Die Macht des Schwarms

Immer mehr Haushalte in Deutschland erzeugen und speichern ihren eigenen Strom. Dieses Potenzial soll auch für den Energiemarkt genutzt werden und die Netz- und Marktintegration von Photovoltaik, Blockheizkraftwerken und dezentralen Speichern weiter vorangetrieben werden.

In Deutschland sind mehr als 1,5 Mio. PV-Anlagen installiert. Die Verbraucher möchten ihren eigenen Strom erzeugen – sei es aus finanziellen oder aus ideellen Gründen. Doch die Energieerzeugung erfolgt tagsüber, wenn die Eigentümer bei der Arbeit sind und den Strom nicht direkt nutzen können. Ungenutzt fließt der Solarstrom für eine niedrige Einspeisevergütung von rund 12 Cent ins öffentliche Netz. Um ihren vor Ort erzeugten Strom effektiver nutzen zu können, entscheiden sich immer mehr Verbraucher für Batteriespeicher. In Deutschland sind inzwischen 34.000 Speicher installiert – Tendenz steigend.

Mehr Energieunabhängigkeit

Mit einer Batterie im Keller steigt der Eigenverbrauch signifikant – mit einer PV-Anlage auf dem Dach können rund 30 % des Stromverbrauchs durch Sonnenstrom gedeckt werden. Mit einem Batteriespeicher kann der Anteil auf bis zu 70 % erhöht werden. Verbraucher können sich so von steigenden Energiepreisen unabhängiger machen. Nachdem Batterien in den vergangenen Jahren aufgrund hoher Kosten für private Immobilienbesitzer wenig attraktiv waren, wandelt sich das nun. Prognosen gehen von einem Preisverfall von rund 45 % im Zeitraum von 2015 bis 2020 aus, bis 2025 sollen die Preise sogar um 70 % fallen. Neben den sinkenden Kosten werden die Batteriegrößen zudem kompakter bei steigender Speicherkapazität.

Batterien im Schwarm

Das Energie- und IT-Unternehmen LichtBlick geht mit dem SchwarmEnergie-Konzept einen Schritt weiter. Die Batteriespeicher sollen nicht nur der eigenen Verbrauchsoptimierung dienen, sondern können auch einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten. Zukünftig vernetzt die von LichtBlick entwickelte IT-Plattform SchwarmDirigent einzelne Batteriespeicher zu einem Schwarm. Gemeinsam springen sie ein und nehmen Strom auf, wenn Wind und Sonne einen Energieüberschuss erzeugen. So können die Stromnetze entlastet werden. Umgekehrt geben die Batterien Strom wieder ins Netz, wenn der Verbrauch höher als die Energieerzeugung ist. So leisten die Solarspeicher einen Beitrag für die Stabilisierung der Netze und sorgen zugleich für eine sichere Energieversorgung.

Mobile und stationäre Speicher

Doch nicht nur die stationären Speicher können in die Energiemärkte integriert werden. LichtBlick hat gemeinsam mit Partnern in einem Forschungsprojekt nachgewiesen, dass auch mobile Speicher einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität leisten können. Im Projekt INEES („Intelligente Netzanbindung von Elektrofahrzeugen zur Erbringung von Systemdienstleistungen“) konnten die Batterien von E-Fahrzeugen bidirektional ge- und entladen werden. Die von den Teilnehmern des Feldversuchs freigegebenen Batteriekapazitäten konnte LichtBlick nutzen, um entsprechend Energie zwischen zu speichern und wieder ins Netz einzuspeisen. Und das Potenzial ist enorm: Die Batterien von einer Million E-Autos erbringen eine größere Strom-Leistung als alle deutschen Pumpspeicherkraftwerke zusammen.

Mehr als Speichern

Neben den kleinformatigen Batteriespeichern kommen in größeren Gebäuden und bei Unternehmen Speicher mit entsprechend höherer Kapazität zum Einsatz. Für die Eigentümer ist nicht nur eine Optimierung des Verbrauchs interessant. Peak Shaving ist das Lösungswort. Im Geschäftskundenbereich wird der Strompreis nach dem höchsten Leistungsbezug gemessen. Daher ist es für diese Stromkunden interessant, das Auftreten sogenannter Peaks zu reduzieren. Mit Peak Shaving können Versorgungsspitzen verschoben werden, um zusätzlich auch das Stromnetz zu entlasten und gegebenenfalls die eigene Anlage effizienter auszunutzen. Wenn eine Batterie im Keller steht, kann Peak Shaving durch das gesteuerte Einschalten des Speichers erfolgen. Auch hier kommt der SchwarmDirigent von LichtBlick wieder zum Einsatz.

Einsatz bei Mieterstrom-Projekten

Während die Peak Shaving-Modelle in der Regel vor allem für Unternehmen interessant sind, ergeben sich für die Wohnungswirtschaft ebenfalls Potenziale. Bei Mieterstromprojekten mit PV-Anlagen erhöhen Batte­riespeicher den Anteil am Eigenverbrauch signifikant. Dadurch kann den Mietern ein höherer Anteil von dem vor Ort erzeugten, günstigen Solarstrom zur Verfügung gestellt werden und der Anteil am Reststrom sinkt. Wohnungsbaugesellschaften erhöhen somit die Attraktivität ihrer Wohnanlage, indem sie ihren Mietern günstige Stromtarife empfehlen können und zudem niedrigere Nebenkosten anfallen.

Ausblick

Die Einbindung von Speichern steht in Deutschland derzeit noch am Anfang. Mit sinkenden Preisen und mit innovativen Lösungen, wie der intelligenten Steuerung durch die LichtBlick IT-Plattform SchwarmDirigent, ergeben sich zukünftig weitere Möglichkeiten den Energieverbrauch zu optimieren.

Um ihren vor Ort erzeugten Strom effektiver nutzen zu können,

entscheiden sich immer mehr Verbraucher für Batteriespeicher.

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