Langlebige Stahlprofile für das Dach
Zeitgemäßes Bauen stellt vielfältige Anforderungen an das Material: Es soll optisch ansprechend wirken, im Sinne der Wirtschaftlichkeit schnell zu verarbeiten sowie von dauerhafter Qualität sein, und es muss dem immer größer werdenden Nachhaltigkeitsanspruch genügen. Für die Bedachung des an der Nordseeküste errichteten Hauses suchte man nach einem Material, das den guten Produkteigenschaften des Holzes in Nichts nachsteht.
Im drittgrößten Touristenort an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste, der Gemeine Büsum, entstanden in zentraler Lage ein Mehrfamilienhaus mit acht Eigentumswohnungen, die als Ferienunterkünfte vermietet werden sollen. Für den Entwurf des Neubaus zeichnen das Architekturbüro Jebens & Schoof, Heide, sowie die Westerdeichstricher Firma Hauswerk verantwortlich. Letztere übernahm auch die Umsetzung in Holzrahmenbauweise.
„Die Architektur ist sehr gradlinig und modern. Das wird vor allem am Dach deutlich, wo wir ohne Überstände arbeiten. Das Kehldach mit seinen unterschiedlichen Neigungen ist in seiner Gestaltung hier im Norden einzigartig“, beschreibt Geschäftsführer Christian Schmidt das Objekt. Sein Geschäftspartner Jens-Peter Thede fügt hinzu: „Außerdem spielt bei uns Nachhaltigkeit eine große Rolle. Der Holzrahmenbau bietet ein gutes Raumklima. Generell suchen wir Materialien, die eine lange Lebensdauer haben.“ Als Bedachungsmaterial war also ein Baustoff gefragt, der einerseits diesem Gedanken Sorge trägt, sich andererseits auch nahtlos in die Optik einfügt. „Nicht vergessen sollte man auch, dass das Dach den Witterungseinflüssen an der Küste und dem Salzgehalt in der Luft trotzen muss“, ergänzt Thede.
Beschichtung: Rapsöl statt Rohöl
Weil die Firma Hauswerk bereits zwei weitere Bauvorhaben mit dem Klick-Dach von Lindab erfolgreich realisiert hatte, fiel auch dieses Mal die Entscheidung zugunsten der Profile aus Stahlfeinblech. „Stahl ist nicht nur robuster als andere Bedachungsmaterialien, er ist zudem im Sinne der zirkulären Wirtschaft recyclebar“, erläutert Helmut Waluga, der als Außendienstmitarbeiter von Lindab das Projekt in Büsum betreute. „Hinzu kommt, dass unser Klick-Dach, das seit kurzem im dänischen Jels produziert wird, mit einer organischen Beschichtung auf Basis von heimischem Rapsöl versehen ist.“
Im Gegensatz zu Beschichtungen auf Basis von fossilem Rohöl wird hier während des Aushärtungsprozesses weniger umweltbelastendes Kohlendioxid freigesetzt. Zudem verdampft der Rapsmetylester nicht, vielmehr wird ein Teil des Moleküls im Zuge einer chemischen Reaktion zur Farbkomponente, was der Beschichtung ein Extra an Farbbrillanz verleiht. Die organisch beschichteten Stahlprofile erfüllen die Korrosionsklasse C4 und eignen sich somit auch für den Einsatz in Küstenregionen.
Am Neubau in Büsum kamen Profile im Farbton Dark Silver zum Einsatz. „Die Dachprofile erinnern optisch an patiniertes Zink, was sehr natürlich aussieht und dennoch ein edles Finish hat“, so Helmut Waluga. „Diese Farbe passt am besten zum Stein an der Fassade und zu den Fensterrahmen aus Aluminium“, bestätigt auch Christian Schmidt.
Das Lindab Klick-Dach verdankt seinen Namen dem anwenderfreundlichen System, das es erlaubt, die vorgefalzten Stahlprofile ohne den Einsatz von Spezialwerkzeug im Handumdrehen zu montieren. Dies geschieht mittels einer verdeckten Verschraubung. „Die Verarbeitung und Qualität suchen ihresgleichen. Wir benötigen lediglich Akkuschrauber, Hammer, Falzzangen und Tauchsägen, was die Verarbeitungszeit deutlich verkürzt“, so Jens-Peter Thede. Für eine reibungslose Projektplanung und -ausführung stand der Lindab-Außendienst der Firma Hauswerk mit Rat und Tat zur Seite, und das auch vor Ort. „Die geplante Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach stellte zunächst eine Herausforderung dar“, erinnert sich Helmut Waluga. „Wir konnten schließlich aber passende Halterungen für die Befestigung der Solarmodule zur Verfügung stellen.“ Christian Schmidt bestätigt: „Das Zubehör passt zu 100 Prozent. Serviceleistung und Beratung stehen dem in nichts nach, Lindab zeichnet sich hier durch eine hohe Zuverlässigkeit und unkomplizierte Lösungsfindung aus.“
Baubeginn war im Herbst 2019, die Dachdeckerarbeiten wurden, trotz der anspruchsvollen Geometrie, im April 2020 binnen 14 Tagen ausgeführt. Im Sommer desselben Jahres zogen die ersten Feriengäste ein.