Kuratoren des Deutschen Pavillons auf der 18. Architektur-Biennale in Venedig ausgewählt

Die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), Klara Geywitz, hat jetzt die Kuratorinnen und Kuratoren für den deutschen Beitrag auf der 18. Architektur-Biennale in Venedig bekannt gegeben. Es sind Anh-Linh Ngo, Franziska Gödicke, Christian Hiller und Melissa Angela Alemaz Koch von der ARCH+ gGmbH mit SUMMACUMFEMMER BÜRO JULIANE GREB, Anne Femmer, Juliane Greb, Petter Krag und Florian Summa.

Eine Kommission aus neun externen Experten hat, im Beisein der Parlamentarischen Staatssekretärin Cansel Kiziltepe, die Kuratorinnen und Kuratoren in einem offenen Wettbewerbsverfahren ausgewählt. Sie realisieren nun die Ausstellung „Open for Maintenance – Wegen Umbau geöffnet“. Die Ausschreibung führte das zum Bundesamt für Bauwesen und Rauordnung zugehörige Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung im Auftrag des BMWSB durch.

Das Kuratorenteam überzeugte mit seiner Darstellung des notwendigen Umbaus der Gesellschaft angesichts der sozialen, politischen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit am Beispiel von Architektur und Stadtplanung. Die sich verschärfende Ressourcenfrage zeigt, dass wachstumsorientierte Strategien wie Nachverdichtung oder rein technische Lösungen allein der gesellschaftlichen Transformation nicht gerecht werden. Die Kuratorinnen und Kuratoren greifen in ihrem Beitrag die Forderung der Biennale-Direktorin Lesley Lokko auf: „Decarbonize, decolonize, deinstitutionalize!“.

Bundesbauministerin Geywitz: „Das Team um ARCH+ nimmt die in der Fachwelt viel diskutierte Thematik des Umbaus in seinem Beitrag auf und stellt u.a. die Frage: Welche Auswirkungen hat das Bauen z.B. auf die Entwicklung unseres Klimas? Die oft prioritäre Ausrichtung am Wachstum wird kritisch thematisiert und die Folgen wie Ressourcenknappheit dargelegt. Mit seinem Fokus auf Partnerschaften und Formen der Solidarität in der Architekturpraxis hat dieser Beitrag zugleich eine hohe gesellschaftliche Relevanz. Ich freue mich, dass sich der Deutsche Pavillon 2023 diesem wichtigen und aktuellen Thema widmet.“

Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architektur Museums Frankfurt und Vorsitzender der Expertenkommission: „Das Konzept der Kuratoren setzt seinen Fokus auf drei Ds: Dekarbonisieren, Dekolonisieren, Deinstitutionalisieren und greift damit die wesentliche Begriffen der Theorie “The Laboratory of the Future“ der Kuratorin der 18. Architektur-Biennale Lesley Lokko auf. Wir sind gespannt auf die räumliche Umsetzung.“

Die 18. Architekturbiennale in Venedig findet vom 20. Mai bis zum 26. November 2023 (18./19. Mai: Preview/Presse-Tage) statt. Als Biennale-Direktorin wurde Lesley Lokko benannt. Die 57-jährige Architektin mit ghanaisch-schottischen Wurzeln hat sich in den vergangenen dreißig Jahren intensiv mit der Beziehung von Mensch, Kultur und Raum beschäftigt, stets mit einem kritischen Blick auf kulturelle und ethnische Unterschiede sowie genderspezifische Aspekte. Sie hat der 18. Architektur-Biennale den Titel “The Laboratory of the Future” gegeben.

Das detaillierte Ausstellungskonzept „Open for Maintenance – Wegen Umbau geöffnet“ wird Anfang 2023 vorgestellt.

Nähere Informationen zur Biennale Venedig unter www.labiennale.org

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