Ostdeutsche Baukonjunktur bleibt schwach

Im Zeitraum Januar bis September 2024 lag die Nachfrage nach Bauleistungen in Ostdeutschland insgesamt unter der von 2023. „Die seit Jahresbeginn anhaltende Schwäche der Baukonjunktur hat sich per September 2024 damit nicht weiter verstärkt, sondern lediglich auf niedrigem Niveau stabilisiert“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost (BIVO, www.bauindustrie-ost.de) nach Bekanntgabe der Septemberergebnisse im Bauhauptgewerbe für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt.

Auftragseingang: Nachfrage sinkt im Vorjahresvergleich real um 4,7 Prozent

Das Gesamtauftragsvolumen des ostdeutschen Bauhauptgewerbes belief sich im Zeitraum Januar bis September 2024 auf insgesamt 14,5 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das einen nominalen Rückgang um 0,7 Prozent. Den stärksten Einbruch erlebte der Wirtschaftsbau. Sein Auftragsvolumen sank nominal um 7,4 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro. Auch der Wohnungsbau verbuchte bei Bestellungen im Wert von 2 Mrd. Euro ein im Vorjahresvergleich negatives Ergebnis (-6,7 %).

Anders der Öffentliche Bau. Hier bezifferte sich der Auftragseingang auf 6,1 Mrd. Euro und übertraf damit sein Vorjahresergebnis nominal um 10,1 Prozent.  Dabei stiegen die Aufträge im Straßenbau nominal um 17,3 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro an. „Unter Berücksichtigung der im Vorjahresvergleich gestiegenen Baupreise ergibt sich für das ostdeutsche Bauhauptgewerbe per September 2024 in Relation zu 2023 ein realer Rückgang des Auftragswertes um 4,7 Prozent, womit sich die Abwärtsbewegung gegenüber dem Stand im ersten Halbjahr verlangsamt hat“, merkte Momberg an.

Umsatz:  Erlöse gehen real um 4,9 Prozent zurück

Das Bauhauptgewerbe in Ostdeutschland erzielte von Januar bis September 2024 Umsatzerlöse in Höhe von insgesamt knapp 16 Mrd. Euro. Der Vergleichswert von 2023 wurde nominal um 0,9 Prozent, preisbereinigt um 4,9 Prozent verfehlt. Das Umsatzaufkommen im Wohnungsbau sank nominal um 17 Prozent auf 3 Mrd. Euro. Der Umsatz im Öffentlichen Bau betrug 5,9 Mrd. Euro (+5,7 %). Darunter verzeichnete der Straßenbau mit Erlösen in Höhe von 2,7 Mrd. Euro einen nominalen Zuwachs von 7,3 Prozent. Auch im Wirtschaftsbau wurde nominal Wachstum registriert. Der Umsatz summierte sich hier auf 7 Mrd. Euro (+2,3 %).

„Mit Blick auf die nach wie vor unbefriedigende Auftragslage am Ende des dritten Quartals 2024 und dem weiteren Fehlen wirksamer Anreize zur Belebung der Baukonjunktur erwarten wir in den noch verbleibenden Monaten des Jahres 2024 keine Trendwende in der Entwicklung der ostdeutschen Baukonjunktur“, so Momberg abschließend.

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