Ziegel Zentrum Süd: „Aktion Wohnungsbau“ zeigt Ergebnisse
Die „Aktion Wohnungsbau“ des Ziegel Zentrum Süd verweist auf kostengünstige Wohnungsbauprojekte, die in Planung oder bereits gebaut sind, nachdem das bayerische Innen- und Bauministerium in einer Serie von regionalen Wohnungsbaukonferenzen „mehr Wohnraum für alle“ propagierte. Mit den Akteuren aus Städten und Gemeinden wurde in allen Regierungsbezirken über die Vorgehensweise diskutiert, die potentielle Barrieren zur zügigen Verwirklichung beseitigen soll. Währenddessen haben tatkräftige Investoren bereits Wohnungen im unteren und mittleren Preissegment verwirklicht, andere sind schon am Bauen. Eine modulare und massive Bauweise erleichtert spätere Umplanungen und ist die Basis für leicht zu bewerkstelligendes Umbauen für neue Nutzungen.
Die durch den großen Flüchtlingszustrom in den letzten Wochen und Monaten angeregten Debatten über den extrem angespannten Wohnungsmarkt brachten neben politischen Sofortprogrammen („Wohnungspakt Bayern“, „Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“ der Bundesregierung) auch erste Ergebnisse aus der Praxis. Das Ziegel Zentrum Süd (ZZS) das seit über 10 Jahren Lehrende und Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens in deren Arbeit unterstützt, befasst sich seit Beginn der Diskussionen im Herbst mit seiner „Aktion Wohnungsbau“ intensiv mit konkreten Lösungsansätzen im Bereich Massivbauten.
Auf seiner Homepage zeigt das ZZS erste, bereits verwirklichte Konzepte wirtschaftlich vernünftiger, nachhaltiger und flexibel nutzbarer Wohnungsbauprojekte in monolithischer Ziegelbauweise. Darunter finden sich zwei Bauvorhaben, die nach nur vier bis fünf Monaten Bauzeit schlüsselfertig übergeben werden konnten. Der Rohbau eines der beiden Wohnheime wurde in Ziegel-Elementbauweise errichtet, der andere in konventioneller Bauweise mit porosierten Planziegeln. „Dies ist erst der Anfang“, so Geschäftsführerin Waltraud Vogler, „wir sammeln Ideen und neue Konzepte, veröffentlichen bereits verwirklichte Projekte und informieren Bauschaffende, Entscheider und Multiplikatoren.“
Das ZZS stellt Fachinformationen und Downloads zu Projekten zur Verfügung, damit bezahlbarer Wohnraum schnell und kostengünstig errichtet werden kann und gleichzeitig eine Umnutzung und Verwendbarkeit von Gemeinschaftsunterkünften als adäquate, dauerhafte Wohnungen in späteren Jahren durch weitsichtige Planung gesichert ist.
Wohnheime kostengünstig gebaut
Als Beispiel wird ein dreigeschossiges Wohnheim in Mamming (Niederbayern) mit 100 Appartements in Ziegelelementbauweise vorgestellt, das in einer Rekordbauzeit von 16 Wochen – von Baubeginn bis zur fertig möblierten Übergabe – errichtet wurde. Das Projekt besteht aus zwei gegenüberliegenden Gebäuderiegeln, die über nicht überdachte Laubengänge und Treppenanlagen erschlossen sind. Die Einraumwohnungen, hier für jeweils vier Personen gedacht, sind komplett möbliert und mit Fertigbadelementen und Küchenzeilen ausgestattet. Die Baukosten für dieses dreigeschossige Gebäude, das nach den anerkannten Regeln der Technik errichtet wurde, liegen bei ca. 2,8 Mio. € netto – komplett inklusive Erdbau, Kanal, Fundamente, Bodenplatte, Laubengänge, Treppen und Dach. Also umgerechnet pro Wohneinheit bei ca. 28.000 € netto.
Kosten könnten problemlos u.a. durch Sammelduschen und WC-Anlagen weiter eingespart werden. Eine weniger dichte Belegung dieser Einzimmerwohnungen – z.B. durch Studierende – ist natürlich ohne weiteres machbar. Mit wenig baulichem Aufwand können kleine Wohneinheiten später zu größeren Wohnungen zusammengelegt und für Familien verwendet werden. Die Gebäudehülle aus porosierten Wärmedämmziegeln bietet dabei besten Brand- und Wärmeschutz. Nachhaltig und wirtschaftlich sind die lange Lebensdauer und die geringen Instandhaltungskosten eines verputzten Massivbaus.
Rege Bautätigkeit im geförderten und freien Wohnungsbau
Neben dem bereits vielfach veröffentlichten, prämierten Wohnungsbauprojekt „Jules et Jim“ in Neu-Ulm von Kleine Metz Architekten aus Berlin, einem Modellvorhaben „IQ-Innerstädtische Wohnquartiere“, bereitet das ZZS die Präsentation weiterer interessanter Projekte in ganz Bayern und später auch darüber hinaus vor. In München entsteht zum Beispiel auf dem Gelände der ehemaligen Funkkaserne ein neues Stadtviertel, in dem sozialer Wohnungsbau neben frei finanzierten Wohnbauten untergebracht werden soll. Zurzeit kann man die Entstehung monolithischer Ziegelbauten beider Segmente dort beobachten. Eher knapp kalkulierte, bis zu fünfgeschossige, urban anmutende Wohnblöcke städtischer Wohnungsbaugesellschaften bauen ebenso auf die positiven Eigenschaften des Ziegelmauerwerks wie eine Baugemeinschaft direkt nebenan, die hochwertige Wohnbauten im KfW-Effizienzhaus-Standard 40 bereits weitestgehend im Rohbau fertiggestellt hat.
Aktuelle Informationen, interessante Konzepte und Projekte werden ab sofort unter dem Stichwort „Aktion Wohnungsbau“ sukzessive unter www.ziegel.com online veröffentlicht. Zudem ist das druckfrische „Ziegellexikon Mauerwerk 2016“ ab sofort über das ZZS erhältlich.