Architektentag auf eltefa 2015: Energie, Licht und die Zukunft der Gebäudetechnik
Die eltefa 2015 (www.eltefa.de) lädt zu einem Architektentag ein: Die Veranstaltung „AID Architekt & Ingenieur im Dialog“ gilt eigenen Angaben zufolge als Highlight im Rahmenprogramm der wichtigsten Landesmesse für Elektrotechnik und Elektronik, die alle zwei Jahre in Stuttgart stattfindet, diesmal vom 18. bis 20. März. 2013 nutzten über 300 Architekten und Planer die hochkarätig besetzte Dialogveranstaltung auch für einen intensiven, interdisziplinären Erfahrungs- und Wissensaustausch.
Für die Planung und Organisation haben sich die Veranstalter, der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg und die Messe Stuttgart, erneut die renommierte Online-Plattform „German-Architects.com“ ins Boot geholt, ein Partner, der dem AID schon 2013 entscheidende Impulse gegeben hat. Moderiert wird die Veranstaltung von dem Architekturjournalisten Thomas Geuder.
Drei Themenblöcke mit Impulsvorträgen
Im Rahmen von drei Themenblöcken „Energie: erzeugen, speichern, vernetzten“, „Licht: beleuchten, steuern, wirken“ sowie „Energie und Licht: entwickeln, planen, bauen“ beschäftigt sich die Veranstaltung am 20. März 2015 mit Energieeffizienz und Suffizienz, der Qualität von Licht und der Zukunft der Gebäudetechnologie. In jedem Block, der mit einer Fragerunde endet, kommen drei Referenten verschiedener Fachrichtungen mit Impulsvorträgen zu Wort. Dabei handelt es sich um eigens für diese Veranstaltung verfasste, thematisch maßgeschneiderte Referate. Trotz kurzer Redezeiten wird durch die unterschiedlichen Perspektiven von Architekt, Planer und Industrievertreter die ganze Dimension einer Thematik deutlich.
Energie- und Lichtlösungen am gebauten Beispiel
Die erfahrenen und teilweise preisgekrönten Referenten werden selbst realisierte Projekte zeigen und erläutern. Dabei schauen sie bis nach China, wo immer öfter nicht nur gute, sondern sogar vorbildliche Großprojekte gebaut werden. Jüngstes Beispiel ist der beeindruckende Sliced Porosity Block in der 14-Millionen-Stadt Chengdu, Finalist im Wettbewerb um den „International Highrise Award 2014“.
Am Nachhaltigkeitskonzept dieses gigantischen Projekts des amerikanischen Architekturbüros Steven Holl hat der Stuttgarter Prof. Matthias Schuler entscheidend mitgewirkt. Er ist Mitbegründer und Geschäftsführer der Transsolar Energietechnik (Stuttgart, München, New York), deren ehrgeizige Energiekonzepte Selbstversorgung anstreben. Unter dem Titel „Effizienz 2030“, zeigt er auch anhand des chinesischen Projekts, wie heute schon die von der Politik formulierten Grenzen und Ziele für Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und Treibhausemissionen realisiert werden können.
Ressourcen schonen
Wieviel Energie überhaupt sein muss, fragt die Schweizer Architektin, Architekturpublizistin und Bauberaterin Dr. Inge Beckel in ihrem Referat „Leichter leben: Suffizienz 2015+“ und gibt zu bedenken, ob Konsumverzicht und das Abwerfen von Anspruchs-Ballast nicht eine befreiende Alternative wäre. Mit seinem Referatstitel „Aktiv und Passiv im Gleichgewicht“ signalisiert Prof. Markus Pfeil, Mitbegründer und Mitinhaber der PKi Ingenieurgesellschaft (Köln, Stuttgart) welche Lösungen er favorisiert: Alle Einsparmöglichkeiten mit energieeffizienten Bauteilen und Lüftungstechnik ausreizen und erst dann ergänzend aktive Energie einsetzen.
„Grenzen und Chancen der LED-Beleuchtung“ nimmt Dr. Uwe Slabke unter die Lupe. Mit dem Geschäftsführer des LED Instituts Bensheim kommt einer der kenntnisreichsten Fachleute der Branche zu Wort. Tageslicht, Kunstlicht und Lichtsteuerung sind die Spezialgebiete von Carla Wilkins von „Lichtvision“ (Berlin, München, London, Hongkong). Unter dem Titel „Weiß plus Weiß“ beschäftigt sich die Licht-Designerin mit dem Einsatz vermeintlich farblosen Lichts. Gabriele Allendorf ist Gewinnerin des „iconic award 2014“. Bei der Planung von Lichtkonzepten ihres Münchner Büros für „corporate light und architecture“ sucht sie immer die individuelle Lösung. Deshalb entwirft und baut sie meist auch die Leuchten selbst. In ihrem Referat „LichtPoesie“ untersucht sie eine oft unterschätzte Seite der Beleuchtung.
Netzwerker: Planer und Hersteller Hand in Hand
Wie gute Zusammenarbeit von Planern und Herstellern gelingen kann, zeigen zwei Tandem-Vorträge im letzten Themenblock. Planer und Bauherr Hartwig Matthes und LTS-Verkaufs- und Seminarleiter Bernd Link geben unter dem Titel „Licht mit System“ Einblicke in die Planung und Realisierung eines ausgeklügelten und effizienten Beleuchtungskonzepts für Matthes-Eigenheim mit aufwendiger
Vernetzung und Lichtsteuerung.
Ein gutes Team sind auch Deniz Turgut und Alexander Brenner. Der vielfach preisgekrönte Stuttgarter Architekt und Buchautor hat mit seinen weißen Wohnskulpturen bei Funktionalität, Ästhetik und Nachhaltigkeit Maßstäbe gesetzt. Deniz Turgut ist Marketing- und Außendienstleiter der Albrecht Jung GmbH im westfälischen Schalksmühle. Ihr gemeinsames Thema: „Das verborgene Netz“. Dabei geht es um KNX, die intelligente Lösung zur Vernetzung und Steuerung von Gebäudetechnik.
Besuch im aktualisierten E-Haus
Abschließend sind alle Veranstaltungsteilnehmer zu einem Rundgang über die Messe eingeladen. Ein Ziel ist das E-Haus, das von den 50 beteiligten Firmen rundherum aktualisiert und vollkommen auf LED-Beleuchtung umgestellt worden ist. Für die angemeldeten Besucher sind Teilnahme und Messe-Eintritt am Veranstaltungstag (Freitag, 20.3) frei. Anmeldung unter www.eltefa.de/aid