BFW Mitteldeutschland fordert von Parteien zur bevorstehenden Bundestagswahl flexible Förderprogramme und Baurechtsanpassungen

Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Mitteldeutschland (BFW Mitteldeutschland, www.bfw-mitteldeutschland.de) fordert gezielte Maßnahmen zur Wiederbelebung des Wohnungsbaus in der Region. Angesichts steigender Baukosten und einer anhaltenden Zurückhaltung bei Investitionen bedarf es aus Sicht des Verbandes einer praxisnahen und wirkungsvollen Förderung. „Die neue Bundesregierung darf nicht lange zögern, sondern muss direkt Maßnahmen ergreifen“, sagt Dr. Ingo Seidemann, Vorstandsvorsitzender des BFW Mitteldeutschland. „Besonders dringlich sind eine Erweiterung der KfW-Förderprogramme über den KfW-40-Standard hinaus, die Einführung von Sonderabschreibungen für den Wohnungsneubau sowie eine Flexibilisierung des Baurechtes.“

KfW-Förderung nicht nur für KfW 40 – Bedarf an praktikableren Lösungen

Aktuelle Förderprogramme konzentrieren sich vor allem auf den KfW-40-Standard, während wirtschaftlich tragfähigere Modelle wie der KfW-55-Standard kaum Berücksichtigung finden. Gerade in Mitteldeutschland, wo der Neubau angesichts hoher Baukosten und strenger energetischer Vorgaben unter Druck steht, ist eine breitere Förderkulisse notwendig. „Die Sonder-AfA für den Mietwohnungsbau war bislang ein Erfolg, doch die Neuauflage von 2022 scheitert an überzogenen Anforderungen. Der geforderte EH-40-Standard mit QNG-Siegel setzt die Hürden zu hoch – eine spürbare Entlastung des Mietmarktes bleibt damit aus. Stattdessen muss die Sonder-AfA wieder für den gesetzlichen Neubaustandard EH 55 geöffnet werden“, fordert Dr. Ingo Seidemann.

Sonderabschreibungen für mehr Wohnungsneubau

Um den Wohnungsbau in Mitteldeutschland anzukurbeln, spricht sich der BFW Mitteldeutschland zudem für gezielte steuerliche Anreize aus. Sonderabschreibungen für den Neubau könnten Investitionen erleichtern und Bauprojekte wieder rentabel machen. „Die Kombination aus hohen Baukosten, steigenden Zinsen und ausbleibenden Förderungen hat den Neubau nahezu zum Erliegen gebracht. Ein flexibles Abschreibungsmodell könnte hier neue Impulse setzen“, so Dr. Ingo Seidemann.

Baurecht reformieren: Schnellere Verfahren für neue Projekte

Neben finanziellen Anreizen sieht der BFW Mitteldeutschland vor allem im Baurecht einen Hemmschuh für den Wohnungsbau. Die oft langwierigen B-Plan-Verfahren nach dem Baugesetzbuch verzögern Projekte und machen sie zunehmend unwirtschaftlich. Der Verband fordert daher eine deutlich flexiblere und beschleunigte Genehmigungspraxis. „Wir brauchen ein agileres Baurecht, das den heutigen Herausforderungen gerecht wird. Die aktuellen Verfahren sind zu bürokratisch, zu langwierig und erschweren Investitionen massiv“, erklärt Dr. Ingo Seidemann.

Der BFW Mitteldeutschland appelliert an die Politik, die Weichen für eine praktikable und wirtschaftlich tragfähige Wohnungsbaupolitik zu stellen. Neben einer stärkeren Förderung des KfW-55-Standards, steuerlichen Anreizen durch Sonderabschreibungen und einer Entbürokratisierung des Baurechts braucht es vor allem eines: mehr Flexibilität statt starre Vorgaben.