Submetering über das Smart Meter Gateway: Minol, Netze BW, ZENNER und aktiver EMT starten smarte Kooperation

Gemeinsam entwickeln Netze BW und die Minol ZENNER-Gruppe digitale Lösungen rund um den Rollout intelligenter Messsysteme.
Foto: Netze BW

Gemeinsam entwickeln Netze BW und die Minol ZENNER-Gruppe digitale Lösungen rund um den Rollout intelligenter Messsysteme.
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Der Immobiliendienstleister Minol (www.minol.de), der größte Netzbetreiber in Baden-Württemberg „Netze BW“ (www.netze-bw.de), ZENNER (www.zenner.de) und die aktiver EMT GmbH (www.aktiver-emt.de) leisten weiter Pionierarbeit: In neuen Pilotprojekten wollen sie erstmalig die Submetering-Daten von Liegenschaften über intelligente Messsysteme übertragen und so die Bereiche Smart Metering und Submetering kombinieren.

Laut der aktuellen Heizkostenverordnung (HKVO) darf seit dem 1. Dezember 2022 im Submetering nur noch Messtechnik eingebaut werden, die sicher an das Smart Meter Gateway (SMGW) im intelligenten Messsystem des Gebäudes angebunden werden kann. Minol, ZENNER und die aktiver EMT GmbH haben die dafür erforderliche Technik bereits im Portfolio. Die Entwicklung wurde auch durch die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Netze BW erreicht und geht nun in die nächste Phase.

Weiter gemeinsam digital auf Kurs (v.l.n.r): Arkadius Jarek, Leiter Messstellenbetrieb der Netze BW, Dr. Christoph Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Netze BW, Ralf Görner, Geschäftsführer MinolMesstechnik W. Lehmann GmbH & Co. KG, Alexander Lehmann, CEO der Minol-ZENNER-Gruppe und Joachim Kopp, Geschäftsführer der aktiver EMT GmbH.
Foto: Netze BW

Weiter gemeinsam digital auf Kurs (v.l.n.r): Arkadius Jarek, Leiter Messstellenbetrieb der Netze BW, Dr. Christoph Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Netze BW, Ralf Görner, Geschäftsführer MinolMesstechnik W. Lehmann GmbH & Co. KG, Alexander Lehmann, CEO der Minol-ZENNER-Gruppe und Joachim Kopp, Geschäftsführer der aktiver EMT GmbH.
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„Wir wollen nicht nur die Anbindung an das SMGW, sondern auch die konstante  Datenübertragung realisieren, und starten im Sommer 2023 gemeinsam in ein Projekt zur Massenfähigkeit mit mehreren Kunden aus der Wohnungswirtschaft in Baden-Württemberg“, berichtet Alexander Lehmann, CEO der Minol-ZENNER-Gruppe. „Am Ende des Projektes soll der komplette Prozess von der Verbrauchserfassung bis zur Abrechnung vollständig digitalisiert und über den sicheren Kommunikationskanal des SMGW ablaufen.“

Eine entsprechende Vereinbarung haben die vier Partner am 12. Mai 2023 unterzeichnet. Dem massenfähigen Rollout ging ein gemeinsamer Feldtest voraus, welcher inzwischen erfolgreich abgeschlossen ist. „Für die Netze BW ist dieses neue Projekt im Rahmen unserer Kooperation ein wichtiger Schritt, um in unserer Rolle als grundzuständiger Messstellenbetreiber neue, digitale Geschäftsmodelle  rund um den Rollout intelligenter Messsysteme zu entwickeln. Durch die Digitalisierung des Messwesens können wir unseren Kundinnen und Kunden zusätzliche Services mit großem Mehrwert bieten“, sagt Dr. Christoph Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Netze BW, und nennt das Bereitstellen von Daten in Echtzeit und eine Verbrauchssteuerung über das Messsystem als zwei mögliche Beispiele.

Langjährige Partnerschaft

Gemeinsame Pionierarbeit leisten Minol und Netze BW schon länger. 2018 haben sie als Erste das Submetering technisch mit dem Smart Metering verbunden: Einzelne Wohngebäude wurden mit einem CLS-fähigen IoT-Gateway ausgestattet, das die Verbrauchsdaten von Wärmezählern, Kalt- und Warmwasserzählern sowie Heizkostenverteilern aus den Wohnungen über LoRaWAN-Funk empfängt. Via CLS-Schnittstelle werden die Daten über den sicheren Kommunikationskanal des SMGW übertragen. Die Daten stehen dann für die Heizkostenabrechnung, aber auch für weitere smarte Services, wie etwa zur Verfahrensoptimierung, intelligenten Instandhaltung oder dem Erstellen von Verbrauchsprognosen, bereit.

Zudem können die Partner den Bewohnern per Energiemonitoring unterjährige Verbrauchsinformationen (uVI) bereitstellen. Diese sind laut Heizkostenverordnung seit Anfang 2022 für Heizungs- und Warmwasserzähler bei Liegenschaften mit Fernauslesung verpflichtend. Wer Daten über das SMGW empfängt und verarbeitet, muss die Rolle des aktiven externen Marktteilnehmers (aktiver EMT) einnehmen. Die dazu nötige Infrastruktur mit einer Zertifizierung gemäß ISO 27.001 stellt die aktiver EMT GmbH zur Verfügung.

Kombination von Smart Metering und Submetering

Im Rahmen der Kooperation führen die Partner die Bereiche Smart Metering und Submetering technisch und prozessual zusammen. Wohnungswirtschaftliche Anwendungen wie das Submetering und die Erstellung der HKVO-konformen Heizkostenabrechnung fallen in das Aufgabengebiet von Minol. Die Wohnungswirtschaft profitiert dabei von einem zukunftsfähigen Konzept, das alle heutigen und zukünftigen Anforderungen an die Submetering-Infrastruktur erfüllt.

Netze BW will in der Rolle des grundzuständigen Messstellenbetreibers energiewirtschaftliche Anwendungen wie das Smart Metering und weitere Services realisieren. Gerade hier bietet die Digitalisierung des intelligenten Messsystems erhebliche Mehrwerte: Die Infrastruktur mit den Datenservices der aktiver EMT GmbH kann für zahlreiche digitale Geschäftsmodelle genutzt werden und gemeinsam mit Messtellenbetreibern wie  Netze BW können z.B. variable Tarife, Energiemanagement, Anlagenüberwachung oder das Steuern und Schalten von Energieerzeugungs- oder Verbrauchsanlagen realisiert werden.

Digitalisierung des Messwesens

Eine solche Lösung wird mit Blick auf die Digitalisierung des Messwesens schon bald Standard sein. Zum einen nimmt der Smart Meter Rollout Fahrt auf: In den kommenden Jahren werden mehrere Millionen Messstellen mit digitalen Stromzählern und SMGWs ausgerüstet. Zum zweiten schreibt die novellierte Heizkostenverordnung fernauslesbare Messtechnik und deren Anbindbarkeit an das SMGW vor. Um die Möglichkeiten der Digitalisierung voll auszuschöpfen, können Submetering-Dienstleister und grundzuständige Messstellenbetreiber zusammenarbeiten.

„Es ist an der Zeit, ins Feld zu gehen und das smarte Submetering breiter auszurollen – mit allen Mehrwerten, die eine digitale Infrastruktur bietet“, erklärt Joachim Kopp, Geschäftsführer der aktiver EMT GmbH. „Wir erleben aktuell einen Anstieg in der Nachfrage bei zum Beispiel PV-Anlagen, Wärmepumpen und Wallboxen. Dadurch erhalten immer mehr Kundinnen und Kunden ein intelligentes Messsystem. Mit Submetering zieht das intelligente Messsystem jetzt auch häufiger in Mehrfamilienhäuser ein, was den Rollout bis 2030 deutlich beschleunigt. Unsere bestehende MSB-Infrastruktur bildet die perfekte Grundlage für die Implementierung dieser Entwicklungen und weiterer Anwendungsfälle, die noch kommen werden“, erklärt Arkadius Jarek, Leiter Messstellenbetrieb der Netze BW GmbH. Die Partner wollen aus dem Projekt Erkenntnisse über das Zusammenspiel der einzelnen technischen Komponenten und Rollen gewinnen.

Infrastruktur kombinieren

Jeder Partner bringt seine technische Infrastruktur und sein Know-how in die Kooperation ein. Netze BW stellt in seiner Funktion als grundzuständiger Messstellenbetreiber das intelligente Messsystem, also Stromzähler und SMGW. Minol stellt die komplette Submetering-Infrastruktur, um die Anforderungen der Heizkostenverordnung rechtskonform umzusetzen. Mit den Datenservices der aktiver EMT GmbH können zudem alle Anforderungen der ISO 27.001 und der Smart Metering Public Key Infrastructure (SM-PKI) erfüllt werden. Das  CLS-fähige IoT- Gateway von ZENNER fungiert dabei als Submetereinheit (SME) und Steuereinheit (SE) und bietet zugleich die Option als HAN-Kommunikationsadaptereinheit (HKE) in Kombination mit einem intelligenten Messsystem (iMSys) verwendet zu werden.

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