BFW-Umfrage: Corona hat aktuell sehr geringe Auswirkungen auf die Wohnmietverhältnisse in Berlin

Das Coronavirus hat aktuell auf die Mietverhältnisse für Wohnungen in der Hauptstadt Berlin nur sehr geringe Auswirkungen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des BFW Landesverbandes Berlin/Brandenburg unter seinen Mitgliedsunternehmen. Demnach war aufgrund des Coronavirus nur bei rund 841 von mehr als 57.000 untersuchten Mietverhältnissen eine Reduzierung oder Stundung der Miete erforderlich. Das entspricht einem Anteil von lediglich 1,47 Prozent. 

Der Verband hatte im Zeitraum vom 15. bis 26. Mai 2020 rund 250 seiner mittelständischen Mitgliedsunternehmen befragt. Der große Rücklauf aus mehr als 57.000 Wohn- und 4.500 Gewerbemietverträgen hat nach Einschätzung des BFW eine große Aussagekraft. 

„Die Tatsache ist zunächst beruhigend: Die staatlichen Soforthilfen und Unterstützungsprogramme scheinen zu greifen. Aber die Lage kann sich ändern. Deshalb gilt nach wie vor, wozu die private Immobilienwirtschaft schon im März die MieterInnen und die Inhaber von Geschäften aufgerufen hat: Sollten Sie durch die aktuelle Situation in finanzielle Schwierigkeiten geraten, setzen Sie sich umgehend mit Ihrem Vermieter in Verbindung. Die privaten Vermieter lassen die Berlinerinnen und Berliner in dieser schwierigen Situation nicht allein. Unser Appell gilt weiter, denn wir sind noch mitten in der Krise: Haben Sie den Mut und gehen Sie auf Ihren Vermieter zu! Nur wenn man miteinander spricht, kann man gemeinsam individuelle Lösungen entwickeln“, sagt Geschäftsführerin Susanne Klabe.

Anders als die Wohnungsmieter sind die Geschäftsinhaber stärker von der Coronakrise betroffen. Laut BFW-Umfrage bestehen bei 899 von 4.300 untersuchten Gewerbemietverhältnissen Zahlungsschwierigkeiten. Das ist mehr als jedes fünfte Gewerbemietverhältnis und entspricht einem Anteil von rund 21 Prozent. Etwa 60 Prozent der von Ausfällen betroffenen Gewerbemietverhältnisse gehen auf den Einzelhandel, die Gastronomie sowie Hotels zurück. Weitere 25 Prozent auf Freizeiteinrichtungen und Kinos. 

„Dieses sehr differenzierte Bild erfordert von allen auch differenziertes Handeln. Sowohl bei den Mietern als auch bei den Vermietern gibt es starke und schwache Schultern. Mit Pauschallösungen wie einem Mietverzicht von Seiten der Vermieter, wie von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher ins Spiel gebracht, kommt man nicht weiter, dazu besteht angesichts unserer Umfragezahlen auch kein Anlass. Je zielgenauer geholfen wird, umso stärker kann die Hilfe ausfallen. Es braucht nicht nur Solidarität zwischen Vermieter und Mieter, sondern auch zwischen den Mietern. Jeder, der ohne Not Mietzahlungen verweigert, verhindert Hilfe für diejenigen, die darauf angewiesen sind. Daher nochmals: Reden Sie mit uns – wir lieben unsere Stadt und stehen für Lösungen“, sagt Susanne Klabe.

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