Unternehmertag der Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel: „Es wird immer noch zu wenig gebaut“

Referenten und AMz-Vertreter (v.l.): Dieter Rosen, Dr. Udo Meyer, Clemens Kuhlemann, Juliane Nisse, Antonio Caballero, Kai Naumann, Dr. Ronald Rast und Ulrich Schmidt-Kuhl.
Foto: Lebensraum Ziegel

Referenten und AMz-Vertreter (v.l.): Dieter Rosen, Dr. Udo Meyer, Clemens Kuhlemann, Juliane Nisse, Antonio Caballero, Kai Naumann, Dr. Ronald Rast und Ulrich Schmidt-Kuhl.
Foto: Lebensraum Ziegel
Im Mittelpunkt des diesjährigen Unternehmertages der Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel  (AMz) standen die Situation im Wohnungsbau, BIM als Herausforderung für die Baustoffindustrie sowie aktuelle Forschungsvorhaben.

„Offensichtlich haben wir mit unserer Themenauswahl auch in diesem Jahr wieder ins Schwarze getroffen“, freute sich Clemens Kuhlemann, Vorstandsvorsitzender der AMz, in seiner Begrüßung. Fast 60 Inhaber und Geschäftsführer der deutschen Mauerziegelindustrie waren der Einladung nach Würzburg gefolgt. „Der Unternehmertag beweist damit seine Bedeutung als wichtigster Branchentreffpunkt.“ Die Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel vertritt im Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie die Interessen der Hersteller von Hintermauerziegeln.

Bereit für den digitalen Zwilling

Building Information Modeling, kurz BIM, steckt in Deutschland nach wie vor in den Kinderschuhen. Dennoch ist klar, dass am digitalen Planen kein Weg vorbeiführt, zumal in Ländern wie den USA, Großbritannien oder den Ländern Skandinaviens BIM bereits seit Jahren Standard ist. Im Vorteil sind Baustoffhersteller, die bereits jetzt an geeigneten Softwaretools zur Einbindung ihrer Produkte in die digitale Planung arbeiten. Dies wurde beim Vortrag von Ulrich Schmidt-Kuhl klar, Leiter Redaktion und Medienproduktion der Heinze GmbH. Die Ziegelindustrie ist hier bereits in Vorleistung gegangen und bietet beispielsweise Softwaretools für die sicheren Nachweise beim Schall- und Wärmeschutz für ihre Produkte an.

Politik soll faire Rahmenbedingungen schaffen

Einen kritischen Blick auf das aktuelle Baugeschehen warf Dr. Ronald Rast, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM), die die gemeinschaftlichen Interessen des Mauerwerksbaus politisch repräsentiert. „Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in den deutschen Ballungsgebieten hat sich zu einem Problem mit sozialer Sprengkraft entwickelt. Leider ist fast ein Jahr nach der Bundestagswahl keine positive Entwicklung zu erkennen. Auch 2017 hat die Politik ihr Ziel von 400.000 fertiggestellten Wohneinheiten deutlich verfehlt. Wir brauchen schnellstens eine konzertierte Aktion auf allen Ebenen statt lokalem Klein-Klein.“

Nicht hinnehmbar für die DGfM und ihre Mitglieder ist die einseitige politische Förderung bestimmter Baustoffe. „Der Markt soll entscheiden, welche Bauweise sich durchsetzt, die Politik ist für faire Rahmenbedingungen zuständig“, so Rast.

Plus an Sicherheit

In den Bereichen Statik, Einbruchschutz und Umweltanforderungen konnten im letzten Jahr Forschungsvorhaben vorangetrieben oder abgeschlossen werden, wie Dr. Udo Meyer, Technischer Geschäftsführer der AMz, und Dieter Rosen, Technischer Geschäftsführer des Bundesverbands Ziegelindustrie, berichteten. Vor allem beim Thema Einbruchschutz hat die deutsche Ziegelindustrie in den letzten Jahren durch Einbruchprüfungen bewiesen, dass bei den hohen Anforderungen in den Widerstandsklassen RC2 und RC3 nach DIN EN 1627 gerade die hochwärmedämmenden Ziegel-Außenwände Sicherheit bieten.

Neue Services für Architekten und Planer

Für die Berechnungen von Schallschutz und Wärmebrücken stehen Architekten und Planern ab Herbst 2018 neue, verbesserte Software-Lösungen (www.lebensraum-ziegel.de) zur Verfügung. Die Module ergänzen die gemeinsame Bauphysik-Software der Ziegelindustrie. Baupartner können sich darauf verlassen, dass mit nur einer Software-Lösung alle Produkte der deutschen Ziegelhersteller bemessen werden können.
 

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