Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel: Förderung für energetische Modernisierung greift!

Das Bundeswirtschaftsministerium hat gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat  einen „Kassensturz“ zum Klimaschutz im Gebäudesektor vorgelegt. Zwar wurden die Klimaziele 2020 für den Gebäudesektor um knapp 2% verfehlt – trotzdem fällt das Fazit positiv aus.

Die stark verbesserten Förderbedingungen zeigen Wirkung. Insgesamt hat es noch nie ein so großes und erfolgreiches Gebäudemodernisierungsprogramm gegeben wie das aktuelle Förderprogramm, die „Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG)“ – 6,1 Mrd. Euro bewilligte Mittel allein im ersten Halbjahr 2021 sind ein noch nie dagewesener Rekord. Darin ist die Inanspruchnahme der seit 2020 bestehenden steuerlichen Förderung noch nicht einmal berücksichtigt. Geht es nach dem Vorschlag der Ministerien, so sollen im laufenden Jahr 2021 weitere 5,8 Mrd. Euro an Fördermitteln hinzukommen.

Positives Umfeld nutzen

Wird mit den Fördermitteln die erhoffte Wirkung erzielt? „Unsere Mitgliedsunternehmen bestätigen, dass die staatlichen Förderprogramme greifen“, sagt dazu der Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM, www.vdpm.info), Dr. Hans-Joachim Riechers. Die energetische Modernisierung von Bestandsgebäuden zieht deutlich an. Dies, so schätzt der Verband die Situation ein, liege auch daran, dass wieder ein positives Umfeld für die energetische Modernisierung von Gebäuden entstanden ist und Immobilienbesitzer zunehmend die Notwendigkeit erkennen. „Deshalb verstehen wir nicht, dass jetzt schon wieder nach Ordnungsrecht, „Sanierungszwang“ und staatlichen Eingriffen in die Eigentumsverhältnisse von Immobilienbesitzern gerufen wird. Wir sollten das derzeitige positive Klima nicht durch eine Politik der Gängelung, Bevormundung und Verbote wieder gefährden“, mahnt Dr. Riechers.

Energetisch modernisieren, dann Heiztechnik umstellen

Auch für die Zukunft seien die Aussichten für die Erreichung der Klimaziele im Gebäudebereich gut. Der VDPM hat dazu gemeinsam mit dem ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg ein Konzept vorgelegt. „Klar ist, dass der Gebäudebereich bis 2045 klimaneutral werden muss. Das geht nur, wenn fossile Energieträger wie Gas und Öl durch erneuerbare Energien ersetzt werden“, erläutert Dr. Riechers. Dafür müssen die Gebäude jedoch vorbereitet werden. Sie müssen „Niedertemperatur-ready“ sein, sonst mache der Einsatz von z.B. Wärmepumpen keinen Sinn. Nach der Definition des ifeu-Instituts bedeutet „Niedertemperatur-ready“, dass ein Gebäude energetisch so modernisiert werden muss, dass die Heizung mit möglichst geringen Vorlauftemperaturen auskommt. Ist diese Voraussetzung erfüllt – in der Regel ist dazu eine Wärmedämmung der Außenwände erforderlich – kann die Heizung, z.B. durch den Einbau einer Wärmepumpe, auf erneuerbare Energie umgestellt werden.

„Niedertemperatur-ready“ muss Standard werden

„Es ist völlig klar, dass ein schlechter Gebäudezustand den Umstieg auf erneuerbare Energie verhindert. Erneuerbare Energie ist viel zu wertvoll, um damit gegen Defizite der Gebäudehülle anzuheizen. Technisch ist das auch gar nicht machbar“, sind sich Dr. Riechers und der VDPM sicher. „Gebäudehülle, Anlagentechnik und erneuerbare Energie müssen ineinandergreifen. Das heißt: Erst energieeffizient modernisieren – das Gebäude muss mindestens „Niedertemperatur-ready“ sein – dann auf erneuerbare Heiztechnik umstellen.“ Darauf, so die Forderung des VDPM, solle in Zukunft die Förderung für die energetische Modernisierung des Gebäudebestandes ausgerichtet werden.

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