„Variowohnen": Bundesbauministerium fördert Wohnheim für Studierende der TU Chemnitz mit 877.000 €
Flexibel, nachhaltig und bezahlbar: Mit dem Programm „Variowohnungen“ fördert das Bundesbauministerium preiswerten Wohnraum für Studierende und Auszubildende in Deutschland. Heute erhält die Grundstücks- und Gebäudewirtschaftsgesellschaft Chemnitz den Zuwendungsbescheid über rd. 877.000 €. Damit wird der Neubau eines Wohnheims im Chemnitzer Zentrum gefördert.
Baustaatssekretär Gunther Adler: „Mit unseren Modellvorhaben geben wir Impulse für bezahlbare Wohnungen, damit junge Menschen ein angemessenes Zuhause bekommen. Die 60 Wohnplätze im Ensemble des ‚Brühl-Boulevards‘ ermöglichen, dass Studierende der Technischen Universität Chemnitz in Zentrumslage wohnen können. Der Universitätscampus und der Hauptbahnhof sind innerhalb von zehn Minuten fußläufig zu erreichen, das sind attraktive Wohnbedingungen für Studierende und Auszubildende.“
Das Wohnheimprojekt in Chemnitz wurde vom Auswahlgremium als besonders innovativ beurteilt, weil es die Bewohnerinnen und Bewohner zu einem energie- und ressourceneffizienten Verhalten motivieren wird: Um den Energieverbrauch nachhaltig zu senken, wird ein Display im Treppenhaus ständig die Gesamtbetriebskosten anzeigen. Sparen die Studierenden Energie ein, so werden sie bei der Endabrechnung eine Rückvergütung erhalten.
Die sogenannten Variowohnungen sind flexibel nutzbare Wohneinheiten, die mindestens 20 m² groß sind und deren Warmmiete max. 280 € betragen darf. Die Wohnungen können dank ihres leicht veränderbaren Grundrisses von Studierenden oder Auszubildenden und zu einem späteren Zeitpunkt durch die Zusammenlegung von zwei oder mehreren Einheiten zum Beispiel von Senioren oder Familien bewohnt werden.
Seit Jahren steigt die Nachfrage nach Wohnraum in deutschen Städten und Ballungsgebieten. Um der angespannten Situation in vielen Hochschulstädten zu begegnen, fördert das Bundesbauministerium im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau bis Ende 2018 die Errichtung und Erforschung von innovativen Modellvorhaben zum nachhaltigen und bezahlbaren Bau von Wohnprojekten für Studierende und Auszubildende.
Für die ersten Modellvorhaben hatte Bundesbauministerin Barbara Hendricks im Mai 2017 Zuwendungsbescheide an das Hochschulsozialwerk Wuppertal in Höhe von 1,9 Mio. € und an das Akademische Förderungswerk Bochum (AKAFÖ) über rund 3,3 Mio. € übergeben. Im Juni 2017 erhielt das Studierendenwerk Berlin eine Förderung in Höhe von 689.000 €, Mitte Juli 2017 wurde das AKAFÖ mit weiteren rd. 562.000 € für ein Modellvorhaben in Heiligenhaus gefördert.
Mit Ablauf der Antragsfrist am 30. September 2016 folgten dem Förderaufruf des BMUB Antragsteller aus 12 Bundesländern. Das Projekt in Chemnitz erhielt heute als fünftes Modellvorhaben den Zuwendungsbescheid. Das Bundesbauministerium plant die Förderung weiterer Modellvorhaben in ganz Deutschland und rechnet mit dem Abruf von bis zu 67,3 Mio. € an Fördermitteln aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm der Bundesregierung.
Die Modellvorhaben Variowohnungen werden durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) betreut. Weitere Informationen gibt es unter www.forschungsinitiative.de