Urbane Seilbahnen:
Fahren Sie noch oder
schweben Sie schon?

Der Immobiliendienstleister Drees & Sommer greift Themen auf, die die Branche bewegen.

Urbane Seilbahnen als fester Bestandteil des öffentlichen Personennahverkehrs in unseren Städten – was zuerst etwas abenteuerlich klingt, weil diese luftige Art der Fortbewegung in unseren Breiten vorwiegend touristische Impulse auslöst, kann auch in vielen deutschen Städten sehr sinnvoll sein. Andere Länder machen es seit Langem vor: Urbane Seilbahnen gibt es zum Beispiel im französischen Toulouse oder im bolivianischen La Paz, das mit zehn Linien das größte Netz der Welt hat.

Grundsätzlich haben wir in Deutschland bereits einen sehr guten ÖPNV, insbesondere im urbanen Raum. Dieser stößt jedoch inzwischen vielerorts an seine Kapazitätsgrenzen, ebenso wie der generelle Verkehr in vielen Städten. Angesichts zunehmender Staus, Lärm und Emissionen taucht die Seilbahn deshalb immer stärker als urbanes Nahverkehrsmittel auf den Radarschirmen der Verkehrsplaner auf.

Platzsparend, kostengünstig,

umweltfreundlich

Seilbahnen sind schneller und kostengünstiger zu realisieren als neue Straßen, Brücken, Tunnel, Straßenbahn- oder U-Bahn-Linien. Sie werden elektrisch betrieben, und wird dafür Ökostrom verwendet, sind sie ein klimafreundliches Verkehrsmittel. Aufgrund des geringen Flächenbedarfs wird bei ihrem Bau erheblich weniger Fläche versiegelt als bei bodengebundenen Infrastrukturen wie Straßen oder Schienen. Im Idealfall können unter der Trasse liegende Flächen sogar entsiegelt und als Grünfläche genutzt werden. Dies trägt zum einen zu einer lebenswerten Umgebung bei und verhindert gleichzeitig in den Sommermonaten die Bildung von Hitze
inseln.

Bewusstsein für Seilbahnen wächst

Im gesamten Bundesgebiet werden inzwischen Überlegungen zur Umsetzung von urbanen Seilbahnen angestellt – insgesamt gibt oder gab es über 100 Projektideen, zum Beispiel in Bonn, Oberhausen und Herne. Auch in Stuttgart, Hamburg, Düsseldorf und Köln sowie in den Metropolregionen München und Rhein-Neckar sind bereits Machbarkeitsstudien in Arbeit oder abgeschlossen.

Urbane Seilbahnen profitieren von der exklusiven Fahrbahn in der Plus-1-Ebene – Staus und Wartezeit sind kein Thema. Seilbahnen sollen den bestehenden ÖPNV jedoch nicht ersetzen, sondern ergänzen. Es geht darum, periphere Randlagen anzubinden und damit das bestehende ÖPNV-Angebot zu erweitern, beispielsweise im Bereich von Messegeländen, Flughäfen, Gewerbe- oder Neubaugebieten. Maßgeblicher Anwendungszweck ist vor allem das Überbrücken und Überwinden topographischer, baulicher oder verkehrlicher Hindernisse, wie Flüsse, Hügel oder Trassen. Seilbahnen entlasten bestehende Verkehrsinfrastruktur und schließen verkehrliche Lücken, beispielsweise als Querverbindung zwischen U- oder S-Bahn-Stationen.

Leitfaden bringt Klarheit und

Handlungsempfehlungen für Kommunen

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) will Seilbahnen als nachhaltiges Mobilitätsangebot im urbanen Raum voranbringen. Mit einem von Drees & Sommer und dem Verkehrswissenschaftlichen Institut Stuttgart im Auftrag des BMDV entwickelten Handlungsleitfaden erhalten deutsche Städte und Kommunen fundierte Informationen, wie sich Seilbahnvorhaben stadt- und verkehrsplanerisch sinnvoll integrieren lassen und wie es gelingt, die Akzeptanz für dieses Verkehrsmittel in der Bevölkerung zu erhöhen. Der Leitfaden steht online beim BMDV sowie bei Drees & Sommer zur Verfügung.

Zum Leitfaden: https://cdn.dreso.com/fileadmin/media/06_Presse/Media_Center/Whitepapers/PDF_Leitfaden_Urbane_Seilbahnen.pdf
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