Energiedienstleister ista hat nachgerechnet: Mit diesen Zusatzkosten müssen Mieter durch den neuen CO2-Preis beim Heizen rechnen

Gemeinsam mit der TU Dortmund hat der Energiedienstleister ista (www.ista.de) in einer Stichprobe berechnet, welche Kosten durch den neuen CO2-Preis auf Heizöl und Erdgas für Haushalte beim Heizen entstehen würden.  Im Vermittlungsausschuss haben sich Bund und Länder darauf verständigt, den Einstiegspreis ab 2021 von 10 auf 25 Euro anzuheben. Besonders hoch wären die Zusatzkosten damit für Mieter die mit Öl heizen.

Im Durchschnitt sind Mietwohnungen in Deutschland 71 qm groß. Geheizt wird überwiegend mit Öl sowie Erdgas. Für diese bundesdeutsche Durchschnittswohnung würden sich die CO2-Kosten auf etwa 49 bis 107 Euro pro Jahr belaufen. Berechnet wurden die Zusatzkosten basierend auf klimabereinigten Heizverbrauchsdaten von rund 65.000 Mehrfamilienhäusern aus dem Jahr 2018. Die Basis für die Rechnung ist die Staffelung des CO2-Preises (25, 30, 35, 45, und 55 Euro pro Tonne), auf die sich Bund und Länder im Vermittlungsausschuss verständigt haben. Der Ansatz sieht eine jährliche Steigerung zwischen 2021 und 2025 vor. Für das Jahr 2026 wird ein Preiskorridor von 55 bis 65 Euro avisiert. Dann soll auch ein europäisches Emmissionshandelssystem für die Sektoren Wärme und Verkehr eingeführt werden.

Eine Ölheizung würde im Durchschnitt zu wesentlich höheren CO2-Kosten führen als eine Gasheizung. Bei einem CO2-Preis in Höhe von 55 Euro pro Tonne liegen die zusätzlichen jährlichen Kosten für die Durchschnittswohnung mit Ölheizung bei etwa 134 Euro. Das sind in diesem Fall 34 Euro mehr als bei einer Wohnung, die mit Gas beheizt wird (rund 100 Euro).

Deutliche Unterschiede gibt es auch im Ländervergleich. Während die Zusatzkosten für eine Durchschnittswohnung in Mecklenburg-Vorpormmern zwischen knapp 39 und 86 Euro liegen würden, müssten Berliner mit Mehrkosten von 55 bis 121 Euro rechnen. Dies liegt am unterschiedlichen Wärmeverbrauch in den einzelnen Ländern, der unter anderem vom Sanierungsstand der Gebäude und den Witterungsbedingungen abhängt.

Regionale Unterschiede: Düsseldorf teurer, München günstiger

Im Vergleich der Top 7-Städte nimmt Düsseldorf bei den Zusatzkosten die führende Position ein. Die Mehrkosten für eine bundesdeutsche Durchschnittswohnung lägen dort zwischen knapp 56 und 123 Euro. Noch teurer wird es für Düsseldorfer, deren Wohnung mit Öl geheizt wird. Eine solche 71 qm-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus müsste bei einem CO2-Preis von 55 Euro jährlich durchschnittlich über 159 Euro mehr zahlen. In München hingegen lägen die Kosten in diesem Fall bei rund 132 Euro. Im Durchschnitt würden Münchener pro 71qm-Wohnung zwischen knapp 48 und 106 Euro pro Tonne CO2 mehr zahlen.

„Jeder kann zuhause etwas für den Klimaschutz tun, vor allem beim Heizen. Bei den nun vereinbarten höheren CO2-Preisen lohnt sich Energiesparen für Mieter noch mehr. Damit jeder Bewohner eines Gebäudes sein Nutzerverhalten ändern kann, ist es notwendig zeitnah und transparent über den persönlichen Verbrauch zu informieren. So können Mieter gezielt Energie sowie CO2 einsparen“, sagt Thomas Zinnöcker, CEO von ista, mit Blick auf die Ergebnisse der Stichprobe. „Bei ista haben wir bereits heute über die Hälfte unserer Zähler auf digital umgestellt und schaffen damit die Voraussetzung, in naher Zukunft Verbraucher zeitnah via App oder Web informieren zu können“, so Zinnöcker.

„Wir reden hier von Durchschnitten. Aber jeder Haushalt hat es zu einem guten Teil auch selbst in der Hand, ob er oberhalb oder unterhalb des Durchschnitts bleibt“, sagt Walter Krämer, Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der TU Dortmund.

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