizsystems, sodass jeder Heizkörper genau die Menge an Wärmeenergie erhält, die für die gewünschte Raumtemperatur erforderlich ist. In unausgeglichenen Systemen fließt das Heizwasser aufgrund unterschiedlicher Widerstände oft unkontrolliert zu den Heizkörpern einzelner Räume, was zu einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung und zu überhitzten oder zu kalten Räumen und somit zu Komfortverlust der Bewohner und unkontrolliertem Wärmeverlust führt.
Durch gezielte Anpassungen an der Heizungsanlage und die optimale Abstimmung der Komponenten – wie Heizkörper, Thermostatventile, Pumpen und Rohre – wird eine gleichmäßige Verteilung des Heizwassers gewährleistet, sodass jeder Heizkörper die benötigte Menge erhält. Durch eine gleichmäßige Wärmeverteilung kann der Energieverbrauch in einem Gebäude erheblich reduziert werden, was zu einer spürbaren Senkung der Heizkosten führt und sich gleichzeitig positiv auf den CO2-Ausstoß der Heizungsanlage auswirkt.
Durchführung der Arbeiten
Der hydraulische Abgleich beginnt mit einer Überprüfung des Heizsystems und der Erfassung des aktuellen Energieverbrauchs. Daraufhin werden verschiedene Analysen und Berechnungen durchgeführt, um das System für eine optimale Wasserregulation einzustellen. Abschließend wird das System getestet und bei Bedarf nachjustiert. Die Durchführung des Verfahrens hängt in der Regel von der Größe und der Anzahl der Heizkörper eines Gebäudes ab, dauert normalerweise aber nur wenige Stunden. Auch die Kosten sind abhängig von der Größe und Art des Heizsystems und können je nach Unternehmen, welches die Arbeiten durchführt, variieren.
Die Arbeiten sollten immer von einem zertifizierten Fachpartner durchgeführt werden. Zudem sollten Heizungsanlagen regelmäßig gewartet werden, da ein optimal eingestelltes System langfristig Energie spart. Als Teil der KEBOS Group GmbH, dem Spezialist für Wasser- und Lufthygiene, bietet die KEBOS Technical Services die Umsetzung eines hydraulischen Abgleichs der Heizungsanlage an, übernimmt die Anlagenbewertung gemäß GEG § 60b und sorgt für die Optimierung der Heizungseinstellungen sowie der Leitungsdämmung. Zu weiteren Serviceleistungen zählen die Beseitigung bautechnischer Mängel, zum Beispiel nach einer Risikoabschätzung, sowie die Entkalkung und Desinfektion von Warmwasserspeichern und Trinkwasserleitungen.
Für Trinkwassersysteme ist das Verfahren ebenfalls von Bedeutung, um sicherzustellen, dass an keiner Stelle eine Temperatur von 55 Grad unterschritten wird. Mit dem AquaCloud® MONITORING System von KEBOS kann der hydraulische Abgleich eines Trinkwassersystems durch Funkkommunikation mit energieautarken Thermostaten sogar automatisiert reguliert werden.
Das System garantiert den permanenten dynamischen hydraulischen Abgleich in Trinkwasseranlagen, wodurch ein systemischer Legionellenbefall nahezu ausgeschlossen werden kann. Durch die optimale Wärmeverteilung wird der Wohnkomfort erhöht, während der Energieverbrauch und die -kosten gesenkt werden.
Nicht zuletzt leistet der hydraulische Abgleich damit einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz und zur nachhaltigen Ressourcennutzung.