Smart Meter Gateway wird zur zentralen Schnittstelle
Der erste Schritt für den landesweiten Rollout intelligenter Messsysteme ist gemacht: Als erster Hersteller hat die Power Plus Communications AG, strategischer Partner der noventic group, die gesetzlich vorgeschriebene Zertifizierung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik für sein Smart Meter Gateway (SMGW) erhalten. Damit erfüllt das SMGW alle sicherheitsrelevanten sowie mess- und eichrechtlichen Anforderungen für den Rollout-Start.
Mit dem Messstellenbetriebsgesetz (MsbG), das seit 2. September 2016 in Kraft ist, regelt der Gesetzgeber den Rollout intelligenter Messsysteme sowie deren Betrieb. Das Wahlrecht bezüglich des Messstellenbetreibers, das zurzeit beim Anschlussnutzer, also dem Endverbraucher liegt, kann nach § 6 MsbG ab 2021 durch das Wahlrecht des Anschlussnehmers, also des Eigentümers der Liegenschaft, ersetzt werden (sog. Liegenschaftsmodell). Voraussetzung ist, dass durch die Ausstattung mit intelligenten Messsystemen parallel zur Stromversorgung mindestens ein weiteres Medium wie Gas, Fernwärme oder Heizwärme über das Gateway gebündelt wird (sog. Bündelangebot). Das Smart Meter Gateway (SMGW) soll zur zentralen Kommunikationsplattform im Gebäude werden.
Bündelangebote: Neue Chancen durch Smart Meter Gateways
Eine voneinander isolierte Installation von Smart-Meter-Infrastruktur und Submetering im Gebäude ist wirtschaftlich selten sinnvoll. Als einer der Ersten setzt Kalo daher als erfahrenes und innovatives Messdienstleistungsunternehmen auf die Bündelung von Heizkostenerfassung und Smart Metering über ein zentrales SMGW.
Die mit Abstand größte Zahl von Erfassungsgeräten in Liegenschaften dienen der Heizkostenabrechnung. Sie bieten daher das größte Potential für eine Bündelung. Eine zentrale Datenplattform stellt sicher, dass die Daten transparent und sicher für intelligente Anwendungen genutzt beziehungsweise Kunden und Dienstleistern zur Verfügung gestellt werden können. Dabei wird die Zukunftsfähigkeit und Interoperabilität des Systems garantiert. Die Datenhoheit bleibt in jedem Fall beim Eigentümer der Immobilie, der Daten auch unterjährig abrufen und analysieren kann.
Vorteile der Bündelung
Die Bündelung ermöglicht der Wohnungswirtschaft eine erheblich schnellere Ablesung und Erstellung der Heiz- und Betriebskostenabrechnung. Durch eine durchgängig elektronische Datenübertragung sowie die integrierte Datenvalidierung werden Fehler vermieden und der gesamte Arbeits- und Abrechnungsprozess optimiert. Darüber hinaus können mit Hilfe der vernetzten Infrastruktur regelmäßige Verbrauchsinformationen bereitgestellt werden.
Verbrauchsvisualisierung mit „Cards“
Durch die Novellierung der europäischen Energieeffizienz-Richtlinie (EED) hat das Thema der unterjährigen Verbrauchsinformation in der Branche kräftig an Fahrt aufgenommen. Denn die EED sieht vor, dass Bewohnern in Liegenschaften mit fernablesbaren Erfassungsgeräten schon ab dem 1. Januar 2022 monatliche Verbrauchsinformationen zur Verfügung gestellt werden müssen. Kalo-Kunden steht dafür die nutzerfreundliche App „Cards“ zur Verfügung, die Verbrauchsdaten für Mieter bequem visualisiert und darüber hinaus Benchmarks zu vergleichbaren Nutzeinheiten, praktische Einspartipps und weitere Anreize zum Energiesparen liefert. Die hierfür benötigte fernauslesbare Technik ist bereits ab Oktober 2020 bei Neuinstallation Pflicht.
Nicht-proprietäres Funksystem
Unabdingbar für eine vernetzte Infrastruktur und daraus entstehende Mehrwerte, wie Bündelangebote oder Visualisierungsanwendungen, ist ein nicht-proprietäres Funksystem. Kalo verwendet dafür modernste AMR-Technologie (Automatic Meter Reading) im OMS-Standard (Open Metering System). OMS-zertifizierte Geräte ermöglichen die Übertragung zwischen verschiedenster Hardware dank offener Funkstandards. AMR sorgt für die automatische und verschlüsselte Funkübertragung der Verbrauchsdaten aus den Liegenschaften.
So wird eine offene und vernetzte Infrastruktur geschaffen, die Zukunftssicherheit und die Voraussetzung für künftige Mehrwert-Anwendungen bietet. Bei der Hardware setzen die Hamburger auf modernste, EED-konforme Funk-Technik „Made in Germany“ ihres Schwesterunternehmens Qundis.
Handlungsspielraum gewinnen
Die Bündelung von Smart Metering und Submetering ist bereits möglich. Das Messwesen für Strom, Erdgas und Submetering ist liberalisiert und unterliegt dem freien Wettbewerb. Genau deshalb sind Unternehmen der Wohnungswirtschaft im Vorteil, die sich schon heute, und nicht erst 2021, mit der Thematik beschäftigen und den Blick in die Zukunft richten. Ab sofort können durch die einheitliche Infrastruktur-Bündelung Effizienzgewinne erzielt und Kosten eingespart werden. Mit dem richtigen Partner an der Seite lassen sich intelligente Lösungen schnell und effizient, vor allem aber ohne spätere aufwendige Folgeinvestitionen, umsetzen.
Durch eine einheitliche Infrastruktur-Bündelung können Effizienzgewinne erzielt und Kosten eingespart werden.