Lösungen für Energiewende im Gebäudesektor
Digital und in Präsenz: ENERGIETAGE 2024 in hybrider Form
Kürzungen im Bundeshaushalt, teilweise noch hohe Baukosten und Fachkräftemangel: Die Liste der Herausforderungen für die Energiewende im Gebäudebereich ist lang. Mit dem „Wärmeplanungsgesetz“ (WPG) und der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sind in den letzten Monaten wichtige politische Instrumente auf den Weg gebracht worden, um den Gebäudebereich klimapolitisch auf Kurs zu bringen. Reichen diese Instrumente aus? Und wie sind sie in der Praxis umzusetzen?
Diese und viele weitere zentrale Fragen der Energiewende im Gebäudebereich diskutieren die ENERGIETAGE 2024 vom 16. bis 18. April digital und am 15. und 16. Mai in Präsenz in Berlin. Die Leitveranstaltung der Energiewende in Deutschland verschafft den Teilnehmenden mit dem Schwerpunkt „Gebäude und Quartiere“ einen umfassenden Überblick über die aktuelle energie-, klima- und baupolitische Agenda sowie über Lösungsansätze für die Modernisierung des Gebäudebereichs.
Aktiv mitgestaltet werden die ENERGIETAGE von rund 100 Institutionen. Dazu zählt u. a. das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), das in zwei Veranstaltungen zentrale Themen der Energiewende im Gebäudebereich beleuchtet. So stellt das BMWSB in der Veranstaltung „Gebäude für den gesamten Lebenszyklus planen und betreiben“ den aktuellen ordnungs- und förderpolitischen Rahmen sowie das aus Ökobilanzierung und Gebäuderessourcenpass bestehende methodische Grundgerüst vor. In einer weiteren Veranstaltung widmet sich das BMWSB dem Thema der kommunalen Wärmeplanung und richtet den Blick auf Vorgehen, Hilfestellungen und Praxisempfehlungen sowie offene Diskussionspunkte bei der Erstellung kommunaler Wärmepläne.
Kommunale Wärmeplanung als zentrales Thema
Mit der kommunalen Wärmeplanung beschäftigen sich auch zahlreiche weitere Veranstaltungen und beleuchten dabei unterschiedliche Facetten, die von politischen Diskussionen über Werkzeuge für die Wärmeplanung bis hin zu Herausforderungen bei der Umsetzung der Wärmepläne reichen. Auch die erneuerbaren Wärmepotenziale bilden einen Schwerpunkt – so beschäftigen sich Veranstaltungen beispielsweise mit der Rolle von (Tiefen-)Geothermie, Abwasserwärme oder Umgebungswärme für die kommunale Wärmewende. Der BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. fragt in seiner Veranstaltung „Wie wird aus Paragraphen die Wärmewende“ nach der der praktischen Umsetzung von WPG und GEG und lädt dazu unterschiedliche Akteure aus der Energiewirtschaft, aus dem Finanzsektor, aus den Kommunen sowie aus der Wissenschaft ein.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) legt den Fokus auf eine Schlüsseltechnologie der Energiewende im Gebäudebereich und widmet sich dem Thema „Wärmepumpe als Teil des digitalisierten Gebäudes“. Die Präsenzveranstaltung fragt u.a. nach technischen Möglichkeiten in Kombination mit weiteren Technologien sowie nach Herausforderungen für eine flächendeckende Umsetzung.
Lösungen für die Wohnungswirtschaft
Auch die Wohnungswirtschaft ist vielfach auf den ENERGIETAGEN vertreten. So fragt der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. zusammen mit der Initiative Wohnen.2050, wie einerseits bezahlbare Mieten gewahrt und andererseits die Refinanzierung von Klimaschutzinvestitionen gesichert werden kann. Dabei legt die Veranstaltung den Fokus auf eine betriebswirtschaftliche Unternehmensperspektive. In einer weiteren Veranstaltung widmet sich der GdW gemeinsam mit dem BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e. V. dem Thema Nullemissionsgebäude. Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die Regelungen zum Nullemissionsgebäude in der EU-Gebäuderichtlinie EPBD und diskutiert die praktischen Folgen der Umsetzung in nationales Recht. Auch der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. wirft in einer Veranstaltung einen Blick auf die EPBD und rückt dabei das Thema einer digitalen Gebäude(energie)-Datenbank in den Vordergrund. Mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen diskutiert die Veranstaltung, wie eine solche Datenbank aussehen könnte, welche Daten einbezogen werden müssen und wie gleichzeitig Transparenz und Datenschutz miteinander vereint werden können.
Ein weiteres zentrales Thema der Modernisierung im Gebäudesektor, das auf den ENERGIETAGEN aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wird, ist das der Sanierung. So stellt Agora Energiewende das Konzept „Sanierungssprint“ vor, welches das Potenzial hat, den Sanierungsstau bei Ein- und Zweifamilienhäusern aufzulösen. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) legt den Fokus auf den kommunalen Bestand und stellt in ihrer Veranstaltung unter dem Titel „Mit Digitalisierung, serieller Sanierung und Contracting aus dem Sanierungsstau“ drei Lösungen vor, mit denen die öffentliche Hand ihre Bestände für die klimaneutrale Zukunft fit machen kann.
Gerade in Zeiten knapper öffentlicher Kassen ist das Thema der Finanzierung zentral für die Energiewende im Gebäudesektor. Auf den ENERGIETAGEN beschäftigen sich gleich mehrere Veranstaltungen mit Finanzierungsfragen. In einer Veranstaltung des Deutschen Mieterbundes liegt der Fokus auf der gerechten Kostenverteilung bei der energetischen Sanierung in Mietwohnungen. ENGIE Deutschland rückt Finanzierungsinstrumente für die kommunale Modernisierung der Wärmeinfrastruktur in den Fokus einer Veranstaltung und erläutert, warum digitale Lösungen die Voraussetzung für ein zukunfts- und wettbewerbsfähiges Wärmenetz sind.
Bei all den Herausforderungen, die derzeit im Gebäudebereich vorherrschen, darf das Thema der Nachhaltigkeit in Planung und Bau nicht vernachlässigt werden. Dieses Thema rückt die Architektenkammer Berlin in den Vordergrund einer Veranstaltung. Dabei wird die Systemarchitektur und Grundanforderungen an das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) mit Schwerpunkt auf das Ökobilanztool eLCA dargestellt und anhand eines Praxisbeispiels erläutert.
Spannende Einblicke versprechen auch Veranstaltungen aus dem Bereich der Forschung: So präsentiert der FVEE Forschungsverbund Erneuerbare Energien mit Reallaboren Highlights aus der Energieforschung und diskutiert Erfolgsfaktoren und Perspektiven des Forschungsformats Reallabore.
An den ENERGIETAGEN beteiligen sich zahlreiche weitere führende Energiewende- und Klimaschutz-Akteure in Deutschland, z.B. das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), politische Verbände (u. a. Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU), Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)) sowie Akteure aus der Energiewirtschaft (u. a. Vattenfall Wärme Berlin AG, GASAG AG). Außerdem sind Thinktanks und wissenschaftliche Institutionen (u. a. Öko-Institut e.V., Fraunhofer-Institute) mit eigenen Veranstaltungen vertreten.
Unter dem Motto des Großkongresses „Lösungen für die Energiewende in Deutschland“ finden zahlreiche weitere Veranstaltungen statt, die den Teilnehmenden einen Überblick über politische, technische und gesellschaftliche Lösungsansätze verschaffen. Präsentiert wird dieses energie- und klimapolitische Update von mehr als 400 Referentinnen und Referenten.
Die ENERGIETAGE finden sowohl digital als auch vor Ort in Berlin (Ludwig-Erhard-Haus) statt und vereinen digitale Informationsvermittlung mit interaktiven Präsenz-Formaten. Auf dem Präsenzteil des branchenübergreifenden Großkongresses wird es für die Teilnehmenden zahlreiche Networking-Möglichkeiten geben, um sich mit Akteuren aus der Energiewendeszene auszutauschen und zu vernetzen. Die begleitende Fachmesse präsentiert Innovationen und Highlights aus der Praxis.
Die Teilnahme an den ENERGIETAGEN ist kostenfrei. Anmeldung unter www.energietage.de