Die Politik der Bundesregierung hat den Wohnungsbau stabilisiert
20.02.2025Zu den vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Baugenehmigungszahlen 2024 heißt es aus dem Bundesbauministerium (BMWSB, www.bmwsb.bund.de):
„Der Wohnungsbau macht gerade eine schwere Zeit durch. Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die wirtschaftliche Entwicklung und gerade auch auf den Wohnungsbau sind weiterhin spürbar. Aber: Es geht aufwärts. Der Rückgang der Baugenehmigungen insgesamt hat sich bereits seit der zweiten Jahreshälfte 2024 abgeschwächt. Wir erwarten in diesem Jahr die Trendwende. Die Zinsen für Wohnungsbaukredite sind gesunken, der Anstieg der Baukosten hat sich verlangsamt, die Auftragslage am Bau geht nach oben. Die Politik der Bundesregierung hat den Wohnungsbau stabilisiert.
Der soziale Wohnungsbau, für den der Bund bis 2028 insgesamt 21,65 Mrd. Euro plant bereitzustellen, hat sich als Stabilitätsanker der Bauwirtschaft erwiesen. Im Jahr 2024 wurden rund 55.000 Sozialwohnungen gefördert, eine Steigerung von rund 33% gegenüber 2022. Viele Länder, wie z.B. Hamburg, Berlin und Nordrhein-Westfalen, fördern den sozialen Wohnungsbau massiv und stabilisieren mit hohen Zuwachsraten im sozialen Wohnungsbau die Baubranche. Gemeinsam mit den Neubau-Förderprogrammen des Bundesbauministeriums konnten im Jahr 2024 schätzungsweise rund 108.000 Wohnungen öffentlich gefördert werden, etwa 40 % der genehmigten Wohnungen. Rund 390.000 Wohnungen, die sich derzeit im Bau befinden, werden die Baufertigstellungen in Deutschland stabilisieren.“
Nachfolgende Indikatoren werden laut BMWSB die Bautätigkeit in Deutschland positiv beeinflussen:
• Die Hypothekenabschlüsse liegen in der 6. Kalenderwoche gegenüber dem Vorjahreswert rund 24,9 % im Plus.
• Die Finanzierungsbedingungen haben sich deutlich verbessert: die Hypothekenzinsen liegen laut Interhyp mit aktuell rund 3,33 % (bei 10-jähriger Zinsbindung) trotz eines zwischenzeitlichen leichten Anstiegs in den letzten Wochen nach wie vor deutlich unter ihrem Höchststand im November 2023 (4,23 %).
• Die EZB hat auf ihren letzten Sitzungen im zudem die Leitzinsen gesenkt, sodass der zentrale Zinssatz für die Einlagefaszilität aktuell bei 2,75 % liegt.
• Die Immobilienpreise sind laut vdp und GREIX im 4. Quartal erneut leicht gestiegen (bzw. die Preise für Eigentumswohnungen haben laut GREIX stagniert), nachdem sie im 2. Quartal erstmals seit rund 2 Jahren gestiegen waren, und setzen damit einen Anreiz für Neubau.
• Die Inflation hat sich 2024 abgeschwächt, während die Bruttolöhne und Gehälter stiegen, sodass Wohnraum auch bei höheren (Bau-)Preisen wieder erschwinglicher wird.
• Der Anstieg der Baukosten hat sich deutlich verlangsamt.
• Der ZIA geht in seinem Frühjahrsgutachten davon aus, dass sich die Auftragseingänge weiter stabilisieren und die Wohnungsbauinvestitionen ab Mitte dieses Jahres wieder erholen.
• Die Baufertigstellungen 2023 waren durch den hohen Bauüberhang stabilisiert worden: Wie schon in 2021 und 2022 wurden knapp 300.000 Wohnungen errichtet. Ein ähnlicher Effekt könnte auch für 2024 entstehen. Das DIW rechnet in einer Schätzung für das BMWSB mit rund 265.000 fertiggestellten Wohneinheiten in 2024. Die offiziellen Zahlen für das Jahr 2024 liegen erst im Mai 2025 vor (sowohl zu Baufertigstellungen als auch Bauüberhang).