Wünsch dir was

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Deutschland hat gewählt. Doch was wünschen die Akteure der Wohnungswirtschaft sich von der neuen Bundesregierung? Wir haben ein paar Stimmen gesammelt:

Die BID Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland fordert von den möglichen Koalitionären jetzt verantwortungsbewusstes und entschlossenes Handeln. Die Wohnungsmarktkrise und der defekte Konjunkturmotor „Wohnungsbau“ erlaube keine weiteren Verzögerungen.

„Es braucht die konzertierte Aktion von Bund, Ländern und Kommunen, um den Wohnungsmangel langfristig zu bekämpfen“, betont BID-Vorsitzender Dirk Salewski. Die Lösungen lägen nach vielen Jahren von Bündnissen und Arbeitsgruppen längst auf dem Tisch.

Für Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, ist es vielleicht die letzte Möglichkeit, das Ruder rumzureißen. „Die Baubranche ist mit ihrem großen Anteil am BIP einer der Treiber und ein Grundpfeiler für ein neues Wachstumskonzept.“ Damit dies gelinge, brauche es ein starkes Bauressort, „das ein milliardenschweres Investitionsprogramm auflegt, um den Industriestandort zu modernisieren, Wohnraum bereitzustellen und auch um die Verteidigungsfähigkeit wiederherzustellen.“ Bürokratieabbau und einfaches Bauen gehörten natürlich mit dazu, aber schnelles Wachstum gelinge kurzfristig nur, wenn jetzt Geld in die Hand genommen werde.

Der Verband Wohneigentum appelliert an die Unions-Parteien von CDU und CSU, die die Wahl gewonnen haben, die im Programm in Aussicht gestellten Freibeträge bei der Grunderwerbsteuer zu verfolgen, um die Bildung von Wohneigentum für Familien finanziell zu erleichtern. Zentral sei zudem eine übersichtliche und verlässliche Förderkulisse für die Themen Bauen und Sanieren, die wieder – wie in der letzten Legislatur – von einem eigenen Bundesbauministerium vertreten werden sollten.

Präsident Peter Wegner verweist auf die Bedeutung privater Initiative für einen vielfältigen und stabilen Wohnungsmarkt: „Wer ein Haus baut oder ein Bestandsgebäude kauft und für seine Familie saniert, macht eine Wohnung frei und entlastet damit auch den Mietmarkt.“ Daher müsse es erschrecken, „dass 2024 die Zahl der Baugenehmigungen im dritten Jahr in Folge gesunken ist, besonders stark bei Ein- und Zweifamilienhäusern, die in der Regel privat errichtet werden.“ Hier müsse die künftige Bundesregierung zwingend gegensteuern.

Bauen und Wohnen hätten im Wahlkampf nur eine untergeordnete Rolle gespielt, wundert sich Alexander Blažek,Vorstandsvorsitzender des Grundeigentümerverbandes Haus & Grund Schleswig-Holstein. Dabei hatte das Statistische Bundesamt gemeldet, dass die Baugenehmigungszahlen auf den niedrigsten Stand seit 2010 gefallen sind. Die Politik müsse Bauen und Wohnen aufs Neue in den Fokus nehmen, fordert Blažek. „Dafür ist wieder ein eigenes Bauministerium erforderlich.“ Dieses Ministerium brauche deutlich mehr Befugnisse als zuletzt. Damit mehr gebaut werden könne, müssten die Baukosten runter.

Auch ZIA-Präsidentin Iris Schöberl findet, dass Deutschland zwingend „wegkommen muss vom Slow-Motion-Modus“. Die Linie sei glasklar: „Weniger Bürokratie, weniger Regulierungen, mehr Tempo. Das alles wurde unzählige Male von fast allen Parteien angekündigt. Jetzt muss es endlich passieren. Die Zeit drängt.“

Mal sehen, ob Wünsche wahr werden.

Ihr

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