Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt: Bau von Wohnungen bleibt auch 2016 deutlich unter dem Bedarf
Auf Grundlage der aktuell vorliegenden amtlichen Genehmigungsstatistik im Wohnungsbau durch die Statistischen Landesämter schätzt der Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt (BISA) die Zahl der 2016 in Sachsen fertiggestellten Wohnungen auf knapp 10.000 Einheiten. Gegenüber dem Vorjahr bedeute dies eine Zunahme des geschaffenen Wohnraums um 28 Prozent. Für Sachsen-Anhalt rechnet der BISA für 2016 mit 4.500 fertiggestellten Wohnungen – immerhin 15 %mehr als im Vorjahr.
Dennoch reiche diese Steigerung aus Sicht des Verbandes nicht aus, um vor allem den Bedarf in den Ballungsräumen zu decken. BISA-Hauptgeschäftsführer Dr. Robert Momberg macht deutlich: „Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen bewegte sich 2016 in Sachsen um etwa ein Viertel und in Sachsen-Anhalt um die Hälfte unter dem tatsächlichen Bedarf.“ Der BISA hatte 2016 in einer Studie ermittelt, dass bis 2020 in Sachsen jährlich knapp 13.000 Wohnungen und in Sachsen-Anhalt 8.000 Wohnungen fertiggestellt werden müssten, um dem bestehenden Wohnungsmangel zu begegnen.
Um die Anzahl der fertiggestellten Wohnungen zu erhöhen, sieht der BISA eine wichtige Stellschraube bei den Genehmigungs- und Vergabeverfahren. Diese müssten vereinfacht werden, um schneller Baurecht zu schaffen. Dies setze auch funktionierende und personell gut ausgestattete Bauverwaltungen auf kommunaler Ebene voraus. Auch mit der Übernahme einer Musterbauordnung des Bundes durch die Bundesländer könnte der Planungsaufwand reduziert und die Schaffung von Wohnraum beschleunigt werden.
Momberg betont abschließend, dass die Bauindustrie selbst einen guten Beitrag zur Erhöhung der Anzahl fertiggestellter Wohnungen leisten könne: „Der Schlüssel dafür liegt im seriellen Wohnungsbau. Mit einer Modul- oder Systembauweise im mehrgeschossigen Wohnungsbau ließen sich die Produktion erhöhen und die Kosten gleichzeitig reduzieren.“