Baugenehmigungen stagnieren: IVD fordert Wohn-Gipfel noch vor der Sommerpause
20.04.2025Der Wohnungsbau verharrt laut des Immobilienverbands Deutschland IVD im Krisenmodus. Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Baugenehmigungen zeigen: Nach dem dramatischen Einbruch der vergangenen zweieinhalb Jahre folgt weiterhin keine Trendwende, sondern eine Stagnation auf niedrigem Niveau. Im Februar wurden lediglich 17.900 Wohnungen genehmigt – ein Minus von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Zwar ergibt sich für Januar und Februar zusammengenommen im Jahresvergleich ein leichtes Plus von 2,1 Prozent, doch von einer Erholung kann keine Rede sein.
„Der Wohnungsbau kommt nicht von selbst wieder in Gang. Wer glaubt, irgendwann werde schon wieder gebaut, weil die Menschen ja Wohnraum brauchen, liegt falsch“, sagt IVD-Präsident Dirk Wohltorf. „Was wir sehen, ist keine Wende zum Besseren, sondern ein gefährliches Verharren in der Krise.“
Als zentrales Problem nennt der IVD die anhaltende Unsicherheit für Bauwillige und Investoren. Zwar enthält der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD positive Signale – etwa zur Mobilisierung privaten Kapitals durch steuerliche Anreize – doch bleibt das Regierungsprogramm beim geplanten Wohnungsbaufonds und anderen entscheidenden Punkten vage. Unklar bleibt insbesondere, wie es mit dem Gebäudeenergiegesetz, der EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie und der konkreten Ausgestaltung des CO₂-Preises ab 2027 weitergeht. „Eigentümer, Kaufwillige und die Immobilienwirtschaft brauchen endlich Klarheit, welche gesetzlichen Anforderungen, technischen Vorgaben und Kosten auf sie zukommen“, fordert Wohltorf. „Planungsunsicherheit ist das größte Investitionshemmnis – und genau daran krankt der Wohnungsbau aktuell.“
Der IVD-Präsident sagt: „Jetzt darf keine Zeit mehr verloren werden. Damit der Wohnungsbau wieder in Gang kommt, muss der künftige Kanzler – der am 6. Mai gewählt werden soll – noch vor der parlamentarischen Sommerpause zu einem Wohn-Gipfel ins Kanzleramt einladen. An den Tisch gehören die immobilienwirtschaftlichen Akteure, die die Wohnwende tatsächlich umsetzen. Sie sind die Experten, die wissen, welche Maßnahmen wirklich helfen, um den Wohnungsbau anzukurbeln. Es ist nicht nachvollziehbar, warum im Koalitionsvertrag ein klares Bekenntnis zur Fortsetzung des Dialogs mit der Immobilienwirtschaft im Bündnis bezahlbarer Wohnungsbau fehlt – gerade jetzt, wo verlässliche Zusammenarbeit mehr denn je gebraucht wird.“