Studie: Sanierungen lohnen sich weniger

Der Wohnungsmarkt steht unter Druck. Vor allem in den Städten übersteigt die Nachfrage das Angebot bei weitem. Die Konsequenz ist, dass auch Objekte mit einer niedrigen Energieeffizienz trotzdem ihre Käufer und Mieter finden. Energieeffizienz als wichtiger Faktor, um erfolgreich Immobilien zu vermarkten hat damit im laufenden Jahr an Bedeutung verloren. Dies ist das Ergebnis des Marktmonitor Immobilien 2013, einer Studie, die Professor Dr. Stefan Kippes von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU, www.hfwu.de) vorlegt.


In den Jahren 2011 und 2012 war dies anders. In den Jahren nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima und der politisch eingeleiteten Energiewende stand das Thema Energieeffizienz ganz oben auf der Prioritätenliste der Immobilienvermarkter. Wer gut gedämmte und energiesanierte Objekte im Angebot hatte, tat sich mit Verkauf und Vermietung deutlich leichter. Energieeffizienz wurde beim Thema Wohnen zum Wettbewerbsfaktor. Dieser Trend hat sich, dies zeigt die Studie, im laufenden Jahr gedreht. Trotz steigender Strompreise legen Interessenten vor allem von Mietwohnungen weniger Wert auf stromsparende Gebäudequalität. Beim Strompreis zählt derzeit nur der politische Weg, wie sich die Preisentwicklung bremsen lässt.


Das Angebot an Wohnraum ist knapp, die Nachfrage ist hoch. Die Besitzer haben wenig Mühe, auch „energiefressende“ Objekte auf einem engen Markt unterzubringen. Entsprechend niedrig ist auch die Zahl der Sanierungsempfehlungen: Nur noch 40 % der Makler empfehlen den Immobilienbesitzern ihre Objekte energetisch zu sanieren, um sie besser verkaufen oder vermieten zu können. Dies ist ein Rückgang gegenüber den Vorjahren von 20 %. Der politische Effekt, der Maßnahmen in eine höhere Energieeffizienz lohnenswert machte, ist durch die Marktentwicklung verpufft. „Das Thema Energieeffizienz ist wieder in der Vor-Fukushima-Realität angekommen“ so Kippes.

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